DATENSCHUTZ & SICHERHEIT BEIM ONLINE GAMING

DAS GILT ES FÜR GAMER ZU BEACHTEN

Zocken ist ein beliebtes Hobby und wird auf verschiedene Weise praktiziert. Gelegenheitsgamer spielen vor allem am Smartphone, während Profi-Zocker oft Stunden des Tages an der Konsole oder am PC verbringen. Für die Registrierung bei Spieleanbietern, in virtuellen Spielotheken oder bei großen Aggregatoren (z.B. Steam) müssen persönliche Daten angegeben werden. Für Zocker ist es daher entscheidend, das Thema Datenschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Worauf dabei zu achten ist, haben wir nachfolgend genauer zusammengefasst. 

Mit der iGaming-Branche hat sich ein neues Spektrum eröffnet. Immer mehr Menschen spielen nicht mehr nur zum Zeitvertreib, sondern versuchen im Internet das Glück herauszufordern, den Gerüchten von Roulette Strategien auf den Grund zu gehen und dabei vielleicht sogar etwas zu gewinnen.

Quelle beachten – nur bei seriösen Anbietern spielen! 

Wenn ihr euch für ein bestimmtes Spiel entscheidet, ladet ihr in den meisten Fällen eine Software auf den PC oder aufs Handy. Eine Ausnahme sind Browsergames, für die kein Download erforderlich ist. Hier erstellt man lediglich einen Account und loggt sich dann nach Bedarf ein. Möchtet ihr ein Spiel direkt auf dem Computer oder auf dem Handy installieren, ladet es ausschließlich von seriösen Quellen herunter. 

Vermeidet Dateien, deren Herkunft ihr nicht kennt. Es droht die Gefahr, dass ihr eine unerwünschte Software installiert, die eure persönlichen Daten ausliest. Bei Computerspielen hat es sich bewährt, Plattformen wie Steam für den Kauf zu nutzen. Hier erhaltet ihr digitale Kopien des gewünschten Spiels und könnt diese ohne Gefahr für euren PC herunterladen. 

Ladet euch eine App aufs Handy, prüft nicht nur die Quelle. Achtet vor allem darauf, welche Berechtigungen die Applikation von euch fordert. Immer mehr Apps möchten Zugriff auf die Handykamera, das Telefonbuch und persönliche Informationen. Sollte das für den Zweck der Nutzung nicht nötig sein, verweigert die Weitergabe. Ein App-Game benötigt keinen Zugang zu eurem Telefonbuch, hier befinden sich sensible Daten von Freunden und Verwandten. 

Schutz für die Haupt-Accounts – hier sind eure Spiele gespeichert 

Wer in seiner Freizeit häufig zockt, verwaltet seine digitalen Spiele über verschiedene Accounts. Neben Steam sind es Plattformen wie Rockstar Gaming, Bethesda, Nintendo, Epic Games und andere, die von großer Bedeutung sind. Sobald ihr euch dort registriert habt und Spiele gekauft habt, bleiben diese im Account gespeichert. Werden eure Zugangsdaten gestohlen, könnt ihr euch nicht mehr einloggen und habt keinen Zugang mehr zu euren Spielen. 

Da oft Zahlungsdaten und persönliche Informationen hinterlegt sind, steigt die Gefahr erheblicher Verluste. Das A und O beim Datenschutz im Bereich Gaming ist daher, die Hauptaccounts zu sichern. Setzt hier nicht nur auf ein komplexes Passwort, sondern schützt euch am besten zusätzlich mit 2-Faktor-Authentifizierung. 

Das bedeutet, dass ein Log-in vom Fremdgerät nur dann möglich ist, wenn ihr mittels Fingerprint oder Bestätigung per SMS eine Zugangserlaubnis erteilt. Beim Einloggen sorgen solche Schutzmaßnahmen dafür, dass es länger dauert. Verzichtet nicht darauf, nur um zwei Minuten früher spielen zu können. Nutzt lieber einen Passwortmanager und speichert eure Passwörter, sodass ihr sie nicht manuell eingeben müsst. 

Bedenkt aber auch, dass der Wert eurer Gaming-Accounts im Laufe der Zeit ansteigt. Jedes Spiel, das ihr auf digitalem Weg erwerbt, wird hinterlegt. Nutzt ihr beispielsweise Steam als Plattform, sammelt ihr hier außerdem eure Abzeichen, Errungenschaften, Skins für einzelne Spiele und vieles mehr. Der Verlust eines Steam-Spieleraccounts kann zur Folge haben, dass ihr sämtliche Games neu kaufen müsst und all euer virtuelles Guthaben verliert. 

Achtung Kostenfalle – automatische Kaufoptionen deaktivieren

Zahlreiche Smartphone-Games finanzieren sich über In-Game-Käufe und Transaktionen. Habt ihr eure Zahlungsdaten auf dem Gerät gespeichert, sind Käufe meist mit nur wenigen Klicks möglich. Einerseits gefährdet ihr auf diese Weise eure Daten, beispielsweise wenn die Verbindung nicht verschlüsselt ist. Andererseits riskiert ihr aber auch den Kontrollverlust über eure Einkäufe, da Bezahlungen per „Fingertipp“ oft gar nicht wirklich wahrgenommen werden. Setzt für In-App-Käufe immer auf ein gesondertes Passwort, mit dem ihr die Zahlung bestätigen müsst. Das hilft dabei, nicht autorisierte Transaktionen zu erkennen und eure eigenen Zahlungen besser zu kontrollieren. 

Die Datenschutzbestimmungen – für Apps aus dem Ausland besonders wichtig 

Viele beliebte Spiele-Apps stammen nicht aus Deutschland oder Europa, sondern aus den Vereinigten Staaten, China und anderen Ländern. In der EU gilt die DSGVO und sichert Spieler ab, außerhalb Europas gilt sie aber nicht. Informiert euch vor dem App-Download, ob die Datenschutzbestimmungen in eurer Sprache abrufbar sind. Nehmt euch die Zeit, sie gründlich zu studieren und zu analysieren. 

Entdeckt ihr seltsame Paragrafen oder Ungereimtheiten, verzichtet auf den Download der App oder des Spiels. Achtet besonders darauf, wie mit euren personenbezogenen Daten umgegangen wird. Gibt es Hinweise, dass diese an Dritte weitergegeben werden? Nutzt der Spiele-Anbieter Ihre Daten für Werbemaßnahmen? Solche Vorgehensweisen können zu Ärger führen und zu einer unerwünschten Weiterverbreitung eurer persönlichen Daten. 

Tipp: Seriöse Unternehmen müssen in Ihren Datenschutzbestimmungen einen Ansprechpartner nennen, mit demman sich austauschen kann. Haltet deshalb Ausschau nach dem „Datenschutzbeauftragten“, der euch Rede und Antwort zum Umgang mit euren Daten stehen muss. 

Findet ihr keine Kontaktdaten, könntet ihr Schwierigkeiten im Austausch mit dem Unternehmen bekommen. Überlegt ech sorgfältig, ob ihr einer Weiterverarbeitung eurer Daten in diesem Fall zustimmen möchtet. 

Daten im Gamingsektor – so viele wie nötig, so wenig wie möglich 

In einigen Bereichen benötigt es die Eingabe von Daten, damit man am Spiel teilnehmen kann. Die Glücksspielbranche beispielsweise muss Userdaten sogar verifizieren, um unberechtigten Personen den Zugang zum Angebot zu verwehren. Genutzt werden hierfür Video-Ident-Verfahren, die für beide Seiten maximale Sicherheit bieten. 

Unabhängig von der Art des Accounts habt ihr aktive Möglichkeiten, eure Daten vor Zugriffen Dritter zu schützen und so wenig wie möglich von euch preiszugeben. Bei Zahlungen solltet ihr auf Prepaid-Karten setzen. Ob in der Online Spielothek, an der Konsole oder bei Steam – überall könnt ihr Guthabenkarten erwerben, um damit eure Konten aufzuladen. 

So verzichtet ihr auf die Hinterlegung von Kredit- und Bankkartendaten und reduziert die Gefahr eines Datenverlusts. Vermeidet außerdem, eure persönlichen Passwörter an Dritte weiterzugeben. Lasset auch den besten Freund der Freundin nicht über euren Account zocken, denn ihr gebt damit die Kontrolle ab. 

Das Motto beim Zocken sollte immer lauten: So wenige Daten wie möglich, aber so viele wie nötig preisgeben. Höret immer auf euer Bauchgefühl. Kommt euch ein Angebot dubios vor oder gibt es kein Impressum und keine Datenschutzvorgaben, dann Finger weg!