RIKAS

JUNGLE-POP, KALIFORNISCHE STRANDMUSIK, NEW YORKER ROCK- UND BEATMUSIK

Es wird wild in die Wortkiste gegriffen, um den Sound der vier Stuttgarter Sam, Sascha, Chris und Ferdi zu beschreiben. Als RIKAS sind sie trotz ihrer jungen Jahre schon weit gereist und begeistern europaweit mit ihren lässigen Harmonien, die nicht nur im Sommer sonnige Gefühle aufkommen lassen.

Fröhlich, entspannt und tanzbar – RIKAS haben sich nach zahlreichen Erfahrungen als Straßenmusiker vorgenommen, die Bühnen über Stuttgart hinaus zu erobern. Schon jetzt sind sie auf dem besten Weg dorthin, und spätestens wenn man ihre aktuelle Singles „Tortellini Tuesday“ „Dancing In My Room“ und „Lisa“ gehört hat, bekommt man die Jungs nicht mehr aus dem Kopf und wippt der warmen Jahreszeit entgegen.

Erst im Jahr 2016 wurde RIKAS gegründet. Wie kam es eigentlich dazu?

Sam: Chris, Ferdi und ich machen schon seit Ewigkeiten zusammen Musik. Witzigerweise ist uns letztens aufgefallen, dass wir unseren ersten Auftritt vor genau 10 Jahren in der Rosenau in Stuttgart hatten. Wir sind quasi „Sandkastenfreunde“, haben die selbe Schule besucht und damals eben auch unsere erste Band gegründet. Daraufhin waren wir in den verschiedensten Konstellation unterwegs, wodurch dann eines Tages Sascha bei uns landete und wir uns zu viert als Gruppe festigten. Nach der unbeschwerten Schulzeit ist es ja oft so, dass die Wege auseinandergehen, aber für uns vier war immer klar, dass die Band auf jeden Fall bestehen bleiben soll.

Ferdi: Dass die Band bestehen bleiben sollte war klar, unklar war wo es mit uns hingehen sollte. Wir verbrachten unsere Sommer mit Straßenmusik auf Interrailreisen durch Europa. Im Winter fingen wir an Songs zu schreiben. Die winterliche Sehnsucht nach diesen Sommertagen hat mit Sicherheit auch unseren Sound geprägt, der dann 2016 mit dem Bandnamen Rikas in die Welt hinausgetragen wurde. Als wir dann feststellten, dass Menschen unsere Musik feiern und sogenannte „wichtige Leute“ auf uns aufmerksam wurden stand die nächste Entscheidung fest: Rikas soll unser Lebensmittelpunkt werden. Natürlich gehört da große Eigeninitiative dazu. In Sams Schlafzimmer haben wir unsere ersten Demo-CDs aufgenommen. Unsere Live-Auftritte haben wir anfangs selbst „ertelefoniert“.

Wer ist in der Band für was zuständig? Gibt es eine klare Trennung der Aufgaben?

Chris: Wenn es um organisatorische Dinge geht, haben wir die auf jeden Fall. Ferdi macht z.B. die Buchhaltung und freut sich über die Abwechslung zum Musik machen, Sam kümmert sich um die Pressearbeit. Sascha ist quasi der Telefonjoker und ich bin bei RIKAS für alles zuständig, was mit Grafik zu tun hat.

Wenn es um’s Musikschaffen geht, gibt es allerdings keine klare Trennung. Da funktionieren wir nur als Team und das macht uns aus. Es entstehen zwar Ideen auch mal alleine im erwähnten Schlafzimmer, der letzte Funke kommt aber durch uns als Gruppe, als vier Freunde, die zusammen das Leben genießen und den selben Traum haben.

Wie stark bestimmt die Musik euren Alltag?

Ferdi: Im Moment sind wir wirklich so gut wie jeden Tag im Proberaum, der freundlicherweise von meinen Eltern zur Verfügung gestellt wird. Wenn wir nicht dort sind, trifft man uns vermutlich auf Tour.

Wie seid ihr auf euren Namen gekommen?

Sascha: Wir haben damals die vier Damen der spanischen Band „Hinds“ kennengelernt, in die wir zugegebenermaßen verliebt waren. Zu dieser Zeit gab es  den Namen „Rikas“ noch nicht und wir haben mit den Mädels einen Deal ausgemacht. Sie schreiben uns auf die Gästeliste für ihren Gig in München, falls wir bis dahin einen Namen finden. Da wir ihnen unsere Musik präsentieren wollten, haben wir in einer Woche unsere erste CD aufgenommen und während all der Arbeit überhaupt keinen Gedanken an den Bandnamen verschwendet. Auf dem Weg zum Konzert auf der A8 war immer noch nichts Passendes gefunden. Bei einer Pinkelpause kam uns dann komischerweise die Hündin von Ferdi in den Sinn, vielleicht weil wir wildpinkelnd doch große Ähnlichkeiten haben?! Sie heißt jedenfalls Rika und begleitet uns schon seit den Anfängen der Band. Da Sie also unser Maskottchen zu sein scheint, machte Rikas, als Mehrzahl, irgendwie Sinn. Außerdem klingt es in gewisser Weise exotisch/südländisch, ist kurz und prägnant, aber trotzdem weich.

Man ist glaube ich nie zu 100% mit seinem Namen zufrieden, an dem Abend brachte er uns jedenfalls auf die Gästeliste eines verrückten Konzertes und die Bandgeschichte ging endlich mit einem Namen weiter.

Wo liegen eure musikalischen Einflüsse?

Sam: Ich glaube die Bandbreite ist sehr groß. Wir lieben Bands der Beat- und Surfmusik der Sechziger. Gypsy Swing ist gerade auch hoch angesetzt, Django Reinhardt natürlich vorneweg. Soul und Disco der 70er ist gerade auch ein großes Thema. Generell sind wir große Fans von Musiker, die Ihr eigene Identität und Ihren eigenen Stil prägen, sei es ein Mac DeMarco auf etwas größerer Ebene oder eben eine kleine Band von den Cap Verden. 

Eure neue Single heißt „Tortellini Tuesdays“, was war da los? Ist der Song an einem Tag entstanden, an dem Tortellini auf den Tisch kamen?

Chris: Der Song behandelt den sogenannten „Birthday Blues“, sprich dass man an Geburtstagen in einer gewissen Einsamkeit sein Leben reflektiert und eigentlich gar keine große Lust hat, diese mit anderen Leuten zusammen zu verbringen und zu feiern. Es ist eher ein introvertiertes Thema, dass aber in ein extrovertiertes, poppiges Soundgewand verpackt wird. Genau diese Gegensätze sind das faszinierende an Geburtstagen.

Der Song entstand in einer Phase der Einsamkeit und Tortellini war ein Gericht, dass diese Zeit begleitet hat. Die schmeißt man fix für 3 Minuten ins Wasser und hat eine fertige Mahlzeit. Dazu kommt noch, dass auf den meisten Packungen geschrieben steht: „Für 2 Personen“. Letztendlich isst man sie doch ganz allein.

Ferdi: Außerdem mögen wir es mit Alliterationen bzw. Tautogrammen (Anm. der Red.: Sonderform der Alliteration, bei der jedes Wort mit demselben Buchstaben beginnt). zu spielen. Deshalb heißt die EP, die im April erscheint, auch Swabian Samba.

Wie war das Gefühl als ihr euch das erste Mal im Radio gehört habt?

Sam: Das war wirklich seltsam. Einerseits waren wir mega stolz, andererseits war das auch schon ziemlich merkwürdig. Aber wir haben uns auf jeden Fall unglaublich gefreut.

Woher kommt eure Inspiration? Unter welchen Umständen seid ihr besonders kreativ?

Ferdi: Wir fahren total gerne zusammen weg. Das sind immer sehr intensive Reisen, auf denen viel passiert, was uns dann vor Ort oder in Zukunft inspiriert. Dem Alltag in Stuttgart entflohen lässt es sich besonders kreativ sein. Einen Teil der Songs der EP haben wir zum Beispiel 2016 am Gardasee geschrieben.

Generell ziehen wir unsere Inspiration aus allerlei Kunst, von Menschen Geschaffenem sowie dem Alltag.

Ihr geht jetzt als Supportband mit Fil Bo Riva auf Tour – wie kam es dazu?

Sam: Wir sind bei der selben Booking-Agentur wie die Herren von Fil Bo Riva und durften die Jungs bereits auf ein paar Festivals kennenlernen. Aber oft ist es auch ein größerer Zufall. Mit Henning, dem Sänger von AnnenMayKantereit haben wir bei einem Auftritt zusammen in der Pause Fußball gespielt und ein paar Tage später kam vom Management die Anfrage, ob wir die Band bei einem Gig als Vorband unterstützen möchten.

Ein weiteres Highlight war der Gig mit Bilderbuch am 29. Juli 2016 im Im Wizemann Stuttgart im Rahmen unseres Tourabschlusses. Wir sind große Bilderbuch-Fans, es war also eine riesen Ehre. Das Konzert war unglaublich. Das Ganze wurde dann im August 2017 bei Bilderbuchs Tourabschluss in Linz wiederholt.

Allgemein ist die Musikbranche sehr familiär, da steckt ein großer Sharing-Gedanke dahinter.

Auf welchem Festival würdet ihr gerne irgendwann mal spielen?

Sascha: Rock in Rio, vor 100.000 Menschen wäre was! Aber eigentlich sind die kleinen Konzerte fast schöner. Dort sind die Menschen, die wirklich nur aufgrund der Musik kommen und die eigene Musik schätzen, bei Festivals spielen oft noch andere Gründe mit rein. Wir möchten auf jeden Fall weiter Erfahrungen sammeln und möglichst viel live spielen. Wo ist dann erst einmal egal.

Was verbindet ihr mit Stuttgart? Was gefällt euch besonders am Kessel und wo haltet ihr euch gerne auf?

Chris: Wir sind alle vier „Stuttgarter Jungs“. Für uns hat die Stadt genau die richtige Größe. Es muss ja nicht immer Berlin sein. Vor allem heute sind ja alle über Social Media miteinander vernetzt, also gar kein Problem. Klar, das Angebot an Proberäumen, Studios, Management- und Booking-Agenturen ist in Hamburg und Berlin natürlich viel größer, aber wir wollen dem Kessel trotzdem treu bleiben.

Ferdi: Es gibt einige coole Bars und Orte, an denen wir in Stuttgart gerne abhängen. Das Kap Tormentoso ist schon lange ein Treffpunkt für uns. Darüber hinaus ist man immer auf der Suche nach Neuem, aktuell sind wir gerne im Korridor.

Wie schaltet ihr privat ab? Lieblings-Netflix-Serie?

Sam: Ich habe mir „Stranger Things“ reingezogen, aber ansonsten sind wir eher oldschool unterwegs und stehen auf Serien wie Breaking Bad, Friends oder Prison Break.

Ferdi: Sport ist auch ein richtig guter Ausgleich. Wir skaten alle gerne und das macht in Stuttgart natürlich richtig Spaß. Es gibt jede Menge guter Plätze, so wie die am Pragfriedhof oder in Botnang. Ansonsten toben wir uns bei Squash, Frisbee oder Fußball aus.

Habt ihr ein bestimmtes Lebensmotto?

Chris: Eine Freundin hat es mal auf den Punkt gebracht: „kein Geld aber living the dream“.

Sam: Willie Nelson, ein Country-Sänger aus den USA hat auch mal was Schlaues gesagt: „Don´t be a quitter“. Heißt für uns, wir geben niemals auf und ziehen genau das durch, was wir lieben.

Ferdi: „In the end the love you take is equal to the love you make“ heißt es so schön im Song „The End“ von den Beatles.

Das Jahr 2018 hält für RIKAS-Fans einiges bereit. Die neue Single „Lisa“ ist im Februar erschienen, die ganze EP „Swabian Samba“ erscheint am 13. April, kurz danach am 24. April sind die Jungs im Scala Ludwigsburg zu sehen, als Support für Fil Bo Riva. Auf zahllosen Festivals der Republik sind sie ebenfalls anzutreffen. Die erste eigene Tour führt die Jungs schließlich im Herbst durch ganz Deutschland und auch nach Stuttgart.
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