SCHLARAFFENLANDUNG

Eröffnungsgig auf der “Blue Stage”, insgesamt vier Auftritte auf dem SOUTHSIDE FESTIVAL 2018, Release und Videopremiere der neuen Single „Bleistift“ – bei den Jungs von Schlaraffenlandung läuft es im Moment ziemlich rund!

Nur wenige Monate nach ihrer EP MITTEZWANZIG, bricht die Stuttgarter IndieTronicRap-Kombo SCHLARAFFENLANDUNG mit ihrer neuen Single BLEISTIFT abermals mit Erwartungen. SLG – Jannik, Aurel und Moritz – sind widersprüchlich. Tiefgründig, nachdenklich, aber nie befindlich. Rap-Crew, Gitarrenband und Elektronik-Bastler in einem. Anlässlich der Videopremiere auf unserer Facebook-Seite (22.06.2018, 12:00 Uhr) haben wir den Sänger und Texter der Band Jannik Perse zum Interview getroffen. Was die Jungs mit dem Ländle verbinden, wie sie in stressigen Zeiten entspannen und wo die Band gegründet wurde, lest ihr hier.

Wie kamt ihr 1. zur Musik und 2. zum Rap?

Das war bei uns allen sehr unterschiedlich. Moritz und Aurel machen schon seit ihren gemeinsamen Kindheitstagen zusammen Musik. Sie haben das ganze „Mukke machen“ auch mehr oder weniger zusammen für sich entdeckt. Ich kam erst später dazu und habe auch den Rap mitgebracht, der bis zu diesem Zeitpunkt kein großer Bestandteil der Musikwelt der Beiden war. Was wir aber alle drei gemeinsam haben ist, dass uns Musik schon als Kinder fasziniert und vor allem beruhigt hat. Erste Liebe sozusagen. Ich kam zum Rap, als ich nach der Auflösung meiner damaligen Band etwas gesucht habe, das ich alleine machen konnte. Hip-Hop habe ich schon immer gehört. Da wollte ich das unbedingt mal selber machen.

Wo seid ihr aufgewachsen? Echte Schwaben? Was verbindet ihr mit der Heimat?

Aufgewachsen sind wir alle drei im Süden. Alle drei in kleinen schwäbischen Städten. Alles sehr familiär. Diese typischen „Schwaben-Käffer“, in denen jeder jeden kennt und nichts lange geheim bleibt. Unsere Beziehung dazu ist – wie so vieles bei uns –  unterschiedlich. Aurel, zum Beispiel, ist hier im Süden sehr verankert und fühlt sich wohl in seiner kleinen, schwäbischen Heimat. Moritz ähnlich. Ich bin eher von der Sorte Fernweh und muss dringend raus aus dem Schwabenland. Ich versuche stets tunlichst zu vermeiden, dass man den teilweise vorhandenen Akzent hört und setze mich so oft es geht in einen Zug oder ein Flugzeug in den Norden.

Schlaraffenlandung wurde 2014 in einem Keller gegründet – in welchem und wie kam es dazu?

Unser Keller im ersten Stock. Riechen und aussehen tut es dadrin wie in einem, jedoch ist die Aussicht besser. Zumindest seit ein paar Monaten – wir haben nämlich Fenster bekommen. Wir lieben diesen Raum, da ist sehr viel drin passiert. Angefangen hat es, als mich die Jungs Ende 2013 angerufen haben, um mich dahin einzuladen. Wir haben uns getroffen, um einfach mal die Temperatur zu fühlen. Ob es menschlich und musikalisch passt. Hat es. Wir haben in der ersten Bandprobe drei Songs geschrieben, die wir ein paar Wochen später im Studio aufgenommen haben.

Auf eurer Website wird euer Stil als IndieTronicRap-Kombo beschrieben – wie kam es zur Idee, diese Musikrichtungen zu kombinieren? Ist das eine Mischung aus Musikstilen, die ihr privat am liebsten hört?

Das hat sich über die letzten 12  bis 15 Monate von ganz allein entwickelt. Moritz macht das meiste an Komposition und Arrangement. Zusammen haben wir in diesem Jahr sehr vieles geschrieben und wieder weggeworfen. Einfach, weil das was nachkam besser war, als das was dann da war. Mit jedem neuen Instrumental festigte sich mehr diese Richtung. Vor allem bei Moritz. Der Mann ist ein Genie. Der Terminus kam eigentlich erst, als wir uns mit etwas Abstand angehört hatten, was wir da gemacht haben. Und das ist es nunmal. Elektronische Beats mit vielen Indie-Einflüssen und Rap Vocals.

Wer ist in der Band für was zuständig? Gibt es eine klare Trennung?

Ich habe vor Jahren mal angefangen, mich viel mit Projektmanagement auseinander zu setzen. Ich war großer Fan von Departments. Also haben wir auch unsere Band in Departments unterteilt und die Aufgaben je nach Fähigkeiten auf uns drei umgelegt. Das zieht sich größtenteils eigentlich immer noch durch. Bedingt auch durch unsere Jobs neben der Band. Aurel ist Booker und Manager von anderen Bands und versteht deshalb einfach mehr vom Geschäftlichen an der Musik. Moritz ist Versicherungs-kaufmann. Der kann mit Zahlen. Ich bin Grafiker, Fotograf und Marketing-Typ. Hier und da überlappen sich die einzelnen Aufgaben. Im Gesamten arbeiten wir aber alle drei auf dasselbe Ziel hin und ziehen deshalb an einem Strang. Band ist Chef!

Wie kamt ihr zum Namen? Bedeutung? Lustige Story?

Irgendwann hat sich dabei jemand was gedacht und ja, der Name hat eine Geschichte. Heute, vier Jahre später, lassen wir lieber interpretatorischen Freiraum. Aber gebt mal “Schlaraffenlandung” bei Google ein und sucht ein Ergebnis, dass nichts mit der Band zu tun hat.

Was sind eure musikalischen Einflüsse? Gibt es Vorbilder?

Mit welchen deutschen Künstlern wir verglichen werden, muss ich glaube ich nicht aufzählen. Und natürlich beeinflussen uns diese Künstler. Einfach auch, weil wir sie hören. Aber ich würde sagen, dass so ziemlich jeder Künstler von allem um ihn herum beeinflusst wird. Die Musik, die er hört. Die Artikel, die er liest. Die Filme, die er schaut. Und das ist in unserem Fall sehr viel. Da ist von Coldplay bis Asking Alexandria alles dabei. Unsere Musik wird aber gar nicht so sehr von anderer Musik beeinflusst. Eher von Dingen, die wir erleben. Politik. Reisen. Beziehungen. Freundschaften. Solche Sachen schreiben unsere Songs. So richtige Vorbilder, denen wir nacheifern, gibt es eigentlich nicht. Es gibt genug bewundernswerte Menschen auf der Welt. Manche stehen da, wo man selbst einmal stehen möchte. Manche sind einfach nur inspirierend, weil sie Inspirierendes tun.

Wo holt ihr euch Inspirationen? Unter welchen Umständen seid ihr besonders kreativ?

Wir sind Mitte Zwanzig. Da passiert so einiges. Vor allem in 2018, wenn man nicht gerade beide Augen zumacht, findet man vieles, das einen inspiriert. Wir verarbeiten in den Songs die Dinge, die uns und in unseren Augen eine Generation prägen und beschäftigen. Das geht von Beziehungsstress oder -glück bis hin zur politischen Lage global und national. Da gibt es sehr viele Dinge, die gesagt werden müssen. Spezielle Situationen, in denen wir besonders kreativ sind kann ich jetzt gar nicht ausmachen. Wir schreiben eigentlich die ganze Zeit. Bis jetzt hat das Tor noch nicht zugemacht.

Ihr eröffnet das Southside 2018 und werdet viermal dort auftreten – ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen?

Schon einmal da zu spielen ist ein Traum, der wahr wurde. Dafür sind wir Play Live sehr dankbar. Was jetzt durch viele glückliche Zufälle daraus wurde, ist Wahnsinn und ich glaube, wir haben das alles final noch gar nicht realisiert. Das kommt dann am Freitag. Wir haben tolle Menschen um uns herum, die das Ding fast genau so sehr lieben, wie wir das tun. Ich glaube etwas Besseres kann dir gar nicht passieren. Das ist Familie. Und die ist verantwortlich dafür, was gerade alles passiert. Ja, ist ein Träumchen!

Was verbindet ihr mit Stuttgart? Was gefällt euch besonders am Kessel? Wo haltet ihr euch gerne auf?

Ich wohne hier jetzt seit fast vier Jahren. Das ist mein Zuhause. Ich mag Stuttgart sehr. Mir gefällt hier sehr gut, dass du diesen Großstadt-Feel hast bzw. haben kannst, aber wenn du es willst, es auch ganz klein und familiär ist. Je nach Mood bin ich dann an den Orten, die für mich passen. Aber ich glaube mein Lieblingsplatz ist der Santiago-de-Chile-Platz an der Weinsteige. Der passt immer!

Wie schaltet ihr privat ab? Lieblings-Netflix-Serie?

Da sind wir auch wieder super unterschiedlich. Ich persönlich bin nicht so der Chiller. Ich werde unruhig, wenn ich nichts tue. Da gehe ich dann Fotografieren oder mache Musik außerhalb von SLG. Aurel ist so ein Flugmodus-Typ. Da kommt die letzte Nachricht des Tages mit “Das Handy is aus” und dann ruft er dich am nächsten Tag um 6:59 Uhr an. Moritz ist, glaube ich, mehr der Couch- und TV-Mensch.

Beste Serie für mich: Dexter!

Lebensmotto/Lebenseinstellung?

Einfach machen!

P.S.SSSST! Mehr Infos zur Band gibt’s hier: www.schlaraffenlandung.com/band und die Videopremiere findet ihr ab 22.06.2018 auf unserer Facebook Seite!