WTF X TELEKOM ELECTRONIC BEATS IM WHITE NOISE

Der Frühling ist da – und wir haben Lust zu tanzen! Was für ein Glück, dass die Telekom Electronic Beats Reihe ihren Weg in einen unserer liebsten Clubs der Stadt schafft: ins White Noise. Diesmal sorgen Bambounou, Candy Pollard und Resom am 20.04.2018 für Frühlingsgefühle und Tanzstimmung.

Dieser Moment, wenn der Bass einsetzt: vollkommene Euphorie, Tanzwut, Enthemmung, Kontrollverlust. Mit Acts wie Dominic Eulberg, ATA und Mister G hat die Electronic Beats Clubnight schon im Januar und Februar bewiesen, dass sie gut darin ist, mit angesagten Künstlern aus der elektronischen Szene das Nachleben verschiedener Städte zu prägen. Die Mission, hochkarätige Acts durch die Elektro-Szene in Deutschland zu schicken, steht auch dieses Jahr wieder ganz oben auf der Agenda. Grund zu feiern gibt’s genug, denn die Veranstaltungsreihe wird 18 Jahre alt: Happy Birthday! Passend zum Geburtstag startete Mitte März auch der Electronic Beats Podcast, bei dem die Hosts mit Künstlern, Clubbetreibern, Türstehern und weiteren Protagonisten über die Vergangenheit und Gegenwart der Clubkultur sprechen.

WHO THE FUCK?

Am 20.04. wird unter anderem Bambounou im White Noise dafür sorgen, dass der Bass schiebt. Der Franzose hat sich in der Pariser Szene bereits einen Namen gemacht und verbindet Einflüsse von Bassmusik-Genres wie Footwork und Trap mit Techno. Auch Nadine Moser alias Resom wird mit an Bord sein: Die Berlinerin ist DJane, Bookerin und Partyveranstalterin und weiß genau, wie der Hase läuft. Sie bringt trippigen Elektro bis hin zu heftigem Techno aufs Parkett. Dabei mischt sie 90er Jahre Marmeladen mit unerbittlichen, topaktuellen Dancefloor-Angriffen. Vervollständigt wird das Trio durch Steffen Störmer, besser bekannt als Candy Pollard, der ebenfalls einheizen wird. Letzten Sommer hatte er sein längst überfälliges Berghain/Panoramabar-Debüt. Freunde des tanzbaren Elektro, packt Freunde und Frühlingsgefühle ein.

“Wir sehen uns im White Noise!”

WIR HABEN STEFFEN STÖRMER ALIAS CANDY POLLARD EIN PAAR FRAGEN GESTELLT:

Wie kamst du zur Musik, zum Auflegen? Was waren deine Stationen?

Eigentlich kam eher das Auflegen zu mir. Interesse an Musik hatte ich seit meiner frühesten Kindheit und das führte irgendwann dazu, dass ich angefangen habe, Platten zu kaufen. Das Auflegen war dann irgendwann der nächste logische Schritt für mich. Mit 14 wurden mit sauer erspartem Geld die ersten Decks (mit Riemenantrieb!) und ein Billigmischer angeschafft, kurz darauf die ersten eigenen Parties organisiert bis irgendwann Anfang Nuller Jahre der erste Clubgig kam. Durch meine damalige Residency im Bukowski in Heilbronn lernte ich Manuel Schuller kennen, mit dem ich seit mittlerweile fast 9 Jahren die Partyreihe „WTF“ veranstalte, hauptsächlich im Heilbronner Mobilat Club, vereinzelt aber auch mit Veranstaltungen im Münchner Club Kong (RIP), der Stuttgarter Bar Romantica, von der wir dann nach dem Betreiberwechsel ins White Noise gezogen sind oder auch in unserem temporären Club, der Pauline in Heilbronn, den wir vor dem Abriss des Gebäudes durch eine dreimonatige Zwischennutzung nach unserer Vorstellung umgebaut und mit zahlreichen Gästen bespielt haben.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Wo nimmst du deine Inspiration her? Wann bist du besonders kreativ?

Schwierige Frage. Grundsätzlich versuche ich mir musikalisch so wenig Grenzen wie möglich zu setzen. Aber ganz grob abgesteckt bediene ich mich zum Großteil aus dem mittlerweile fast unerschöpflichen Fundus an elektronischer Tanzmusik der letzten 30 Jahre. Wie genau sich das Set dann zusammensetzt, hängt oft von verschiedenen Faktoren ab: Location, wann und wie lange die Playtime angesetzt ist, wer sonst noch spielt usw. Am liebsten ist es mir natürlich, wenn ich genug Zeit habe, möglichst viele Facetten abzudecken.

Inspirieren lasse ich mich durch viele Quellen: Stöbern in Plattenläden oder im Internet, Austausch mit Freunden und natürlich auch als Gast bei Clubabenden oder anderen Events.

Wie stark nimmt die Musik schon deinen Alltag ein? Kannst du schon davon leben?

Die Musik nimmt auf jeden Fall den Großteil meiner Freizeit ein (siehe Inspiration). Leben kann ich davon noch nicht, aber ich konnte meinen Daily Job Mitte letzten Jahres auf eine 4-Tage-Woche reduzieren,

Wie kamst du auf den Künstlernamen Candy Pollard? Steckt da eine witzige Story dahinter?

Die Geschichte zu dem Namen ist tatsächlich sehr banal: Als das erste Mixtape fertig war, musste ein Name her. Zu der Zeit habe ich ein Buch gelesen, in dem eine Figur mit dem Namen vorkommt und zum Einen fand ich den Namen optisch und klanglich gut, zum Anderen fand ich ihn abwegig genug, um sicher sein zu können, dass ihn nicht schon jemand verwendet.

Gibt es musikalische Vorbilder/Einflüsse?

Vorbilder weniger, eher Einflüsse und das auch oft nur für gewisse Zeitabschnitte. Ich bin schnell gelangweilt und daher gibt es wenige Künstler, deren Schaffen ich über Jahre hinweg konstant und intensiv verfolge.

Was war dein letztes Konzert/Gig, das du privat besucht hast?

Das war eine sehr spaßige Clubnacht im Offenbacher Robert Johnson, kuratiert von Oliver Hafenbauer mit upsammy, DJ Nobu, Dr. Rubinstein und einem Liveset von INIT.

Was sind noch deine Pläne für dieses Jahr? Sieht und hört man dich auch im Kessel?

Nach dem Abend im White Noise bin ich Stuttgart-technisch das nächste Mal am 04.05. mit Hakan Dal in der Dresden Bar zu hören. Ansonsten bin ich die nächsten Monate in Clubs quer durch Deutschland unterwegs und ab Juni auch auf ein paar Festivals wie dem Lighthouse Festival in Kroatien, dem „Her damit“ in der Nähe von Berlin, dem Melt! Festival und dem Taktraum Festival in Ingolstadt vertreten.

Hast du Geheimtipps für Nachwuchskünstler? Was ist aus deiner Sicht wichtig?

Das Wichtigste ist auf jeden Fall, einen eigenen Stil zu finden, sowohl was die Technik als auch die Musikauswahl angeht. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden und Einflüsse zu verarbeiten ist unvermeidlich und auch wichtig, aber stupide zu versuchen, irgendwelche Vorbilder nachzuahmen, führt oft nur dazu, dass man zur Kopie von etwas wird, dass es in besser und erfolgreich bereits gibt. Die Nachfrage wird sich also in Grenzen halten.

Was verbindest du mit Stuttgart? Was gefällt dir besonders am Kessel? Wo hältst du dich gerne auf?

Stuttgart spielt in meiner musikalischen Sozialisierung eine große Rolle: Die „Neue Heimat“-Nächte im Club Prag haben mich damals stark geprägt, ebenso das Rocker 33. Ein Besuch bei Humptys war bei jedem Trip nach Stuttgart Pflicht und der hat jedes Mal tiefe Wunden in meinen Geldbeutel gerissen, die ich aber bis heute nicht bereue. Am Kessel gefällt mir, dass alles recht überschaubar ist und man trotzdem immer wieder Neues entdeckt. Da sich meine Besuche in den letzten Jahren meistens auf die nächtlichen Stunden begrenzt haben, halte ich mich meistens im White Noise, der Dresden Bar, der Gute Laune GmbH (RIP und Shouts an Leif Müller) oder bei Freunden auf.

Hast du ein Lebensmotto?

“Don’t worry, be happy!”

MEHR INFOS ZU CANDY POLLARD:
https://soundcloud.com/candypollard
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