Sommer in Stuttgart bedeutet seit 2004 auch indisches Flair im Kessel! Auch 2021 stillt Europas größtes indisches Filmfestival wieder 5 Tage lang unseren Durst nach indischen Film-und Dokuschmankerln.
Veranstaltet vom Filmbüro Baden-Württemberg spiegelt das Indische Filmfestival Stuttgart alljährlich die wachsende Internationalisierung indischer Filme ebenso wie das Interesse für die indische Kultur in Deutschland wider. Endlich wieder exotisches Film-Feeling im Kessel!
Das 18. Indische Filmfestival Stuttgart bringt vom 21. bis 25. Juli wieder großartige Dokumentationen und filmische Meisterwerke aus dem südasiatischen Subkontinent auf die Leinwand. Wer jetzt denkt, dass es hauptsächlich um die als Bollywood bezeichneten Mainstream-Hindi-Filmproduktionen gibt, liegt falsch. Insgesamt werden rund 40 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten aus ganz Indien zu sehen sein. Neugierig geworden?
Dann besorgt euch schnell unter www.indisches-filmfestival.de ein Einzelticket für 8€ oder am besten gleich den Festivalpass! Für 18€ könnt ihr fünf Tage lang zuhause aktuelle Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme aus ganz Indien anschauen. Das Rahmenprogramm ist kostenlos.
Auch dieses Jahr muss das Festival pandemiebedingt zu einem Großteil online stattfinden. Dafür habt ihr den Vorteil, dass ihr für das Festival nicht in Stuttgart sein müsst, sondern die Filme ganz entspannt in Deutschland, Österreich und der Schweiz anschauen könnt. ABER: Ein Teil der Filme wird auch im Präsenzscreenig gezeigt! Am Samstag, den 24. Juli, könnt ihr ab 18 Uhr im Cinema der Innenstadtkinos Stuttgart in die indische Filmwelt eintauchen. Zu sehen bekommt ihr „Berlin to Bombay“ von Marc Hülser und Daniel Popat und „Rettai Jadai – Das Mädchen mit den roten Schleifen“ von Franziska Schöneberger sowie ab 20:30 Uhr „Illiralare Allighe Hogalaare – Can neither stay here nor Journey beyond“ von Girish Kasaravall.
P.S.SSSST! Wir verlosen auf unserer Facebookseite jeweils 1×2 Tickets!
Um das Fernwehkino komplett zu machen, bietet das Lindenmuseum einen Online-Vortrag über Rituale und Traditionen rund um das indische Essen und das Stuttgarter Kammerorchester unterhält euch mit einem Online-Konzert mit jungen indischen MusikerInnen. Außerdem erwarten euch Gäste zu den Filmen, mit denen ihr euch vor Ort austauschen könnt. Und last but not least wird an diesem Abend bekannt gegeben, wer die begehrten Trophäen „German Star of India‘“ gewonnen hat und sich über Preisgelder im Gesamtwert von 7.000 € freuen darf. Die Preisverleihung wird am Samstag, 24. Juli 2021 ab 20 Uhr online gestreamt.
Filme und Dokus, auf die wir uns freuen
Eröffnet wird das Indische Filmfestival am 21. Juli mit dem Film „The Great Indian Kitchen“ von Jeo Baby, der gleichzeitig auch das Schwerpunkthema des diesjährigen Festivals aufgreift: Eine emanzipierte Inderin erlebt durch ihre Heirat in eine höhere Kaste zwar einen gesellschaftlichen Aufstieg, doch ihre bisherigen Werte und Ideale zählen plötzlich nichts mehr.
Eine Besonderheit in diesem Jahr: Gleich drei Filme im Programm sprechen die LGTBQ-Community an: Im Kurzfilm „Sheer Qorma“ des indischen Gay-Aktivisten Faraz Arif Ansari geht es um mutige muslimische, queere Women of Colour. Wenn er nicht hinter der Kamera arbeitet, leitet Faraz Arif Ansari übrigens Kino- und Theatersitzungen für die unterprivilegierten Kinder in den Slums von Mumbai.
Die Regisseurin Rukshana Tabassum stellt in „Dummy“ einen Witwer vor, der eine Geschlechtsumwandlung plant, weil er nicht Daddy, sondern Mummy für seine Kinder sein will. Und im queeren Sci-Fi-Thriller „Manny“ von Dace Puce spielt Sonal Sehgal eine Autorin, die an einem autobiografischen Roman arbeitet, während sie mit ihrer Identität als heimlich homosexuelle Frau ringt.
In der Kategorie Dokumentarfilm stellt das Stuttgarter Filmfestival weitere mutige Frauen vor: In „A Rifle And A Bag“ von Arya Rothe, Cristina Hanes und Isabella Rinaldi rufen Frauen ein Aussteigerprogramm für ehemalige Mitglieder der maoistisch geprägten Guerilla-Bewegung “Naxaliten” ins Leben. Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm „Ritu goes Online“ von Vrinda Samartha porträtiert die einfache Hausfrau Ritu Kaushik aus Neu-Delhi, die hart kämpfen musste, bis sie 2016 ihr Label Ritupal Collection für Taschen auf dem in Indien verbreiteten Internetportal Flipkarts gründen konnte. Die Doku „Watch over me“ von Farida Pacha schildert den Alltag in einer Palliativbetreuung in Neu-Delhi.
So viel ist sicher: Es wird wieder bunt beim Indischen Filmfestival!