7 DINGE, DIE JEDER MANN UNTERSUCHEN LASSEN SOLLTE

Man braucht keine Statistiken zu lesen, um zu wissen, dass Männer Arztbesuche eher meiden. In Baden-Württemberg gibt es Initiativen der Gesundheitsvorsorge (etwa das Kompetenzzentrum für Jungen- und Männergesundheit), die sich darum bemühen, das zu ändern.

Männer, die zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, sind im Schnitt gesünder. Solche Arztbesuche führen in vielen Fällen dazu, dass gefährliche Krebsarten früh genug erkannt werden, um sie gut behandeln zu können. Damit retten solche Untersuchungen Leben. Auf geht’s Männer!

Für die folgenden Vorsorgeuntersuchungen sollte sich jeder Mann regelmäßig Zeit nehmen:
1. Blutzuckerkontrolle

Jährliche Kontrollen des Blutzuckerspiegels sind für Männer unerlässlich, um die Wahrscheinlichkeit einer schweren Herzerkrankung zu verringern. Der Hauptgrund dafür ist Diabetes, eine chronische Krankheit, die durch hohe Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Sie erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und andere Komplikationen wie Nierenschäden und erektile Dysfunktion ganz erheblich. Wer die Blutzuckerwerte jedes Jahr untersuchen lässt, stellt damit sicher, dass es erst gar nicht zu solchen Leiden kommt.

Viele Männer mit beginnender oder bereits diagnostizierter Zuckerkrankheit können mit Diät und Bewegung angemessen auf die Krankheit reagieren. Wenn eine Änderung des Lebensstils nicht ausreicht, gibt es heute wirksame orale Medikamente und Insulin für eine dauerhafte Behandlung.

2. Hautuntersuchungen

Männer, bei denen Hautkrebs in der Familie vorgekommen ist, oder die in ihrer Jugend starke Sonnenbrände hatten, haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Hautkrebs kann Männer jeden Alters betreffen. Es ist deshalb sehr wichtig, die Haut jedes Jahr von einem Hautarzt untersuchen zu lassen. Außerdem sollten Männer ihre Leberflecken und Muttermale genau im Auge behalten, da schon leichte Veränderungen Anzeichen gefährlicher Krankheiten sein können. Der beste Schutz vor Hautkrebs ist immer noch die konsequente Verwendung von Sonnenschutzmitteln. 

3. Urologische Untersuchungen und PSA-Test

Etwa ab dem 40. Lebensjahr sollte sich ein Mann regelmäßig urologisch untersuchen lassen. Neben Hautkrebs ist die häufigste Krebsart bei deutschen Männern das Prostatakarzinom.

Der PSA-Bluttest (PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen) ist zusammen mit der digital-rektalen Untersuchung die beste Methode zur Früherkennung dieser Krebsart.

Frühe Anzeichen für Prostatakrebs sind:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Schwacher oder unterbrochener Urinfluss
  • Häufiger nächtlicher Harndrang

Auch Erektionsstörungen – unter denen fast jeder Mann irgendwann leidet – können ein schlechtes Zeichen sein. In den meisten Fällen sind sie jedoch nicht unbedingt ein Hinweis auf das oben genannte Problem. Sie können relativ leicht mit Medikamenten behandelt werden, die täglich eingenommen oder eine Stunde vor einem geplanten Geschlechtsverkehr genommen werden.

4. Darmspiegelung

Eine Darmspiegelung ist ein nötiges Ritual für Männer (und Frauen) über 50, denn in diesem Alter steigt das Darmkrebsrisiko. Weitere Risikofaktoren sind entzündliche Darmerkrankungen in der Vorgeschichte oder eine Ernährung mit hohem Anteil an tierischen Fetten.

Auch wenn ein Mann keine familiäre Vorbelastung mit Darmkrebs hat, sollte im Alter von 50 Jahren eine Vorsorgekoloskopie durchgeführt werden. Künftige Koloskopien werden danach alle drei bis 10 Jahre gemacht, je nach den Ergebnissen der einzelnen Untersuchungen.

5. Blutdruck- und Cholesterin-Check

Bluthochdruck ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall bei Männern. Er ist sehr gefährlich, wenn er nicht behandelt wird. Auch ein hoher Cholesterinspiegel kann zu schweren Herz-Kreislauf-Problemen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Alle Männer sollten sich deshalb alle paar Jahre gründlich untersuchen lassen, wobei ein vollständiges Blutbild besonders wichtig ist. Den Blutdruck kann man auch selbst messen, oder in einer Apotheke messen lassen.

Schon ab 20 Jahren sollten Männer den Cholesterinspiegel alle drei bis fünf Jahre überprüfen lassen. Ab 50 Jahren ist sogar eine jährliche Überprüfung empfehlenswert.

6. Herz, Leber und Schilddrüse

Wann immer es möglich ist, sollte man diese drei wichtigen Organe untersuchen lassen.

Viele Herzkrankheiten kündigen sich lange vorher an und man erkennt sie durch Kontrollen des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks. Übergewicht ist ein offensichtlicher Risikofaktor. Auch bei einer Vorgeschichte von Herzkrankheiten in der Familie sollten Elektrokardiogramme oder Herzbelastungstests gemacht werden.

Die Untersuchung der Leberenzyme ist Teil der Standard-Blutuntersuchung und dient der Feststellung von Leberschäden, die von verschiedenen Quellen herrühren können. Alkohol ist der häufigste Grund für Leberschäden. Schließlich trinken Männer im Durchschnitt mehr Alkohol als Frauen.

Für Männer ist es wichtig, diese Enzyme bestimmen zu lassen, da sie durch die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten, Alkoholkonsum, entzündlichen Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit und einigen Vergiftungen erhöht sein können. Alle diese Krankheiten werden somit leichter erkannt.

Die Schilddrüse unterstützt jede Zelle im Körper, indem sie Hormone freisetzt, die den Stoffwechsel regulieren. Jede Veränderung der von ihr produzierten Hormone kann sich auf das Leben eines Mannes auswirken und zu Gewichtszunahme, Lethargie, Erschöpfung oder Müdigkeit führen. Mit einem Bluttest, dem sogenannten TSH-Test (das steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon), kann der Arzt die Funktion der Schilddrüse überprüfen.

Viele der Symptome einer Schilddrüsenunter- oder -überfunktion sind Erscheinungen, die manche Männer allzu leicht als normalen Teil des Lebens abtun. Wenn die Tests jedoch Anomalien zeigen, können diese in der Regel durch Medikamente reguliert werden.

7. Lungenvorsorgeuntersuchungen

Lungenkrebs ist von allen Krebsarten am ehesten vermeidbar. In neunzig Prozent der Fälle wird er bei Menschen gefunden, die rauchen. Bei den übrigen handelt es sich normalerweise um Menschen mit einer genetischen Veranlagung oder um Menschen, die passiv Zigarettenrauch oder ätzenden Chemikalien ausgesetzt sind.

Prävention ist hier der Schlüssel. Lungenkrebs wird oft zufällig bei Untersuchungen gefunden, die aus einem anderen Grund gemacht werden. Das Screening auf Lungenkrebs ist aber umstritten, da die gängigen Untersuchungsmethoden eine hohe Strahlenbelastung mit sich bringen. Experten für Lungenkrebs nehmen auch Computertomografien mit geringerer Strahlendosis vor, die die Zukunft der Lungenkrebsvorsorge sein könnten. 

Einen gesünderen Lebensstil führen

In der Zeit zwischen den Arztbesuchen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie Männer – und nicht nur sie – vielen Krankheiten vorbeugen können:

  • Ein sportliches Training an drei oder vier Tagen pro Woche zu jeweils 30 oder 45 Minuten wird empfohlen. Ideal wäre dabei eine Mischung aus Herz-Kreislauf-Training und Krafttraining.
  • Was die Ernährung betrifft, sollte man ausgewogen und fettarm essen. Die Experten empfehlen eine Mischung aus Gemüse, Obst, Eiweiß, Ballaststoffen, magerem Fleisch und komplexen Kohlenhydraten, wobei stark verarbeitete Lebensmittel und zu viel Zucker vermieden werden sollten.
  • Genug Wasser zu trinken ist eine gute Entlastung für die Nieren und erleichtert dem Körper den Stoffwechsel und die Regulierung der Körpertemperatur.
  • Wer nicht raucht, verringert das Lungenkrebs-Risiko drastisch.
  • Damit der Körper sich regelmäßig erholen kann, sind mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht empfehlenswert.

“Einfach machen!”