STARTUP WILL MIT NEUEM PORTAL ARBEITSUNFÄLLE VERMEIDEN
Die meisten Arbeitnehmer*innen gehen unbewusst ganz selbstverständlich davon aus, dass ihnen während der Arbeit nichts passiert. So auch OP-Schwester Britta. Wie immer wollte Britta OP-Instrumente aus einem Sterilisator nehmen. Wegen eines technischen Defekts schloss sich unvorhergesehen die Tür des Sterilisators. Obwohl ihre Hand noch im Gerät war, ließ es sich nicht wieder öffnen. Brittas Hand war eine Dreiviertelstunde lang bei 120 Grad eingeschlossen. Als sie endlich befreit wurde, war ihre Hand nicht mehr zu retten. Seitdem trägt Britta eine Prothese.
TÖDLICHE ARBEITSUNFÄLLE
Solche Arbeitsunfälle geschehen jeden Tag in Deutschland. Schwere Verletzungen, Invalidität und selbst Tod gehören zum Arbeitsalltag. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung weist 806 tödliche Arbeitsunfälle für 2019 aus. Bei 250 Arbeitstagen und 20 Urlaubstagen starben somit statistisch 3,5 Menschen je Arbeitstag durch einen Arbeitsunfall.
Dabei verpflichtet das Arbeitsschutzgesetz jede*n Arbeitgeber*in, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Vernachlässigt ein Unternehmen den Arbeitsschutz, drohen dem*der Arbeitgeber*in bei einem Unfall Geldbuße und Regressforderungen.
FACHKRAFT FÜR ARBEITSSICHERHEIT HILFT ARBEITGEBER*iNNEN
Genau hierfür ausgebildet sind Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Sie beraten Arbeitgeber dabei, ihrer Pflicht nachzukommen.
Große Unternehmen beschäftigen Sicherheitsfachkräfte meist selbst. Für kleine und mittlere Unternehmen ist es hingegen wirtschaftlicher, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit zu beauftragen anstatt sie einzustellen.
Doch nicht jede*r Arbeitsschützer*in kann jedes Unternehmen betreuen – dafür ist die Arbeitswelt von der Hochseeschifffahrt bis zur Fleischerei zu vielseitig. Und die Entfernung zwischen Wohnort und Unternehmenssitz muss auch zu bewältigen sein.
STARTUP WILL HELFEN, ARBEITSUNFÄLLE ZU VERMEIDEN
Hierfür hat sich das Startup Arbeitsschutz24.net gegründet. Mit seinem Portal bildet es eine Brücke zwischen Arbeitgeber*innen und Sicherheitsfachkräften. Mittels einer Karte können Unternehmen den geeigneten Dienstleister in ihrer Gegend auswählen.
Hinter der Idee von Arbeitsschutz24.net steckt Elmar Wiesenmüller. Vor der Corona-Pandemie arbeitete er unter anderem als Musiker bei Firmenveranstaltungen.
„In meinem Umfeld hatten bereits 3 Menschen schwere Arbeitsunfälle. Auch wenn für uns selbstständige Künstler die Pandemie eine große Herausforderung ist: ohne Corona hätte ich niemals die Zeit gehabt, diese Idee zu realisieren“.
Jetzt hofft er, dass sich viele Fachkräfte für Arbeitssicherheit auf der Webseite eintragen. Damit Deutschlands 45 Millionen Erwerbstätige nach der Arbeit nicht ins Krankenhaus, sondern auf die Couch können.