BENNI SCHMID

DIE PERFEKTE BALANCE IM HERZEN

Wir kennen sie alle, die Jungs und Mädels, die im Park einen Spanngurt zwischen zwei Bäume spannen, um darauf zu balancieren. Die Slackline ist eine in 1,5 Metern Höhe gespannte Line, auf der Profis anspruchsvolle Tricks ausüben können. Während Anfänger*innen froh sind, wenn sie auf der Slackline das Gleichgewicht halten können, zeigen fortgeschrittene Athlet*innen halsbrecherische Tricks und meterhohe Sprünge, bevor sie am Ende wieder zielgenau auf der fünf Zentimeter breiten Line landen.

Ein Pro-Athlet in dieser Disziplin ist Benni Schmid. Zusammen mit seinen fünf Geschwistern ist der 30-jährige Sportler in Korb bei Stuttgart aufgewachsen. Nachdem er seine Leidenschaft für das Slacklinen entdeckt hat, machte Benni den Sport ganz einfach zu seinem Beruf. Mittlerweile kann der Schwabe auf jede Menge sportliche Erfolge zurückblicken.

Lublin-Highlinefestival

Wer Lust hat, live über die Kunststücke der Slackliner*innen zu staunen, kann das beim Kessel Festival, das am 24. und 25. Juni auf dem Cannstatter Wasen stattfindet, tun. Dort zeigen die Pros beim Slackline Contest, wie man elegant über einen Spanngurt marschiert und dabei den einen oder anderen Salto schlägt. Jetzt wollen wir von Benni Schmid aber erst mal mehr über seine Leidenschaft zum Slacklinen erfahren.

Lieber Benni, wie bist du zum Slacklinen gekommen?

Ich habe beim Klettern in Italien zum ersten Mal eine Slackline gesehen und mich zunächst nicht getraut, raufzugehen, obwohl ich es eigentlich unbedingt wollte. Etwas später, im Sommer 2009, hat dann mein Cousin einen Spanngurt im Garten aufgebaut und darauf haben wir das Balancieren gelernt.

Was macht das Slacklinen zur idealen Sportart für dich?

Ich liebe große Herausforderungen. Slacklinen erscheint erst sehr schwer, dafür macht es umso mehr Bock, wenn es dann mal klappt. Es war und ist einfach ein super Ausgleich zu Schule und Arbeit.

Hast du einen spannenden Fakt zum Slacklinen auf Lager? Etwas, das die Wenigsten wissen?

Fakt ist, dass Slacklinen einfach der geilste Sport überhaupt ist.

Wie sieht dein Training aus? Im Frühling, im Winter – und bei schlechtem Wetter?

Ich hatte zeitweise die Möglichkeit, in einer Industriehalle zu trainieren. Dort war es richtig nice, mit Matten unter der Slackline. Das war auch perfekt bei schlechtem Wetter im Winter. Im Schnee ist es auch super. Im Frühjahr dann gerne wieder draußen über Sand oder Wasser.

Womit sollte man anfangen, wenn man das Slacklinen lernen möchte?

Das Laufen auf der Slackline ist der erste Schritt.

Neben einer guten Balance – was wird beim Slacklinen noch trainiert?

Die Rumpfmuskulatur wird extrem gestärkt und man verbessert sein Durchhaltevermögen.

Nicht nur beim Slacklinen, auch im Alltag wünschen sich viele von uns mehr Balance. Was hilft dir, zur Ruhe zu finden?

Ich finde es extrem wichtig, die Dinge immer in Perspektive zu setzen. Das, was uns Unruhe verschafft, sind doch meist eher kleine Dinge. Gleichzeitig sollte man den Focus auf das Hier und Jetzt nicht verlieren. Wir kommen nur Schritt für Schritt an unser Ziel. 

Auf YouTube und Instagram zeigst du zum Teil sehr waghalsige Tricks. Darf man sich als Slackliner*in Angst erlauben?

Klar! Angst hat jeder. Angst schützt ja auch. Man sollte sich aber irgendwann einfach einen Ruck geben, um seine Ängste zu überwinden. Oft ist es dann doch einfacher, als man dachte.

Was hast du durch den Sport über dich gelernt?

Es ist ein unglaubliches Privileg, eine Leidenschaft zu haben und diese dann als Beruf zu machen. Ich würde jedem empfehlen, danach zu suchen. Wem darüber hinaus starke Partner wie Lotto Baden-Württemberg zur Seite stehen, ist es wie ein Sechser im Lotto. 

Was viele nicht wissen: Das Landesunternehmen macht sich u. a. auch im Bereich der Trendsportarten stark und begleitet mich und meine Sportart bereits seit dem Jahr 2020.

Du hast schon zahlreiche Preise abgesahnt, unter anderem den YouTube Secret Talents Award oder Platz 2 bei der Slackline-Weltmeisterschaft in Vail im Jahr 2013. Was war dein größter Meilenstein?

Es gab viele Meilensteine. 2013 hat mir Adidas ein Sponsoring angeboten. Das war dann schon krass und ich wusste, dass noch mehr möglich ist.

Und was würdest du gerne noch erreichen? Hast du ein persönliches Ziel oder einen Traum?

Mein Traum ist es, dass sich das Slacklinen als Sport etabliert und mehr Möglichkeiten dafür geschaffen werden.

Was verbindet dich mit Stuttgart und was weißt du an der Schwabenmetropole besonders zu schätzen?

Wer arbeiten will, ist hier richtig. Das können wir gut. Das Leben zu genießen, müssen wir noch ein bisschen lernen – das ist aber einfacher, als Arbeiten zu lernen.

Worauf freust du dich im Frühling?

Natürlich ganz klar auf warmes Wetter und die blühenden Obstbäume.

Was möchtest du gerne noch loswerden?

Wenn ihr auf‘s Kessel Festival in Stuttgart geht, dann schaut doch gerne mal beim Slackline Contest vorbei.

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https://instagram.com/bennischmidslackliner