DARIO OREC WEISS BÄRENHUNGER ZU BEGEGNEN

Anfang Februar 2019 feiert das Gasthaus Bären bereits 1-Jähriges! Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Wir haben uns mit Inhaber und Stuttgarter Dario Orec im Außenbereich seines Gasthauses, das er mit den beiden Mitinhabern im Hintergrund Bekir Uyan und Sedat Terzi führt, zwischen Heizstrahlern und Planen in Decken und bärigkuschelige Felle gewickelt und ein gemütliches Pläuschchen gehalten.

Wie alles begann?

 „Vom Tellerwäscher zum Lokalpatriot im doppelten Sinn“ beschreibt es der Mann, der vor zwölf Jahren noch in der Buddha Lounge gespült hat. Freude an der Gastro hatte er schon immer. „Mir macht der Kontakt im Team, aber auch zu den Gästen, einfach Spaß“ teilt er uns fröhlich mit. Das glauben wir sofort, eine unkomplizierte Kommunikation beginnt ihren Lauf zu nehmen.

Wir erfahren, dass er mit der Bekanntschaft des Bären in Tübingen und dessen Mitinhaber Dimitris Katsaras, mit dem er schon seit Jahren in der Gastro gearbeitet hatte, den Plan schmiedete, das gut funktionierende Konzept nach Stuttgart zu holen: „Auch hier wollte ich offene Weine und regionales Fassbier anbieten und dazu schwäbische Köstlichkeiten in kleinen Portionen servieren!“

Dann hat er mitbekommen, dass die schöne Location des ehemaligen Zwölfzehns in der Paulinenstraße frei wird und war auf Anhieb von der Lage begeistert. Jedoch nicht allein, da gab es noch so einige andere Interessenten. Aber ein ehemaliger Tellerwäscher weiß eben die Dinge in trockene Tücher zu bringen!

„Ich habe den Hausbesitzer zum Bären nach Tübingen eingeladen und er war sofort begeistert, dass das traditionsbewusste, schwäbische Konzept nun auch in den Kessel kommen würde“

sagt Dario und auch seine Augen leuchten bei der Erinnerung noch vor Begeisterung.

Gab es auch mal Zweifel?

Hier lebt der Stuttgarter getreu dem Motto wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! „Mir war klar, ich wollte den Bären nach Stuttgart bringen! Natürlich ist es nicht immer einfach, nach wie vor ist jeder Tag eine Challenge für mich. Aber die ist accepted und den Schritt zur eigenen Gastronomie habe ich nie bereut!“

Und wie ist es dann so weit gekommen, dass wir heute hier gemütlich sitzen können?

„Das Lokal wurde aufwendig kernsaniert und einer Fasswerkstatt nachempfunden“, berichtet Dario. Die finden wir fast unfassbar stylisch. Über der Bar mutet ein historisches Foto den alten Zeiten an. Am stärksten beeindrucken vier aus der Wand ragende Holzfässer, die Natursteinoptik an den Wänden unterstreicht das Ambiente. Dabei wirkt die Aufmachung jedoch überhaupt nicht aufgesetzt, sondern bleibt vielmehr authentisch schwäbisch.

Was gibt es?

Ein kulinarisches Angebot in kleinen Portionen, aus denen sich die Gäste mehrere Gerichte zusammenstellen können. Der Gastgeber ist überzeugt, dass im Bären das gesellige Miteinander gepflegt wird:

„Am liebsten ist es uns, wenn die Menschen an den Tischen ins Gespräch kommen, gemeinsam essen und am Ende auch die Rechnung teilen“.

Uns erinnert die Speisekarte an ein altes Schulheft, in dem wir in schönster Schreibschrift das Angebot zu lesen bekommen. Dem Schwabenmund zur Freud gibt es Bodenständiges wie Putenschnitzel, Linsen mit Spätzle und Saiten, Kässpätzle, Hackbällchen, Bratkartoffeln und Mauldascha in kleinen Portiönle, dem Bordmonee zur Freud kosten die Tapas zwischen drei und sechs Euro. Für Dario schließt dieses kulinarische Angebot eine Lücke in Stuttgart.

Im Gasthaus werden auch ein Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Als besonderes Schmankerl und passend zur Dämmerungs- und Nachtaktivität der Bären gibt es außerdem eine sagenhafte Cocktail- und Highballskarte!

„Wir möchten noch mehr in Richtung Bar gehen, bald werden wir auch wieder das eigens gebraute Bärenbier anbieten.“ Und als wäre das nicht genug, erfahren wir dann auch noch, dass ebenso die Sirups zu den Drinks hausgemacht sind. Dario und seine Leute packen wirklich überall kräftig an. Und wir werfen uns einen Blick zu und verstehen sofort die Einigkeit, dass wir bald wieder Gäste auf einen Feierabenddrink im Bären sein werden.

Apropos Gäste – wer kommt so ins Gasthaus?

„Vom Studenten bis zum Geschäftsmann ist alles dabei. Ab und an auch mal eine bekanntere Persönlichkeit, wie z.B. Alle Farben oder Le Shuuk. Aber wer es sein mag, jeder Gast ist hier willkommen, jeder zählt! Ein GROSSER DANK geht an jeden Einzelnen, der den Bären unterstützt.“ Für Dario zählt jedes Schwobamädla und jeder Lausbub. Das Ganze ist nun mal mehr als die Summe seiner Teile.

Wie unterscheiden sich die Gäste denn von z.B. den Tübinger Gästen?

Uns schmeichelnd erzählt uns der selbst sehr erfahrene Gastronom, dass die Stuttgarter ebenfalls in der Szene bewanderter sind, im Ländle und darüber hinaus mehr Restaurants kennen und daher eine größere Vergleichbarkeit haben. „Ohne den Tübingern auf den Schlips treten zu wollen“, fügt er lachend hinzu. Das hebt die Ansprüche. Doch statt ihm Sorgen zu bereiten, motivieren die ihn zusätzlich: „Ich kenne meine eigenen Ansprüche und auch mein Team“ bekundet der Gastronom mit Laib und Seele, hinter dem elf versicherungspflichtige Angestellte und 27 Aushilfskräfte mit einem tollen Teamspirit die perfekte Mischung aus Hipstern und verlässlichen Arbeitskräften bilden. „Da wusste ich, dass das Konzept angekommen wird!“

Wie wurde das Konzept angenommen?

„Der Eröffnungsabend war schon überwältigend! Da wurden Cocktails im Akkord gemixt! Damit habe ich nicht gerechnet“, erzählt uns der sympathische Mitinhaber und reicht uns ein paar Probiererle von den Köstlichkeiten. Wir merken, dass Dario Freude daran hat, seine Gäste mit guter Kulinarik zu verwöhnen.

Aller guten Dinge sind drei – welche kommen am besten an?

 „Ganz schwabengetreu: Maultaschen. Spätzle. Kartoffelsalat.“

Und wenn es ganz allein nach deinem Gaumen geht?

 „Pilze in Knoblauchöl, Putenschnitzel und – Kartoffelsalat. Bei den Drinks ist alles in einem: Whiskey Sour, wobei da zu den drei klassischen Zutaten für mich einfach noch frisches Eiweiß gehört, um das Ganze perfekt zu machen.“

Jetzt sind wir bei dir – was gefällt dir an Stuttgart?

„Die Größe, die ist genau richtig, weder zu groß, noch zu klein und damit schön übersichtlich. Außerdem finde ich es genial, was gastronomisch geboten ist.“ Aber als Gastronom schaut auch ein Stuttgart-Verliebter natürlich über den Kesselrand hinaus. „Es gibt noch viele andere schöne Orte, an denen ich mich auch gerne aufhalte, z.B. Freudenstadt oder Baiersbronn.“

Und was ist dir besonders wichtig?

“Frau und dann Hund”, sagt Dario und erzählt uns, dass er bei einem Spaziergang mit beiden in Bad Urach am allerliebsten entspannt. Das ist sein Ying. Das Yang bildet ein konstant hohes Level und das Motto „Niemals stehenbleiben“ bei allem rund um den Bären: Fleisch, Gemüse und Käse kommen ausschließlich aus Baden-Württemberg, auch bei anderen Zutaten wird auf Regionalität geachtet. Spätzle werden im Bären jeden Tag frisch zubereitet. Außerdem gibt es immer wieder Neuerungen bei der Speisekarte. Langeweile Ade! Freut euch auf Neuerungen in der Speisekarte wie Tafelspitz mit Bratensoße und Blaukraut oder panierte Austernpilze. Es ist absolut zu spüren: Dario legt Wert darauf, am einzelnen Gast zu performen. „Ich bin erst happy, wenn jeder Gast glücklich und zufrieden aus dem Bären rausgeht!“ Daher auch sein Lebens- oder vielmehr Bärenmotto

„Das Ohr immer am Gast haben.“

Absolut gelungen! Das zufriedene Lächeln Darios, als wir den Weg zurück gen GTS-Headquarter antreten, spiegelt unser heutiges Vergnügen.