Seit Oktober 2014 flimmert ein neues Serienhighlight, direkt aus dem Stuttgarter Kessel, über die Fernsehbildschirme.
Die ZDF-Serie „Dr. Klein“ erzählt die Geschichte einer erfolgreichen Kinderärztin, die gerne mal ihren eigenen Weg geht. Dass die Dame nur 1,32 Meter groß ist, ist für sie überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, Dr. Klein verzaubert bisher nicht nur ihre kleinen Patienten, sondern auch die TV-Zuschauer. Denn die Serie schafft es genauso, den Leuten vor den Fernsehgeräten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, wie ein Tränchen ins Auge. Dabei versucht „Dr. Klein“ nicht immer politisch korrekt zu sein und spricht auch die Themen an, die zumindest im Vorabend des ZDFs oftmals nicht Teil der Programmplanung sind.
Die neue Medical-Serie holt Figuren in den Mittelpunkt, die in anderen Formaten oftmals nur als Sidekicks dienen, wie ZDF-Redakteur Alex Laustroer verrät. In den meisten Serien ist die Hauptfigur eine alleinstehende, recht hübsche junge Frau, die versucht ihre Liebesprobleme zu lösen. Hilfe bekommt sie dabei von ihrem exaltierten besten schwulen Freund, der etwas trägen dicken Freundin und dem Kioskverkäufer mit Migrationshintergrund. Bei „Dr. Klein“ bekommen all diese sonst auf Nebenrollen festgelegten Figuren, ihre eigenen Probleme, ihren eigenen Charakter, ihr eigenes Leben.
So werden sie zu wichtigen Hauptfiguren der Geschichte. Eine kleinwüchsige Frau als Hauptfigur ihrer neuesten Serie zu wählen ist ein toller Schritt des ZDFs zu mehr Akzeptanz aller Menschen in unserer Gesellschaft. Mit Christine Urspruch, die seit ihrer Rolle im Tatort Münster keine Unbekannte mehr ist, haben die Macher der Serie eine der interessantesten Schauspielerinnen, die Deutschland zur Zeit zu bieten hat, für die Titelrolle ausgewählt. Doch nicht nur das Thema und die Darsteller von „Dr. Klein“ sind besonders. Auch der Produktionsstadtort ist für große deutsche Produktionen kein üblicher. Während es Berliner, Kölner und Münchner gewohnt sind, dass die Filmtrucks durch ihre Straßen rollen, ist es für die meisten Stuttgarter noch etwas überraschend, wenn ihnen beim Bummeln durchs Städtle ein Filmteam über den Weg läuft.
Für Produzent Oliver Vogel war jedoch schon lange klar, dass Baden-Württemberg neben der „SOKO Stuttgart“ eine zweite Serie braucht. Als Autor und Producer Torsten Lenkeit ihm das Konzept für dieStuttgarter Krankenhausserievorschlug, war er sofort begeistert. Auch bei der Stadt stieß eine weitere TV-Serie auf Begeisterung. Denn „Dr. Klein“ bietet vor allem auch den Absolventen der Filmakademie Baden-Württemberg tolle Jobchancen. Hochschulabsolventen arbeiten im Serienbetrieb beispielsweise als Producer, Drehbuchautor und Produktionsmanager. Eine Win-win-Situation für Stadt und Produktionsfirma. So ermöglichte es die Stadt Stuttgart dem Filmteam beispielsweise ein teilweise leerstehendes Krankenhaus anzumieten, um dieses als Serien-Hospital umzubauen.
Doch obwohl im Bürgerhospital gedreht wird, musste einiges an Kraft investiert werden, um die Räumlichkeiten filmtauglich zu machen. Denn in so einem Krankenzimmer ist Platz für Patienten und Ärzte, aber meistens nicht für ein dreißigköpfiges Filmteam. Wände mussten eingerissen werden und ein kompletter Operationssaal, ein Schockraum und eine Intensivstation wurden neu gebaut. Bei so viel Engagement und Liebe zum Detail wundert es kaum, dass die Stadt Stuttgart und das ZDF gleichermaßen begeistert waren und „Dr. Klein“ ruck zuck grünes Licht bekam.
Nicht zuletzt aufgrund der tollen Drehbücher, schafften es die Verantwortlichen schließlich eine ganze Reihe an renommierten Schauspielern für die neue Serie zu begeistern. Neben Christine Urspruch sind Miroslav Nemec und Simon Licht wohl die bekanntesten Gesichter im Kinderkrankenhaus. Der Münchner Tatort Ermittler Miroslav Nemec spielt einen schwulen Oberarzt der sich mit seinem jüngeren Freund über die Familienplanung nicht ganz einig ist. Und Simon Licht versucht als Gegenspieler von Dr. Klein ihr den Krankenhausalltag schwer zu machen.