Auch in der kalten Jahreszeit geht es bei Geheimtipp Stuttgart sportlich zu. Ganz besonders dann, wenn wir einen Sportler wie den Triathleten Philipp Bahlke zu Besuch haben. Seit 2019 betreibt der gebürtige Mecklenburger und Wahlstuttgarter Triathlon als Profisport.
Bei der Triathlon-Langdistanz, die für viele Sportler*innen die ultimative Herausforderung ist, müssen 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathon (42,195 km) bewältigt werden. Da kommt man schon beim Lesen ins Schwitzen. Wir haben uns mit Philipp im GTS-HQ getroffen, um mit ihm eine Spritztour durch das winterliche Stuttgart zu machen.
Wir schwingen uns in den weißen Mercedes EQA, mit dem wir dieses Mal durch den Kessel touren, und sind neugierig, wie Philipp überhaupt zum Triathlon gekommen ist. Mit sechs Jahren hat ihn seine Oma beim Schwimmverein angemeldet, was ihm direkt Freude gemacht hat. Seinen Schulweg hat er jeden Tag und bei jedem Wetter mit dem Rad zurückgelegt. Als dann der Triathlon bekannter wurde, war für Philipp die einzig logische Konsequenz, in einen Triathlonverein zu wechseln. Ergibt Sinn! Eine andere Sportart kam für den gebürtigen Neubrandenburger nie infrage. Bevor wir an unserem ersten Halt ankommen, verrät uns Philipp noch, dass ihm andere Sportarten auch gar nicht liegen, was seine nicht allzu gute Abiturnote im Fach Sport bestätigen würde.
Unser erster Stopp ist der Kräherwald, genauer gesagt das Trainingsgelände des MTV Stuttgart, wo Philipp als Mitglied oft seine Runden dreht. Das Training als Profisportler ist unglaublich hart, ein klares Ziel vor Augen hilft bei der Motivation. Für Philipp ist dieses Ziel, endlich seine erste Langdistanz zu gewinnen. Dabei kann er schon jetzt auf etliche sportliche Erfolge zurückblicken. Im Jahr 2008 war Philipp zum Beispiel Deutscher Junioren Meister und in diesem Jahr hat er bei der Europameisterschaft (ETU) in Roth auf der Langdistanz den 4. Platz abgeräumt.
Wir lassen die Profis auf dem Sportplatz weiter trainieren und machen uns auf den Weg zum zweiten Stopp unserer City-Tour: dem Höhenpark Killesberg. Hier dreht Philipp gerne mal eine Laufrunde, manchmal joggt er sogar die Stufen des 42 Meter hohen Killesbergturms nach oben. Auch wir erklimmen den Turm mit seiner kühnen Stahlnetzkonstruktion, um mit Philipp die Aussicht über unsere schöne Landeshauptstadt zu genießen. Philipp fühlt sich im Kessel richtig wohl, auch wenn er kein gebürtiger Schwabe ist. Als seine Frau einen Job in Stuttgart gefunden hat, sind die beiden aus dem Saarland in den Süden gezogen.
Vor allem die schwäbische Küche hat es dem Sportler angetan. Deshalb ist die Weinstube Kachelofen am Hans-im-Glück-Brunnen immer seine erste Anlaufstelle, wenn er Gäste empfängt. In dem gemütlichen Restaurant gibt es einfach alles, was das schwäbische Herz – oder besser gesagt den Magen – in Entzücken versetzt. Ein weiterer Geheimtipp von Philipp ist das Grombier. Dort werden leckere Kartoffelgerichte serviert, die nach bekannten Ex-Fußballern benannt sind. Klar, dass wir das direkt mal ausprobieren müssen. Philipp entscheidet sich für den Klinsmann mit Kalbsmaultasche, Gurkensalat und geschmelzten Zwiebeln.
“Lecker!”
Beim spontanen Mittagessen erzählt Philipp uns, dass er außerdem ein echter Fan von hausgemachtem Kuchen ist, weshalb er immer auf der Jagd nach einem leckeren Stück in kleinen Bäckereien und Konditoreien ist. Zum Glück gibt es in Stuttgart Vaihingen einige davon. Um den Kalorienabbau nach dem Schlemmen muss sich Philipp allerdings keine Sorgen machen. Denn während eines Triathlons liegt der Kalorienverbrauch bei 1.000 Kilokalorien pro Stunde. Eine Topzeit beim Triathlon sind 7,5 Stunden, was einen unglaublichen Verbrauch von etwa 8.000 Kilokalorien bedeutet.
„Auch für Sportmuffel, bei denen die Motivation zur sportlichen Betätigung im Winter auf null sinkt,“ hat Philipp einen Tipp.
„Mit einem Ziel vor Augen fällt es deutlich leichter, sich zu motivieren“,
verrät uns der Profi. Daher empfiehlt er, sich zu einem Event im Winter oder Frühjahr anzumelden. Auch ein fester Trainingstermin mit Freunden oder im Verein kann hilfreich sein. Wer nach dem Training gerne auf dem Sofa liegt, hat Glück, denn laut Profi Philipp ist die Erholung neben richtigem Training ein Schlüsselfaktor für Leistungssteigerung.
Der schönste Moment beim Triathlon ist für Philipp übrigens nicht das Gefühl an der Startlinie zum Sonnenaufgang oder der Einlauf ins Ziel. Für ihn ist es der Moment im Rennen, in dem er das Gefühl hat, dass alles läuft und er im Flow ist. Da die Rennen lang sind, kommen diese Momente manchmal auch mehrmals vor. Im Laufe seiner Karriere hat Philipp eines gelernt: Je länger diese Momente anhalten, desto besser ist in der Regel am Ende die Platzierung.
Auch für 2022 hat Philipp natürlich Ziele. Er möchte sich im Laufen deutlich verbessern – dazu gehört für ihn die Umstellung auf eine neue Lauftechnik, an der er bereits trainiert. Wir sind absolut begeistert von so viel Motivation und Sportsgeist. Glücklicherweise steht ja schon bald Silvester vor der Tür und wir können mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr starten und hoffentlich genauso inspiriert durchs Ländle flitzen wie Philipp Bahlke.