SCHWERELOS ENTSPANNEN
Die Idee
Im Jahr 2007 riefen Yvonne und Jürgen den therapoint in Holzgerlingen ins Leben. Das Konzept aus Gesundheits- und Wellnessangeboten lief so gut, dass sie schon drei Jahre später die vitalmanufaktur in Holzgerlingen eröffneten. Ein integriertes Haus der Gesundheit, in dem hochqualifizierte Physiotherapeuten ein breitgefächertes „Feel Good“-Angebot umsetzen – von außergewöhnlichen Massageformen wie Ayurveda und Lomi Lomi über Peelings und Körperbehandlungen in der Schwebeliege bis hin zum Float-Becken, dem besonderen Highlight.
Doch das Floaten dient nicht nur der Entspannung, sondern hat auch echte medizinische Effekte mit breiter Wirkungspalette vom Sportler bis hin zu Betroffenen von Bandscheibenvorfällen.
Das Floating-Angebot kam so gut an, dass es seit 2014 float Stuttgart gibt, zwei Räume mit offenen Floating Becken und verschiedenen Massagemöglichkeiten, eine geniale Kombination.
Floating
Floating kommt aus dem Englischen und bedeutet schweben. Besser kann man das Gefühl nicht beschreiben, nachdem man eine Stunde in einer Sole aus 1000 Liter Wasser auf 650 Kilo Salz in der Schwerelosigkeit verbracht hat. Alleine oder zu zweit kann man sich vom Wasser tragen lassen. Bei einer Temperatur von 34,8 Grad lösen sich Hektik und Probleme des Alltags ganz schnell auf.
Über die Gründer und Geschäftsführer Yvonne und Jürgen Wurster
So gut wie schweben. Klingt kitschig, aber so war es damals, als sich die gebürtige Berlinerin Yvonne und Schwabe Jürgen im Stuttgarter Café Amadeus kennenlernten. Damals hat es Yvonne in ihrem Job als Kauffrau öfter in den Süden verschlagen. Bei einem diesem Aufenthalte hat sie auch gleich noch ihre große Liebe gefunden.
Physiotherapeut Jürgen lebte damals in Holzgerlingen, ließ sich dann aber schnell überzeugen, mit nach Berlin zu gehen, wo die beiden von 1993 bis 2007 lebten. In der Metropole zogen sie zwei ihrer vier Kinder groß und bauten hier eine Praxis für Physio- und Ergotherapie auf. Nach dem Tod von Yvonnes Eltern vollführten sie das Ganze rückwärts und leben nun seit 2007 wieder in Holzgerlingen. Frei nach Franz Kafka und ihrem Lebensmotto
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“,
haben sie sich mit float ihren Lebenstraum erfüllt.
Wie kamt ihr auf die Idee, float nach Stuttgart zu bringen?
Yvonne: Ich hatte schon immer den Traum vom „Haus der Gesundheit und Schönheit“, einem Ort der viele verschiedene therapeutische und entspannende Konzepte verbindet – Physiotherapie, Logo- und Ergotherapie, medizinische Trainingstherapie, Kosmetik und Wellness. Alle wohltuenden Anwendungen unter einem Dach, die An- und Entspannung verbinden und so für den Kunden keine Wünsche offen lassen. Bei der Recherche zu den effizientesten Entspannungsmethoden sind wir damals auf das Floating gestoßen. Jürgen war zunächst skeptisch, vor allem wegen der Anschaffungskosten für die Becken. Doch ich hatte gleich ein positives Bauchgefühl und wusste, dass wir dieses Angebot brauchen und unbedingt wollen.
Jürgen: Damals haben wir noch in Berlin gelebt und ganz in der Nähe, in Potsdam, gab es das Floating schon. Wir haben uns damals mit dem Inhaber getroffen und ihn richtig ausgequetscht. Wir waren begeistert und haben das Floating direkt in der vitalmanufaktur Holzgerlingen angeboten. Wir konnten uns kaum retten und waren immer ausgebucht.
Yvonne: Deswegen war uns sofort klar: float muss auch nach Stuttgart. Mit unserem Know How (die Wasserqualität ist wahnsinnig wichtig) konnten wir uns jetzt auch weiter nach vorne wagen. Sofort ging es auf Objektsuche, was zunächst mal nicht so einfach war, weil man für das Entspannungsangebot eine ruhige Umgebung braucht. Im Caleido Areal war noch etwas frei, was leider aufgrund der benachbarten Kirche nicht in Frage kam. Aber dann haben wir die ideale Location auf der Killesberghöhe gefunden, wo wir uns jetzt jeden Tag aufs Neue auf unsere netten Kunden freuen.
Was ist das Besondere am Floaten?
Jürgen: Floating ist einfach wahnsinnig effizient. Eine Sitzung von 60 Minuten entspricht in der entspannenden Wirkung einem achtstündigen Schlaf. Die Methode hat ihre Wurzeln in der Raumfahrtforschung, wo sie schon seit 1954 eingesetzt wird.
Durch das Floaten wollte man herausfinden, wie sich das Gehirn im Zustand der Schwerelosigkeit verhält. Dabei kam heraus, dass beim Floating im Gehirn vermehrt Thetawellen entstehen, die sonst nur im Zustand von Tiefenentspannung auftreten.
Yvonne: Es ist wirklich ein außergewöhnliches Medium zur Entspannung. Ich kenne keine andere Technik, bei der man so schnell lernt, zu entspannen. Spätestens nach dem dritten Mal ist man geflasht. Unsere Kunden kommen immer wieder und bauen das Floaten in ihren stressigen Alltag ein. Das Geheimnis ist, dass beide Gehirnhälften in Beziehung zueinander ausgeglichen werden.
Kann jeder Floaten?
Yvonne: Floaten ist wirklich etwas für jede Altersklasse! Es ist überhaupt nicht gefährlich oder an körperliche Voraussetzungen geknüpft. Allerdings kann es an empfindlichen Stellen zu leichtem Brennen kommen, wenn diese den ersten Kontakt mit der Sole haben. Deshalb sollte man auch vor dem Floaten auf eine Rasur verzichten. Aber diese Sole macht das Ganze auch so effektiv, denn dadurch kann man wunderbar Neurodermitis und andere Hautkrankheiten behandeln. Sogar Schwangere können bis kurz vor der Entbindung floaten.
Jürgen: Zu unseren Stammkunden zählen viele Piloten und Sportler. Das Floating fördert den schnellen Laktatabbau, führt also dazu, dass sich die Muskeln nach dem Training schnell wieder erholen. Aber Floating ist auch für gestresste Geschäftsleute sowie für Betroffene mit Depressionen und Burn-out genau das Richtige. Ach, einfach für jeden!
Ihr habt lange Zeit in Berlin gelebt? Was ist so der größte Unterschied zu Stuttgart?
Yvonne: Ein bisschen vermisse ich Berlin schon, vor allem meine Freunde, die ich teilweise schon seit dem Kindergarten kenne. Und das gastronomische Angebot, das fehlt hier wirklich. In der Hauptstadt gibt es einfach eine riesige Auswahl und wir wissen, genau wo wir hingehen können und wo es schmeckt. In Berlin ist es auch egal, um welche Uhrzeit der Hunger einsetzt. Selbst um 22:00 Uhr bekommt man fast überall problemlos noch etwas zu essen. Aber bisher hatten wir auch einfach noch nicht die Zeit, das gesamte Angebot Stuttgarts kennenzulernen und die Geheimtipps auszukundschaften. Wir zählen dabei auf jeden Fall auf euch!
Jürgen: Ein großer Unterschied sind tatsächlich die Einstellungen der Menschen. In Berlin ist man manchmal doch schon etwas entspannter und nimmt nicht alles so bierernst, arm aber sexy eben. Dort wird das persönliche Glück hoch angesiedelt und die meisten scheinen danach zu streben. Hier im Ländle geht es vielen Menschen monetär sehr gut. Das sieht man an den vielen Porsche oder Benz Karossen in den Straßen. So gesehen geht es hier vielen blendend, aber so ganz zufrieden sind sie trotzdem nicht.
Yvonne: Ich vermisse noch meine frischen Kräuter. Die gibt’s in Berlin an jeder Ecke. Aber es tut sich wirklich was in Stuttgart und wir bereuen es in keiner Minute, hierhergekommen zu sein. Ich liebe diese Mischung aus der Nähe zur Stadt und gleichzeitig die wunderschönen Weinberge in der Umgebung. Wenn wir mal Zeit haben, sind wir auf langen Spaziergängen oder in einer der gemütlichen Besenwirtschaften zu finden. Bloß keine Hektik, das ist ein guter Gegenentwurf zu unserem sonstigen Trubel.
Ihr seid die Meister der Entspannung – was tut ihr, um abzuschalten?
Yvonne: Ich liebe es, zu kochen, am liebsten mit superfrischen Zutaten. Das hilft immer. Ansonsten tanze ich gerne zu guter – auch mal elektronischer – Musik. Mein fünfzehnjähriger Sohn hat da eine sehr gute Auswahl.
Jürgen: Das Rumgezappel ist nicht so meins, ich bin da eher so Old-School und höre gerne die Dire Straits, Bruce Springsteen und die Bands aus den Sechzigern. Aber auf Achtziger Jahre Musik können wir uns beide einigen. Ich versuche außerdem fit zu bleiben und gehe ein bis zwei Mal pro Woche joggen, ab und zu schaffe ich es auch mit meinem Sohnemann auf den Tenniscourt.
Yvonne: Im Moment fehlt uns leider ein bisschen die Zeit zum Entspannen, denn wir sind mit float stuttgart, dem therapoint und der vitalmanufaktur und unseren 25 Mitarbeitern sehr gut ausgelastet. Aber uns ist es sehr wichtig, mit unseren Kindern Sachen zu unternehmen, auf die sie Lust haben. Unser Ziel für die Zukunft ist es, wieder mehr Zeit für die Dinge zu haben, die Freude bereiten und in letzter Zeit einfach ein bisschen zu kurz gekommen sind.