HALLO, ICH BIN JONI

Joni ist Newcomer und Künstler im Deutsch-Pop. Er kommt aus der süddeutschen Provinz Hechingen, wohnt mittlerweile in Berlin und macht schon Musik, seitdem er denken kann.

Inspiration dafür lieferte ihm der Film „Hustle & Flow“: Ein Film über einen Zuhälter, der Rapper werden will. Weil ihn die Musikproduktion und der Prozess im Film faszinierten, kaufte er sich einen Drum-Computer und begann, Beats zu produzieren. Aus den Rap-Anfängen und der konfusen Wut der Jugend wurden gefühlvolle und melancholische Songs, in denen er singt, aber manchmal auch spricht. An seinen Mitmenschen schätzt er am meisten Sensibilität, Authentizität, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit – das spiegelt sich auch in seinen Songs wieder. Im virtuellen Interview mit uns redet er über seine Anfänge, magnetische Teile und das Erste, was er nach der Ausgangssperre tun wird. 

Joni, aller Anfang ist schwer. Wie kamst du zur Musik und war sie schon immer dein Traum?

Ich glaube, ich wollte schon immer Musik machen, da mein Vater viel in Bands gespielt hat. Auslöser war aber ein Vorfall in meiner Jugend: Ich hatte eine exzessive Phase und einen Absturz, der mich ins Krankenhaus brachte. Meine Eltern haben mich dann gezwungen, mir ein Hobby zu suchen. Damals war ich 14.

Wie würdest du deinen Musikstil beschreiben? 

Authentisch, melancholisch, weit, elektronisch-akustisch, urban, melodiös.

„Magnetische Teile“ ist nicht nur eine physikalische Erscheinung, sondern auch deine erste Single, die du mit der Welt geteilt hast. Wie kam es dazu?

Als ich den Song 2018 veröffentlicht habe, war das eigentlich nur für mich. Ich mache seit gefühlt immer Musik, habe etliche Songs geschrieben, aber nicht einen davon released. Das wollte ich ändern und habe, zusammen mit meinem Bruder Samuel B. Maria, in DIY-Manier mein erstes Musikvideo zu dem Song gedreht und einfach mal veröffentlicht. Dass wir auf Spotify mittlerweile über 340.000 Streams zählen dürfen, hätte ich mir nie erträumt. Bei dem Release war mir der Algorithmus von Spotify wohlgesonnen, sodass ich durch Zufall in einer relativ großen Playlist gelandet bin. 

Deine neueste Single heißt: „Bitte frag mich nicht“. Um was geht es in dem Song? 

Der Song ist vor circa zwei Jahren in einer Session mit Hugo Palka entstanden. Inhaltlich beleuchtet er den Moment, in dem man merkt, dass aus Verknallt sein keine Liebe wird. Diesen Moment wollten wir auch visuell im Musikvideo einfangen, was uns ganz gut gelungen ist. 

Apropos, wie entstehen deine Lyrics? Gibt es einen Zustand, in dem du besonders kreativ bist oder hast du eine Inspirationsquelle? 

Meistens erschaffe ich mir aus einem kreativen Moment heraus eine Art instrumentalen Klangteppich, auf den ich dann einfach drauf losschreibe. Am kreativsten bin ich, wenn ich gerade ein Tief in meinem Leben überwunden habe und es wieder bergauf geht. Außerdem mag ich internationale Pop-Musik: Künstler wie Halsey, Rita Ora und Mabel, aber auch elektronische Artists wie Moderat. 

Was hältst du von der aktuellen Singer-Songwriter-Szene in Deutschland? Würdest du dich selbst als Singer-Songwriter bezeichnen?

Ich finde, es gibt sehr viele Singer-Songwriter, die gleich klingen. Mir fehlt oft ein authentischer Ausdruck: eine eigene Sprache, eine besondere Art, Melodien zu schreiben oder eine individuelle Soundwelt. Da ich singe, schreibe und das meiste selbst produziere, bin ich wohl eine Mischung aus Singer-Songwriter und Produzent. 

Aus aktuellem Anlass: Wie nutzt du die Corona-Zeit? Gibt es auch etwas „Positives” für dich an der aktuellen Situation? 

Komischerweise hat sich in meinem Leben nicht viel verändert. Da ich sonst auch oft allein im kreativen Prozess bin, ist die Situation für mich nicht wirklich neu. Ansonsten mache ich Songwriting-Sessions vermehrt übers Internet und besinne mich mehr auf die Dinge, die wirklich Spaß machen. Das führt auch zu mehr Erfolg. 

Das Erste, was du nach der Ausgangssperre tun wirst?

Wahrscheinlich mal wieder in eine Bar oder einen Club gehen. 

Wo würdest du gerne – nach Corona – auftreten? 

Ich liebe das MELT-Festival, das wäre ein Traum! 

Zu guter Letzt: Dein Geheimtipp in Stuttgart? 

Natürlich die Schräglage (Shoutouts an Martin!). Plus: Ich mag das Leuze sehr – beste Sauna der Welt.

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