Ein blauer Turban aus dem ein langes Tuch herabfällt, ein sanftes Lächeln und ein ziemlich berühmter Ohrring, bei dieser Beschreibung kommt Kunstkenner*innen sofort eines der berühmtesten Bildern der Kunstgeschichte in den Sinn. Alle Anderen kennen das Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ spätestens dann, wenn sie es sehen.
Aber wisst ihr auch, welcher Künstler die junge Frau auf die Leinwand gepinselt hat und was ihn und seine Maltechnik so besonders macht? Nein? Dann wird es höchste Zeit, es herauszufinden. In der immersiven Ausstellung „Vermeer – Meister des Lichts“ könnt Ihr ab dem 4. Dezember 2024 bis zum 16. Februar 2025 in der Schleyer-Halle alles über den holländischen Maler Jan Vermeer erfahren.
Weltpremiere in Stuttgart
Nach den Erfolgen von „Monets Garten“ und „Tutanchamun“ kommt mit „Vermeer – Meister des Lichts” jetzt die dritte immersive Ausstellung nach Stuttgart. Das ist aber noch nicht alles: Bei der Ausstellung handelt es sich um eine echte Weltpremiere! Die bildgewaltige Inszenierung der Werke von Vermeer wurde zuvor noch nirgendwo gezeigt.
Eintauchen statt betrachten
Immersion bedeutet soviel wie „Eintauchen in eine virtuelle Umgebung“. Genau das unterscheidet diese Ausstellung von anderen Kunstausstellungen. Hier werden euch nicht einfach Gemälde in einem White Cube präsentiert. Durch multimediale Installationen, Video-Projektionen und Musik könnt ihr die Kunst des niederländischen Malers mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen. Die modere Technik ermöglicht eine intensive und intime Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken, dem Maler und der Vergangenheit. Auf diese Weise lernt ihr den Künstler und die Epoche, in der er gelebt hat, besser kennen und könnt sie ganz individuell erfahren.
Willkommen in der Dutch Era
Vermeer lebte und arbeitete im 17. Jahrhundert in der niederländischen Stadt Delft. Diese Zeit ist auch als „Dutch Era“ bekannt. In diesem Zeitraum war die Niederlande weltweit führende See- und Handelsmacht und dadurch auch bedeutend für Kunst und Wissenschaft. Vermeer und seine Werke spiegeln die Atmosphäre dieser außergewöhnlichen und kunsthistorisch wichtigen Epoche der Niederlande wider. Er malte zudem viele Alltagsszenen, die in der Ausstellung zum Leben erweckt werden und euch einen Einblick in eine Zeit vor 350 Jahren gewähren.
Durch große Projektionen wird der Blick der Besucher*innen auf die für Vermeer charakteristischen Feinheiten und sein Licht- und Schattenspiel gelenkt. Nicht umsonst heißt die Ausstellung „Meister des Lichts“. Seine Spezialität durch Reflexionen, Licht und Schatten Gemälde lebendig wirken zu lassen, begleitet euch durch die einzelnen Erlebnisbereiche. Das, was in seinen Gemälden normalerweise erst nach ausgiebiger Beobachtung auffällt, wird so für jede*n sichtbar.
Interessant ist auch, dass Vermeer zu Lebzeiten nicht wirklich bekannt war und nach seinem Tod erst einmal in Vergessenheit geraten ist. Erst im 19. Jahrhundert wurde er durch den Kunstkritiker Théophile Thoré wiederentdeckt. In der Kunstgeschichte gibt es noch heute viele Rätsel um Jan Vermeer. Das ein oder andere Rätsel lässt sich bei dieser immersiven Ausstellung vielleicht sogar lüften.