JENNIFER REAVES

Vom 19. bis 21. November 2021 hat das DesignFest Stuttgart erstmalig seine Pforten geöffnet. Das von Jennifer Reaves erdachte und organisierte Festival brachte über 100 Aussteller*innen aus den Bereichen Fashion, Interior, Beauty, Nachhaltigkeit, Food und Drinks auf dem Stuttgarter Messegelände zusammen.

Zur Premiere gab es nicht nur eine Menge schöner Dinge zu sehen, es kam auch richtiges Festival-Feeling auf. Dafür sorgten die DJs und Konfettikanonen, Lounges und Kreativbereiche sowie zahlreiche Aktionen vor Ort, die das vorwiegend junge Publikum begeisterten. Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Die einzige Schwierigkeit war, sich zu entscheiden. Einmal alles, bitte!

Um die Beteiligten bestmöglich schützen und einen sicheren Messebesuch gewährleisten zu können, galt auf dem gesamten DesignFest 2G. Darüber hinaus war eine intensive Vorbereitung und Organisation notwendig. Gemeinsam mit ihrem Team hat Jennifer es geschafft, trotz der herausfordernden Umstände eine Messe mit Festival-Charakter auf die Beine zu stellen, die richtig viel Spaß macht.  

Eigentlich kein Wunder! Immerhin hat Jennifer eine Menge Erfahrung mit dem Messegeschäft. Mit 19 Jahren stieg sie als Praktikantin bei der internationalen Designmesse blickfang ein. Schon damals stellte sie ihr Können unter Beweis, sodass ihr bereits ein Jahr später die Projektleitung für die Trend- und Funsport-Messe „Abenteuer Sport“ anvertraut wurde. Mit viel Fleiß und noch mehr Engagement hat Jennifer es geschafft, sich einen Namen zu machen und die Geschäftsführung der „blickfang“ zu übernehmen. Als Geschäftsführerin ist sie viel gereist und konnte sich an den unterschiedlichsten Orten inspirieren lassen. Ihrer Leidenschaft für schöne Gestaltung ist sie auch mit ihrer im September 2020 mit Dieter Hofmann, dem Erfinder der blickfang, gegründeten Firma treu geblieben. Mit dem DesignFest beweist Jennifer aber auch, dass sie sich traut, Neues auszuprobieren. 

Das DesignFest 2021 auf dem Messegelände am Stuttgarter Flughafen

Jennifer ist ständig in Bewegung, bestens vernetzt und kennt die Kreativ- und Designbranche wie die eigene Hosentasche. Offen geht sie auf Menschen zu, begeistert sich für schöne Dinge und genießt nichts mehr als die Zeit mit ihrer Familie.

Wir haben die stylishe Powerfrau in Stuttgart getroffen. Im Interview verrät sie, wie sie unter Pandemie-Bedingungen arbeitet und wo man sie trifft, wenn sie nicht gerade riesige Messen rockt.

Liebe Jennifer, kannst du uns ein bisschen was über dich verraten?

Na klar, mein Name ist Jennifer. Ich bin die Gründerin vom DesignFest und lebe mit meinen beiden Kindern und meinem Mann seit 10 Jahren auf dem schönen Killesberg.

Das erste DesignFest Stuttgart ist Geschichte – wie fühlst du dich? Lief alles nach Plan? Wie ist dein Resumée?

Irgendwie fällt es mir noch schwer, das alles zu begreifen. Da haben wir nun fast zwei Jahre gewartet, bis wir endlich wieder feiern können und schon ist es wieder vorbei. Um ehrlich zu sein, habe ich etwas gemischte Gefühle. Natürlich bin ich froh und dankbar, dass das DesignFest stattfinden konnte. Auf der anderen Seite waren die Voraussetzungen in den letzten Monaten insgesamt aber eher bescheiden und das Ergebnis ebenfalls stark von der aktuellen Lage geprägt. So richtig zufrieden und glücklich bin ich daher leider nicht.

Wie viele Monate Vorbereitung stecken hinter einem 3-Tages-Event wie dem Designfest? Wie wichtig ist hier das Wort „Team“?

Unter normalen Umständen arbeiten wir rund acht Monate an so einem Event. Das war in diesem Jahr aber aufgrund der notwendigen Kurzarbeit und dem ständigen Bibbern, ob wir überhaupt stattfinden können, nicht möglich. Natürlich hat uns auch die Frage, wie unser DesignFest unter Corona-Bedingungen überhaupt aussehen kann, viel beschäftigt. In dieser harten Zeit hat sich gezeigt, wie wichtig das Team ist. Ohne unseren wirklich außergewöhnlichen Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung, hätte ich schon vor langer Zeit einpacken können. Wir sind ja nur fünf Mädels und haben in den letzten Monaten wirklich alles gegeben. Das Wir-Gefühl und die große Leidenschaft an der Sache, prägen unsere Arbeit sehr und ich bin sicher, dass das auch Außenstehende merken.

Welchen Vergleich ziehst du mit dem 1. DesignFest 2020 in Köln?

In Köln war die Situation eine völlig andere. Alles war frisch und neu und wir waren voller Energie und in Aufbruchsstimmung. Wir waren richtig euphorisch, da sich unser erstes DesignFest wie der Startschuss einer großen Erfolgsserie angefühlt hat. Dieses Gefühl konnten wir ungefähr drei Wochen halten. Dann kam der Lockdown und damit ging erst mal alles den Bach runter. Die Vorbereitungen für unsere jetzige DesignFest-Premiere in Stuttgart hat sich eher wie ein Befreiungsschlag angefühlt. Wir wollten beweisen, dass es da draußen immer noch Menschen gibt, die durchaus am Leben teilhaben wollen. Die sich nicht damit zufriedengeben, den ganzen Tag im Homeoffice zu sitzen. Ich denke, das haben wir auch geschafft.

Was hat dir am Heimspiel in Stuttgart am besten gefallen?

Gefallen hat mir die Tatsache, dass wir unser erstes DesignFest in Zeiten der Pandemie in Stuttgart abhalten konnten. Das war natürlich sehr besonders; schließlich waren wir bisher nur in bekannten Gewässern unterwegs. Die Wege waren vergleichsweise kurz und uns war es auch total wichtig, dass wir im Gefüge der Stuttgarter Herbstmessen auf dem Messegelände stattfinden konnten. Mit der Messe Stuttgart im Rücken hatten wir einen starken Partner, mit dem wir Hand in Hand durch die aktuelle Situation gegangen sind. Das hat uns ein gutes und sicheres Gefühl gegeben.

Das DesignFest Berlin im April 2022 steht ja praktisch schon in den Startlöchern – worauf freust du dich am meisten?

Ich habe aktuell einfach Spaß daran, wieder arbeiten zu dürfen. Die Planung, Strategie und Konzeption von Events liegen einfach in meiner DNA. Die Unsicherheit, der Zweifel und die Ängste der letzten Monate waren schlimm für mich. Ich liebe meinen Beruf und habe jeden Tag großen Spaß daran, ihn auszuüben.

Vervollständige bitte folgenden Satz: Ein Blick in die Zukunft – das DesignFest Stuttgart im April 2022…

…wird endlich so, wie mein Team und ich es uns immer erträumt haben!

Wie schaltest du ab? Und was tust du in einer ruhigen Minute am liebsten?

Ich laufe jeden Morgen eine große Runde durch den Park. Ohne Musik dabei zu hören. Ich genieße die Ruhe, die frische Luft und hänge meinen Gedanken nach. In dieser Zeit ordne ich meine To Dos, löse Probleme und entwickle Ideen. Diese Stunden gehören zu den produktivsten meines Tages. Ansonsten lese ich gerne anspruchsvolle Romane oder schaue anspruchslose Fernsehformate.

Dein Bezug zur Landeshauptstadt – was findest du richtig nice an Stuttgart und dem Schwabenländle?

Ich mag, dass Stuttgart so überschaubar ist. Klein genug, um sich richtig wohl und im Dorf zu fühlen, aber auch groß genug, dass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Ich finde wir hier in Stuttgart werden etwas verkannt. Aber daran haben die Stuttgarter selbst sicherlich auch ihren Anteil.

Welche ist deine Lieblingshood in Stuttgart? Wo ist dein Lieblingscafé, Restaurant, Bar etc.?

Ich liebe den Killesberg Park – besonders morgens, wenn noch keine Tagestouristen unterwegs sind. Ansonsten fühle ich mich natürlich im Süden sehr zu Hause. Hier habe ich selbst über 11 Jahre gelebt. Außerdem ist unser Büro am Marienplatz. Im Noir in der Tübinger Straße esse ich gerne zu Mittag und im MischMisch trinke ich meinen anschließenden Cappuccino.

Dein musikalischer Alltime-Favorit?

Beautiful People von Melanie.

Dein größter Traum?

Mit dem DesignFest und all unseren anderen aktuell noch in der Corona-Schublade steckenden Eventmarken reich und berühmt zu werden.

Hast du ein Lebensmotto?

Einfach machen!

Was möchtest du sonst noch gerne loswerden?

Lasst euch gegen Covid impfen und zwar schnell!!!

Jennifer auf unserer Local Hero Island auf dem DesignFest 2021
MEHR INFOS:
www.designfest.info