KARRIERESTILLSTAND – SO FINDET MAN DEN WEG HINAUS

Bei vielen Menschen kommt es im Berufsleben ständig zu neuen Entwicklungen: Die Übernahme neuer Aufgaben, der Wechsel in eine andere Abteilung, womöglich sogar ein Jobwechsel sind keine Seltenheit.

Oft befinden sich Arbeitnehmer*innen aber auch in Phasen der Stagnation, in denen nichts mehr vorangeht. Eine Beförderung ist nicht in Sicht und auch sonst bleibt alles wie gehabt. Gefällt der Job, ist dies auch völlig in Ordnung. Viele möchten aber irgendwann mehr und ihre Karriere weiter vorantreiben. Ein Karrierestillstand, auch Karrierekante genannt, ist normal und sollte bestenfalls nur kurzfristig sein. Inwieweit man dem entgegenwirken kann, haben wir uns mal genauer angeschaut.

Wann hat man es mit einem Karrierestillstand zu tun?

Arbeitnehmer*innen empfinden einen Karrierestillstand sicherlich stets anders, da es dabei auf individuelle Karriereziele ankommt. Wer sehr ambitioniert und motiviert ist, sieht sich vermutlich schnell an einer Karrierekante angekommen. Andere wiederum sehen das Thema Karriere eher entspannt und forcieren erstmal keine Steps auf der Karriereleiter. In beiden Fällen sollten bestimmte Anzeichen eines Karrierestillstands unbedingt wahrgenommen werden, um nicht zu lange auf der gleichen Stelle zu treten und gegebenenfalls reagieren zu können. Dazu gehören folgende Kennzeichen:

Keine Erweiterung des Aufgabenbereichs

Üblicherweise verändern sich die Aufgaben im Job immer mit der Zeit, die Zuständigkeiten werden erweitert und man übernimmt weitere Verantwortung, je mehr Erfahrung man hat. Ist dies seit mehreren Monaten oder sogar Jahren nicht der Fall, ist dies ein recht klares Zeichen für eine Karrierekante. 

Ihre Leistungen erhalten keine Wertschätzung

Wenn du seit langer Zeit keine wertschätzenden Worte mehr von der*m Vorgesetzte*n gehört hast und deine Arbeit als selbstverständlich betrachtet wird, verursacht dies nicht nur ein schlechtes Gefühl. Es geht meist damit einher, dass auch keine Verantwortung an dich übertragen wird und du beispielsweise keine neuen Projekte übernehmen oder nicht befördert werden kannst. Auch dann stehst du vor einem Stillstand deiner Karriere, bei dem offenbar kein Vertrauen in deine Fähigkeiten besteht. 

Du entwickelst dich nicht weiter

Nach der Ausbildung oder dem Studium und etlichen Weiterbildungen trittst du auf der Stelle. Seit einiger Zeit hast du den den Eindruck, dass du dich im Unternehmen nicht mehr weiterentwickeln kannst. Das spricht tatsächlich für einen Karrierestillstand. Es wird Zeit, etwas dagegen zu tun, um neue, wertvolle Qualifikationen zu erwerben.

Du bist perspektivlos

Mittlerweile weißt du gar nicht mehr, wofür du eigentlich arbeitest? Wenn es um Beförderungen oder Aufstiegsmöglichkeiten geht, fühlst du dich übergangen? Einstige Ziele scheinen unerreichbar und dir fehlt gänzlich eine berufliche Perspektive – ein Karrierestillstand tritt ein. 

Was kann man tun gegen einen Karrierestillstand?

Die Situation auszusitzen, ist keine Option. Denn das wird dir nicht zu einem neuen Antrieb deiner Karriere helfen. Da kann es nur heißen, selbst aktiv zu werden.

Ist- und Soll-Zustand vergleichen

Wo stehst du aktuell? Vergleiche deine momentan Situation mit den Zielen, die du dir gesetzt und aus den Augen verloren hast. Wolltest du zum aktuellen Zeitpunkt bereits eine andere Position oder bestimmte Ziele erreicht haben, die sich gerade in weiter Ferne befinden? Dann weißt du jetzt, worauf es hinzuarbeiten gilt.

Karriereplanung angehen

Vielleicht wird es auch Zeit, einen neuen Plan für die nächsten beruflichen Schritte zu erstellen. Kommt gegebenenfalls sogar ein Jobwechsel in Betracht oder könnte es ausreichen, das Gespräch mit der*m Vorgesetzten zu suchen? Wie wäre es mit Weiterbildungen? Stecke deine Ziele genauer ab und lege fest, wie du diese erreichen kannst. Gefällt dir der Job und das berufliche Umfeld, in dem du arbeitest? Dann arbeite daran – zeige Eigeninitiative, mache Weiterbildungen, zeig, was du kannst. Kommt es zu keiner Veränderung, ist vermutlich ein neuer Job trotz allem sinnvoll.

In die Umsetzung kommen

Nun müssen die beruflichen Ziele und Pläne umgesetzt werden und das am besten so schnell wie möglich, um keine weitere Zeit zu verlieren. Ob Gesprächstermin mit der Chefin, eine Weiterbildung beginnen oder Bewerbungen schreiben – die Hauptsache ist, aktiv zu werden.

Du weißt nicht, welche Weiterbildung für dich sinnvoll ist, dann kannst du auch eine Weiterbildungsberatung in Anspruch nehmen. Dabei wird dein Ist-Zustand sowie alle Informationen zum beruflichen Werdegang analysiert. Die Berater*innen beurteilen deine Qualifikationen, Fähigkeiten, Erfahrungen und Stärken und befragen dich zu deinen beruflichen Wünschen und Zielen. Besteht Bedarf an finanzieller Unterstützung, werden in der Weiterbildungsberatung auch dahingehend Möglichkeiten erörtert. Schließlich gibt es einige staatliche Förderungen für Weiterbildungen, von denen auch du profitieren kannst.

Prüfe den Fortschritt

Insbesondere dann, wenn du zeitintensive und teilweise teure Weiterbildungen auf dich genommen hast, ist zu prüfen, ob diese dir den gewünschten Erfolg beschert haben. Wichtig ist, den oben genannten Soll-Ist-Vergleich in regelmäßigen Abständen durchzuführen und weiter auf die Anzeichen eines Karrierestillstands zu achten, um nicht wieder von vorne anzufangen. 

Fazit

Ein Karrierestillstand kann frustrierend sein und jegliche Motivation rauben. Wichtig ist, rechtzeitig die Anzeichen zu erkennen und aktiv zu werden. Es gibt viele Mittel und Wege, die Karriere erfolgreich voranzutreiben, ob es nur ein Vorgesetztengespräch ist, eine Weiterbildung oder gar ein Jobwechsel. Es bedarf lediglich einer guten Karriereplanung mit konkreten Zielen, die durch ein wenig Engagement letztlich bestimmt auch erreicht werden können.