MIT MAKRAMEE ZUM UNTERNEHMEN
Wir kennen es alle: eigentlich hatte man genug Zeit, um sich fertigzumachen, schlussendlich ist es dann aber doch wieder knapp geworden. Noch ein letztes Abtasten der Hosentaschen: Handy, Schlüssel, Geldbeutel – hab ich alles? Ihr habt keine Lust mehr auf dieses ewige Gesuche: Dann haben wir einen Geheimtipp aus Stuttgart für euch!
Mit den Lanyards von Kuya Maik hat das nervige Suchen ein Ende, denn mit den stylischen Ketten tragt ihr eure Wertsachen immer am Körper. Das Wort Lanyard kommt aus dem Englischen und beschriebt eine Art Kordel oder Band, mit welchem Gegenstände am Körper – meist um den Hals oder das Handgelenk – getragen werden. Ob als Schlüsselband oder als Handykette – Kuya Maik vereint Alltagstauglichkeit mit Stil und verleiht den Träger*innen einen individuellen Look. Die aus Fallschirmleine gefertigten Lanyards können bis zu drei Farben kombinieren und mit einem Edelstahlring personalisiert werden.
Doch wer steckt dahinter? Robert Renie, auch Bhobeto genannt, ist 42 Jahre alt und gebürtiger Schwabe mit philippinischen Wurzeln. Der gelernte Mediengestalter für Bild und Ton arbeitet seit 2009 selbstständig im Vertrieb und an verschiedenen Projekten diverser Agenturen. Eines Tages hat sein enger Freund Maik ihm ein Schlüsselband aus Makramee geschenkt. Daraus entstand die Idee eines eigenen Accessoire-Labels.
Als selbstständiger Promoter wird Bhobeto im Jahr 2020 von den Auswirkungen der Corona-Pandemie hart getroffen. Fast zeitgleich verstirbt dann auch noch sein enger Freund Maik, was ihn sowohl finanziell als auch privat in eine tiefe Krise stürzt. In dieser aussichtslosen Lage sieht er keine andere Möglichkeit, als alles auf eine Karte zu setzen. Also kauft Bhobeto von seinen letzten Ersparnissen Fallschirmleinen, knüpft die erste Kollektion in Heimarbeit und veröffentlicht sie anschließend in seinem Onlineshop.
Eine echte Erfolgsgeschichte, möchte man meinen, aber es fehlt noch ein wichtiges Detail: Kuya Maik ist eine Hommage an seinen verstorbenen Freund Maik, der Bhobeto das Band als Symbol ihrer Freundschaft und Verbundenheit schenkte. Denn auf Philippinisch bedeutet „Kuya“ so viel wie „großer Bruder“ – „Großer Bruder Maik“. Besser kann ein Name gar nicht passen!
Heute werden die Lanyards in Deutschland und auf den Philippinen hergestellt, um je nach Nachfrageaufkommen flexibel und zeitnah reagieren zu können. Es gibt einen offiziellen Kuya Maik-Onlineshop und über 50 Partner*innen, welche die Schlüsselbänder und Handyketten im Einzelhandel vertreiben. Dazu gehören in Stuttgart und Umgebung beispielsweise das Breuningerland Sindelfingen, diverse Sneaker Stores, Geschwisterliebe, Harley-Davidson und MOTORWORLD.
Robert kann mit Stolz behaupten, das Beste aus einer der schwierigsten Phasen seines Lebens gemacht zu haben. Er hat sich den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt und sein Label stabil auf dem Markt positioniert. „Corona konnte mich nicht aufhalten. Ehrlich gesagt, es motivierte mich nur noch mehr! Je härter die Zeit, umso kreativer und entschlossener setzte ich meinen Plan um. Ich würde sagen, ich war im Flow“, erzählt uns Robert. Außerdem habe ihm während der Corona-Lockdowns das Knüpfen der Bänder geholfen, seinen Alltag zu meistern.
„Es gab mir eine Aufgabe und lenkte mich ab, lehrte mich geduldig und beständig zu sein, denn ein Band zu fertigen, braucht Zeit, viel Zeit. Am Ende entsteht etwas Positives, das greifbar ist.“
Bobhetos Team besteht aus Familie und Bekannten, denen er heute einen festen Arbeitsplatz und somit finanzielle Sicherheit bieten kann. Auf den Philippinen unterstützt er sein Heimatdorf, indem er die Handknüpfarbeiten fair entlohnt und so Frauen von der harten körperlichen Arbeit auf den Feldern befreit. Außerdem wird pro Lanyard ein Euro an die SOS-Kinderdörfer auf den Philippinen gespendet.
Mit Kuya Maik hat Robert Renie nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, sondern aus einer schweren Krise heraus etwas Einzigartiges geschaffen: Ein Label, das nicht nur durch stylische und nachhaltige Produkte besticht, sondern auch eine Geschichte von Verlust, Freundschaft und Mut erzählt. Robert hat es geschafft, seinem verstorbenen Freund Maik ein ehrendes Andenken zu bewahren und gleichzeitig anderen Menschen eine Perspektive zu geben. Ein echtes Beispiel dafür, wie aus persönlichen Tiefschlägen Großes entstehen kann.