NACHHALTIG FEIERN – FÜR DICH UND DIE UMWELT

SO GEHT’S!

Im Lehmanns, am Hans im Glück-Brunnen, im Schocken oder in der Schräglage. Das Nachtleben schläft in Stuttgart nur selten. Besonders am Wochenende findet man auf dem Marienplatz früh am Morgen die Überreste der Feiernden.

Die Männer und Frauen der Abfallwirtschaftsbetriebe haben allerhand zu tun, um Fast Food Verpackungen, Flaschen und sonstigen Müll zu beseitigen. Je besser der Abend war, desto mehr Müll ist zu finden. Das ist aber nichts im Gegensatz dazu, wie viel Müll entsteht, wenn ihr daheim eine Party schmeißt. Deshalb Regel Nummer 1: Seid niemals die Gastgeber. Solltet ihr trotzdem eine Homeparty schmeißen wollen, könnt ihr schon bei den Vorbereitungen darauf achten, den ökologischen Fußabdruck der Party niedrig zu halten. Wie ihr euren Müll ordnungsgemäß entsorgt oder von Anfang an niedrig haltet, um die Umweltbelastung zu minimieren, zeigen euch die folgenden Tipps. Denn auch die Umwelt feiert Nachhaltigkeit. 

Einwegverpackungen meiden

Nachhaltig und umweltbewusst zu feiern, fängt schon damit an, wenig Müll entstehen zu lassen. Bedeutet: versucht Einwegverpackungen, besonders aus Plastik, zu vermeiden.

Auch die Politik hat sich endlich dem Kampf gegen Plastik angenommen. Seit Anfang 2022 sind alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff und Getränkedosen pfandpflichtig. Zudem gilt eine Übergangsfrist bis 2024 für Plastikflaschen mit Milchgetränken. Ab 2025 müssen darüber hinaus PET-Einweg-Getränkeflaschen mindestens 25 Prozent Recycling-Plastik enthalten – ab 2030 wird diese Quote sogar auf mindestens 30 Prozent für Getränkeflaschen aus Einweg-Kunststoff erhöht.

Trotzdem heißt das nicht, dass ihr nicht auf eurer Party noch mehr für die Umwelt tun könnt. Selbst wenn Plastikbecher, -teller und -besteck praktisch sein mögen, ist das für die Umwelt extrem schädlich. Nutzt stattdessen Gläser, Tassen und Geschirr, die ihr später wieder reinigen und erneut verwenden könnt. Bei einer großen Party ist das natürlich schwierig. Eine „Anything but a cup Party“, erspart euch das ganze Spülen am nächsten Tag. Alle Gäste sind dazu angehalten, ihr eigenes Gefäß mitzubringen – nur eben keinen Becher. Ein Seifenspender, Topf, eine Kokosnuss, Wasserpistole, Vase…der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Biologisch abbaubare Einwegverpackungen sind aber auch okay. Nur halt nicht annähernd so witzig. 

Den Müll trennen

Müll komplett zu vermeiden, werdet ihr wahrscheinlich nicht hinbekommen. Auch wenn es der Kater erschwert, solltet ihr den entstandenen Müll am nächsten Tag ordnungsgemäß trennen, damit er recycelt werden kann. Wenn ihr bereits bei der Party Mülltrennungsbehälter für Papier, Glas, Metall und Plastik aufstellt, können eure Gäste ihren Müll schon während der Party richtig entsorgen und ihr habt am nächsten Tag weniger zu tun.

Sollte die Party richtig groß sein und eine enorme Menge an Müll anfallen, lohnt es sich, über die Miete eines Müllcontainers nachzudenken. Verschiedene Anbieter, wie etwa ALBA, stellen solche Container in verschiedenen Größen bereit und garantieren euch eine umweltfreundliche Entsorgung. Dadurch spart ihr euch die Zeit und den Stress der Entsorgung und könnt grünen Gewissens feiern.

Lebensmittelverschwendung vorbeugen

Es bleibt immer etwas übrig. Die meisten Gäste bringen noch Snacks mit und am nächsten Morgen steht man vor den Resten, mit denen man die ganze Nachbarschaft versorgen könnte. Überlegt euch deshalb genau, wie viele Personen eingeladen sind und kauft dementsprechend ein. Dadurch müsst ihr weniger wegschmeißen und Geld spart ihr auch. Sollte dann doch etwas übrigbleiben, könnt ihr das Essen tatsächlich an die Nachbarn verteilen oder den Feiernden die Reste als Katerfrühstück mitgeben. Sie werden sich freuen! 

Kompostierbare Mülltüten verwenden

Reste, die man nicht mal mehr selbst essen möchte, müssen dennoch entsorgt werden. Da Essensreste ordnungsgemäß auf den Kompost oder in den Biomüll gehören, helfen kompostierbare Mülltüten bei der nachhaltigen Entsorgung. Die Tüten sind aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt und können deshalb im Kompost oder Biomüll entsorgt werden, anstatt im Restmüll zu landen. Zu Plastiktüten sind sie eine gute Alternative und tragen zusätzlich dazu bei, den Müll von der Party zu reduzieren, indem eben nicht auch noch die Inhalte für den Müll selbst Abfall darstellen. Aber nicht jeder Abfall ist auf den zweiten Blick Müll. Angefallener Kaffeesatz kann beispielsweise als Dünger für Zimmerpflanzen verwendet oder zu Hautpeeling verarbeitet werden.

Mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln putzen

Ein klebriger Boden, Essensreste auf dem Tisch, Flecken an den Möbeln…nach einer Party muss die Wohnung erstmal gründlich sauber gemacht werden. Dabei verwendet ihr am besten umweltfreundliche Reinigungsmittel, die weniger schädlich für die Umwelt sind als herkömmliche chemische Reiniger. Achtet beim Kauf der Putzmittel einfach auf Nachhaltigkeitssiegel wie der Blaue Engel, das EU-Ecolabel oder das Ecogarantie-Siegel. Geheimzutaten für nachhaltiges Putzen sind außerdem Essig und Zitrone. Sie säubern zuverlässig Oberflächen und dienen auch als Entkalker.  Auch biologisch abbaubare Schwämme oder Lappen aus alten T-Shirts helfen beim nachhaltigen Putzen. 

Nachhaltige Einladungen nutzen

Schon Wochen vor der Party, könnt ihr nachhaltig in die Vorbereitungen starten, indem ihr euren Familien und Freunden nachhaltige Einladungen schickt. Statt Papier-Einladungen könnt ihr zum Beispiel elektronische Einladungen versenden, um Papier und Tinte zu sparen. Wer auf die gute alte Weise klassische Papiereinladungen versenden möchte, setzt am besten auf biologisch abbaubare Einladungen aus Papier oder Pappe, die aus nachhaltigen Quellen hergestellt wurden.

Mit diesen Tipps feiert ihr nicht nur eine unvergessliche Party, sondern habt danach auch noch ein gutes Gewissen gegenüber unserer Mutter Erde. Und wenn ihr vom Feiern in der Stadt nach Hause kommt und davor noch einen Abstecher bei der Fast Food Kette eures Vertrauens gemacht habt, nutzt doch bitte die von der Stadt zur Verfügung gestellten Mülleimer. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch Anwohner und die Männer und Frauen der Abfallwirtschaftsbetriebe. Aber jetzt wünschen wir euch erstmal eine gute Party.