NACHHALTIGE OUTDOOR MODE: FAIR FASHION GOES ACTIVE

“Wow, tolles Shirt. Woher kommt das?”

Und schon beginnt das Drucksen. Gerade große Modemarken drücken sich um die Antwort herum. Zu lang sind die Lieferketten – schnell geht der Überblick in dem Lieferanten-Wirrwarr verloren. Bei Fair Fashion ist es anders. Die Antwort liegt auf der Hand. Doch was bedeutet das eigentlich, Fair Fashion?

“Was ist Fair Fashion?”

In China genäht, in Bangladesch gefärbt, in Indien veredelt: Bevor ein Shirt in unseren Kleiderschrank einzieht, reist es um die halbe Welt. Kein Wunder, dass Fashion-Labels bei Produktionsfragen in Erklärungsnot geraten. Oft wissen sie noch nicht einmal, in welchen Fabriken ihre Kollektionen hergestellt werden. Eine aktuelle Umfrage von Fashion Revolution liefert den Beweis: 2015 kannte nur jede zweite Marke ihre Produktionshallen. Nur drei von vier Marken wissen, woher sie ihre Textilien beziehen. Bei der Frage nach den Rohstoffen mussten rund 90 % passen.

Erschreckend, diese Unwissenheit: Verständlich, dass der Wunsch nach Fair Fashion laut wird – und lauter und lauter. Wir wollen eine Mode, die…

umweltfreundliche Materialien verwendet. 

auf faire Löhne für faire Arbeit achtet. Sprich: Die Mitarbeiter werden fair behandelt und fair bezahlt. Das Label engagiert sich für Nachhaltigkeits-Programme. Auf die Produktion in Billiglohnländern verzichtet es bestenfalls komplett.

– ihren ökologischen Fußabdruck reduziert – sowohl bei der Logistik als auch beim Vertrieb.

bei der Produktion mitdenkt. “Weniger ist mehr” lautet das Konzept. Das Label produziert nur so viel, wie wirklich gebraucht wird. So hält sich nicht nur der Abfall in Grenzen, auch die Qualität der Ware steigt.

Übrigens: Fair Fashion hört auf viele Namen. Sustainable Fashion, Eco Fashion, Green Fashion, verantwortungsvolle Mode, faire Mode – die Liste nimmt kein Ende. Eines aber haben alle Namen gemeinsam: Sie verzehren sich nach nachhaltiger Mode, die unter vernünftigen Bedingungen hergestellt wird. Ausbeuter und Umweltsünder sind nicht erwünscht.
Fair Outdoor-Fashion – aktive Mode, die an die Zukunft denkt

Bei Streetwear und Haute Couture ist Nachhaltigkeit längst angekommen. Nun erobert sie auch die Outdoor-Kleidung. Hess Natur macht es vor. Die funktionale Bekleidung ist durch und durch fair produziert – vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt. Doch Fairtrade ist nicht ihr einziges Geheimnis. Zugleich besteht die hochwertige Outdoor Kleidung aus Bio- Materialien. Eine Hauptrolle spielen Naturfasern wie Hanf, Jute, Leinen und Bio Baumwolle. Dazu gesellen sich Merinowolle und Schurwolle – gerade für die wärmende Outdoorkleidung. Und ganz nebenbei sieht die funktionale Mode auch noch umwerfend gut aus. Figurbetonte Schnitte, saisonale Trendfarben und clevere Details machen die umweltfreundlichen It-Pieces zum Hingucker.

Faire Materialien – da weiß man, was man trägt

Was wäre Fair Fashion nur ohne faire Materialien? Sprich: Die Mode entlastet die Umwelt. Sie ist biologisch abbaubar, erneuerbar und natürlichen Ursprungs. Auf diese Materialien trifft das zu:

Bio-Baumwolle ohne Pestizide, Insektizide und chemische Dünger. So mancher Outdoor-Parka hat das gut verträgliche Material bereits für sich entdeckt. 

Modal: Zwar ist die Faser selbst künstlich auf der Basis von Cellulose produziert, dennoch besteht sie aus einem natürlichen Rohstoff – aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Buchenwäldern. Speziell in Outdoor-Oberbekleidung wie Longsleeves, Shirts und Tops fühlt sich das seidig-weiche Material rundum wohl. 

recycelbares Polyester: Der flexible Allrounder ist aus der Fashion-Welt nicht mehr wegzudenken. Sein großes Manko: Polyester wird aus einem nicht-erneuerbaren Rohstoff gefertigt, aus Erdöl. Warum also das bereits verwendete Polyester nicht nochmal modisch verwenden? Gerade gemütlichen Sweat Pants und Hoodies steht das Second Hand-Material ganz ausgezeichnet. 

recyceltes Plastik: Auch Plastik ist in Outdoor Kleidung aus natürlichen Materialien wunderbar aufgehoben, in Rucksäcken und Beuteltaschen zum Beispiel. 

Hanf: Unkomplizierter geht es kaum. Nicht nur, dass Hanf so gut wie kein Wasser verschwendet, es wächst auch noch auf europäischem Boden. Sprich: Der Lieferweg hält sich in Grenzen. Vor allem in funktionalen Shirts und Pants ist Hanf überaus beliebt. 

weitere umweltbewusste Lieblinge in der Outdoorbekleidung: Soja, Kork, Brennnessel, Lyocell, Ananas

Fair Fashion: kleine Vertrauensbeweise

Bei Lebensmitteln fällt uns das Vertrauen leichter – kein Wunder. Die typischen Gütesiegel für Fair Trade und Bio-Qualität begleiten uns bei jedem Einkauf im Supermarkt. Bei Fair Fashion ist es anders. Einheitliche Labels gibt es hier nicht. Doch kein Grund zur Sorge: Diese drei Siegel dienen uns beim Shoppen als Eselsbrücke:

Fairtrade-Certified Cotton verrät uns die sozialen Standards hinter einem Produkt. Seit 2008 ist das Gütesiegel im Umlauf. Vergeben wird es von TransFair. Doch was sagt es eigentlich aus? Zum einen bekommen Bauern für ihre Baumwolle einen vernünftigen Mindestpreis bezahlt – zum Beispiel für die Merinowolle in Kleidung. Zum anderen ist genmanipulierte Baumwolle tabu. Auch Pestizide beim Anbau sind verboten. Genauso wichtig ist eine verantwortungsbewusste Weiterverarbeitung der Ware unter fairen Arbeitsbedingungen. 

G.O.T.S, besser bekannt als Global Organic Textile Standard: Sowohl die Materialien als auch die fertig hergestellten Produkte nimmt das Unternehmen genau unter die Lupe. Bei der Beurteilung ist es äußerst streng: Nur wenn beides ökologisch korrekt ist, hat es sich das renommierte Siegel verdient. 

Fairwear Foundation: Hier steht weniger das Produkt als die Herstellungsbedingungen im Vordergrund. Es geht um faire Löhne und faire Arbeitsbedingungen.