NACHHALTIGKEIT IN 0711 – HIER GEHT WAS!

Kürzlich hat die sehenswerte Netflix-Doku „Seaspiracy“ für eine Menge Wirbel gesorgt. Innerhalb eines Monats hat sie es unter die Top 10 der meistgestreamten Filme der Streaming-Plattform geschafft. Auch wenn die Fischdoku für manche zu emotional ist, stellt sie die richtigen Fragen und zeigt vor allem eines: Wenn wir weiter wie bisher machen, dann haben die Meere (und wir) mit noch mehr gravierenden Problemen zu kämpfen.

Immer mehr Menschen sind offen für das Thema Nachhaltigkeit im Alltag und möchten ihr Bewusstsein dahingehend schärfen. „Seaspiracy“ arbeitet die größten Bedrohungen für die Meere und die von ihnen abhängigen Menschen heraus: Überfischung, illegale Fischerei, fehlende staatliche Kontrollen, Verschmutzung, ungewollter Beifang, schlechte Arbeitsbedingungen und und und… 

Fakt ist: Nach der Doku hat man erst mal keine Lust mehr, je wieder Fisch oder Meeresfrüchte zu essen. Doch wie alles in der modernen Welt, ist auch die Situation der Meere und ihre Nutzung sehr komplex und vielschichtig. 

„Nie wieder Fisch essen“ wäre zwar eine logische Schlussfolgerung, ist aber zu einfach gedacht. Während wir in den westlichen Ländern nämlich die Wahl haben, unseren Fisch- (und Fleischkonsum) zu reduzieren oder sogar zu minimieren, sind Menschen in anderen Ländern auf Fisch als essenzielle Proteinquelle in der Ernährung oder als Einkommensquelle durch Fischerei und Aquakulturen angewiesen. 

Es geht eher darum, die Augen nicht länger vor Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu verschließen, den eigenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen und ihn Stück für Stück nachhaltiger zu gestalten. Übrigens: Wer denkt, allein nichts bewirken zu können, täuscht sich. Nachhaltigkeit fängt im Alltag jedes Einzelnen an. Jeder und jede ist Teil des Systems und kann durch kleine und große Entscheidungen einen Beitrag leisten. 

Wir müssen die Angst ablegen, etwas falsch zu machen. Nobody’s perfect – das gilt auch in Sachen Nachhaltigkeit! Deshalb: lieber mit kleinen Schritten anfangen und gemeinsam nachhaltiger agieren, als gar nichts zu tun!

TIPPS FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT IM ALLTAG

1. Auf pflanzliche Lebensmittel setzen

Spätestens seit „Seaspiracy“ wissen wir, dass Fischkonsum Auswirkungen auf Mensch und Tier, aber auch auf Umwelt und Klima hat. Fleischkonsum schneidet auch nicht besser ab: die Haltung und Verarbeitung von Tieren gehört zu den elementarsten Verursachern globaler Erwärmung.

Allerhöchste Zeit also, vermehrt auf pflanzliche Lebensmittel zu setzen! Glücklicherweise wird man schon lang nicht mehr schräg angeschaut, wenn man Falafel statt Döner oder Soja-Latte statt normalem Kaffee bestellt. Dass Veganer und Vegetarier inzwischen auch unterwegs problemlos auf ihre geschmacklichen Kosten kommen, beweisen zahlreiche veggie und vegane Food Spots im Kessel: 

CUPCAKES & BAGELS – GEHEIMTIPP STUTTGART

VIETAL KITCHEN – GEHEIMTIPP STUTTGART

LALA HEALTHY LIVIN – GEHEIMTIPP STUTTGART

Auch in den Regalen deutscher Supermärkte nehmen vegetarische und vegane Lebensmittel immer mehr Platz ein. Inzwischen findet man zu so gut wie jedem Fleischprodukt ein pflanzliches Pendant. Auch als Nicht-Vegetarier oder -Veganer lohnt es sich, neue Dinge auszuprobieren. 

Ihr wollt nicht ganz auf Fleisch und Fisch verzichten? Kein Problem. Entscheidet euch aber für Bio-Fleisch aus heimischer und tiergerechter Haltung oder für Bio-Fisch mit Umweltsiegel! Und bei den lokalen Metzgereien eures Vertrauens oder Stores wie Meat-Club in der Eberhardstraße wisst ihr zumindest, dass sämtliches Fleisch aus artgerechter, natürlicher Haltung und Fütterung kommt!
2. Weniger Plastikmüll

Kaum eine Bedrohung der Meere ist so sichtbar wie die Belastung durch Plastikabfälle. Millionen Tonnen Plastik werden Jahr für Jahr achtlos weggeworfen und über den Wind und die Flüsse ins Meer getragen. Durch ein bewusstes Konsum- und Wegwerfverhalten können wir dazu beitragen, die Meere sauberer zu machen. Auch die Landeshauptstadt macht mit: letztes Jahr wurde die Öffentlichkeitskampagne „Stuttgart macht’s rein“ ins Leben gerufen. Die Vision?

“Weniger Müll, mehr Stuttgart!”

STUTTGART MACHT’S REIN! – GEHEIMTIPP STUTTGART

Darüber hinaus können wir in immer mehr Unverpackt-Läden in und um Stuttgart ohne Müll zu produzieren, plastikfrei einkaufen. 

TANTE M – UNVERPACKT – GEHEIMTIPP STUTTGART

OHNE PLAPLA – GEHEIMTIPP STUTTGART

SCHÜTTGUT – GEHEIMTIPP STUTTGART

Für den Einkauf im Unverpackt-Laden am besten Tiegel, Mehrweggläser, Flaschen oder Stoffbeutel von zu Hause mitbringen. Den Stoffbeutel können wir übrigens easy in jedem anderen Supermarkt nutzen. Damit verzichten wir nicht nur auf kurzlebige Einkaufstüten, wir sparen sogar bei jedem Einkauf ein paar Cent.

Was aber, wenn wir unseren Stoffbeutel mal vergessen haben? Kein Problem! Einfach den nächsten dm-markt suchen (Hand auf’s Herz – davon gibt’s in Stuttgart mehr als genug) und für zwei Euro Leihgebühr eine Bio-Pfandtasche erwerben. 

Rohstoffe sparen Verantwortung tragen (dm.de)

3. Nachhaltigen Stadtverkehr nutzen

Stuttgart ist Staustadt. Stau vermeiden und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun? Das geht! Kurze Strecken einfach mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Auch eure Fitness wird es euch danken!

Dass Thema Mobilität in Stuttgart wird auch in der Stadtgesellschaft breit diskutiert, weshalb es insbesondere in den letzten Jahren immer mehr Konzepte für nachhaltige Mobilität gibt. Seit Mitte Juni 2019 dürfen beispielsweise E‐Scooter am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. 

Wenn ihr nicht aufs Autofahren verzichten könnt, denkt mal über Car-Sharing nach. Einer Studie zufolge steht ein privates Auto in Deutschland im Schnitt rund 23 Stunden am Tag ungenutzt herum.

Die gemeinschaftliche Nutzung eines Autos senkt die Kosten und entlastet das Klima. Die bekanntesten Carsharing-Anbieter im Kessel sind Stadtmobil, Share Now (ehemals Car2Go) und Flinkster. Das Prinzip ist bei allen Anbietern das Gleiche: Man reserviert ein Auto seiner Wahl telefonisch, im Internet oder mit der jeweiligen App, holt es an einem der Stellplätze des Anbieters ab, fährt solange und soweit man will und gibt es an einem Stellplatz in der Nähe wieder zurück. Abgerechnet wird in der Regel nach gefahrenen Kilometern.

“Easy und unkompliziert!”

4. Fair produzierte Mode 

Fair-Fashion, Green-Fashion, Ökomode – nachhaltige Mode hat viele Namen. Wie ihr es auch nennen wollt – worum es geht, ist, dass die Mode unter fairen Bedingungen produziert und gehandelt und aus Biorohstoffen oder recycelten Materialien hergestellt wird. Viele Fair-Fashion-Stores in und um Stuttgart beweisen, dass Style und Nachhaltigkeit sich längst nicht mehr ausschließen.

Ihr wollt wissen, in welchen Stores ihr guten Gewissens einkaufen könnt? Schaut mal hier:

FAIR FASHION IN STUTTGART UND UMGEBUNG – GEHEIMTIPP STUTTGART

P.S.(SSSST!): Unbedingt anschauen solltet ihr auch die Klamotten von WEISCHWASICHMEIN.  GOOD VIBES ARMY – WEISCHWASICHMEIN – GEHEIMTIPP STUTTGART

Hochwertige T-Shirts und Hoodies, die nicht nur Good Vibes verbreiten, sondern auch 100% nachhaltig und made in Stuttgart sind. Die Klamotten werden unter fairen Arbeitsbedingungen und sozialer Verantwortung aus überschüssigen Stoffen der Industrie und Restbeständen von Textilunternehmen hergestellt.

“100% UPCYCLING, 0% FAST FASHION!”

Übrigens leistet auch Secondhandmode einen wertvollen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit. Das Angebot an Secondhandläden wird immer breiter. Das Beste? Mit ein bisschen Glück finden wir lässige Einzelstücke, die außer uns keiner hat. Die besten Adressen findet ihr hier: 

FLOHMÄRKTE UND SECOND HAND-LÄDEN: SCHÖNE TEILE AUS ZWEITER HAND – GEHEIMTIPP STUTTGART

5. Regional und saisonal einkaufen

Wer liebt sie nicht, die Avocados und saftige Mangos? Aber: Bislang wachsen die leider nicht im Kessel. Die gute Nachricht ist, dass saisonale Lebensmittel aus der Region genauso gut schmecken und wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Ein weiterer Pluspunkt: Sie stärken die heimische Landwirtschaft und fördern die regionale Wirtschaft. Also ab auf den Wochenmarkt:

Märkte Stuttgart: maerkte-stuttgart.de

Oder hier stöbern und fündig werden:

FEINKOST PANZER – GEHEIMTIPP STUTTGART

RITTER ZU BUXBAUM – GEHEIMTIPP STUTTGART

Ihr seht – Nachhaltigkeit ist gar nicht so kompliziert. Es kann und darf sogar richtig Spaß machen, neue Dinge auszuprobieren und immer wieder kreative, nachhaltige Lösungen zu finden. 

P.S.SSSST! Ein Zigarettenstummel braucht 2 bis 7 Jahre, um zu verrotten. Und vergiftet, achtlos weggeschnippt, 40 Liter Grundwasser.