Dichtes Drängen. Die Luft ist dicht und warm. Der Bass drückt, der Schweiß tropft von der Decke: Auf eine unbeschwerte Partystimmung müssen wir alle seit einem Dreivierteljahr verzichten. In den Stuttgarter Clubs und Bars herrscht Totenstille.
Gastronomen sind verzweifelt – die Kundschaft sitzt zu Hause. Aus dem ehemaligen Partyvolk sind Couch-Potatoes geworden. Statt auszugehen, zu feiern und zu trinken, sitzt man 2020 auf dem heimischen Sofa, backt selbst Brot und verbringt die Zeit mit den „Angehörigen des eigenen Haushalts“. Mit Freunden trifft man sich im Internet, nicht mehr in der Bar.
Nur gut, dass der Ball in der Bundesliga wieder rollt – und Stuttgart auch wieder dabei ist. Auch wenn der Nervenkitzel im Stadion noch nicht wieder möglich ist: Zumindest kann man auf das Ende der Krise hoffen und bei www.besterwettbonus.de die besten Anbieter testen und auf den Sieg des Lieblingsclubs wetten. Darauf wetten, dass das Nachtleben in Stuttgart in nächster Zeit zur Normalität zurückkehrt, sollte man aber lieber nicht…
DIE SUCHE NACH ALTERNATIVEN
Viele Betreiber von Bars, Clubs und Gastronomie haben auf den ersten Corona-Lockdown im Frühjahr reagiert und versucht, alternative Konzepte auf die Beine zu stellen: Gästelisten wurden erstellt, um Infektionsketten rückverfolgen zu können; Tische wurden gesperrt, um den Mindestabstand einhalten zu können; zum Teil wurden sogar teure Luftreiniger angeschafft, um die notwendigen Auflagen zu erfüllen. Das war zwar nicht billig, aber dennoch überwog bei vielen noch die Hoffnung. Sie haben sich auf das Wagnis eingelassen, obwohl es für sie dauerhafte Ungewissheit bedeutete. Denn die Planung kann immer nur von Monat zu Monat und nach den neuesten Pandemie-Bestimmungen gemacht werden.
Die GastronomInnen haben sich darauf eingestellt, nur noch die Hälfte ihrer regulären Einnahmen realisieren zu können – wenn überhaupt. Auf der Stuttgarter Partymeile „Theo“ (Theodor-Heuss-Straße) bündelte sich die Unzufriedenheit der vielen gastronomischen Betriebe. Hier war Kreativität gefragt: Im One Table Club stellten zwischenzeitlich Beer-Pong-Tische und Stellwände mit Plastikfolie die Alternative dar. Alle Anforderungen wurden erfüllt, das vorgeschriebene Hygienekonzept wurde umgesetzt, obwohl das teilweise mit der Investition beträchtlicher Summen einherging.
Und im Sommer sah es zwischenzeitlich sogar mal danach aus, als würde wieder alles besser werden. Doch auch diese Hoffnung hielt nur wenige Wochen. Trotz der Investitionen und der darauf erfolgten Genehmigung zur Wiederaufnahme des Geschäfts, war kurz darauf schon wieder alles vorbei. Der Lockdown Light kam und die Bars, Clubs und Restaurants mussten wieder schließen.
“Hygienekonzepte, Abstand und weniger Gäste?”
Alles nicht mehr relevant. Gerade in den gastronomisch wichtigsten Monaten rund um die Weihnachtsfeiertage trifft das die bereits angeschlagene Branche nochmal besonders hart.
DAS NACHTLEBEN LEBT VON BEZIEHUNGEN
Doch nicht nur finanziell, auch persönlich und sozial erleben viele Menschen durch das Schließen der Restaurants, Bars und Clubs tiefe Einschnitte. Die Gastronomie als sozialer Treffpunkt steht still und auch den Wirten und Barkeeperinnen fehlt der Kontakt mit StammkundInnen und den vielen wechselnden Gästen. Wo sich sonst ArbeitskollegInnen, Freundeskreise und Pärchen treffen, um die Erlebnisse des Tages oder der Woche zu teilen, stehen heute die Stühle gestapelt. Einige BetreiberInnen machen sich ernsthafte Sorgen um ihre Stammkundschaft, deren Kneipenbesuch ein fester Bestandteil des Tages oder der Woche ist, um die eigenen Erlebnisse und Gedanken mit der „Nachtleben-Familie“ zu teilen.
Doch auch hinter der Bar bedroht Corona einige Existenzen: Insbesondere die vielen Studierenden, die im Stuttgarter Nachtleben arbeiten, um sich ihr Studium zu finanzieren, fallen bei vielen staatlichen Maßnahmen einfach durchs Raster. Sie sind jetzt vielfach auf sich alleingestellt und müssen sich neue Gelegenheitsjobs suchen, um über die Runden zu kommen. Vielleicht wird der Druck sogar so hoch, dass einige ihr Studium abbrechen müssen und lieber einem geregelten Job nachgehen.
KEIN WUNDER IN SICHT
Auch wenn ein Corona-Impfstoff noch in diesem Jahr zugelassen wird, Normalität ist in der Gastronomie – zumindest bis zum nächsten Sommer – auch im neuen Jahr noch nicht zu erwarten. Die ganze Branche hat bereits ein knappes Jahr gelitten. Einige Betriebe haben bereits dauerhaft geschlossen, Existenzen wurden an den Ruin geführt. Die Clubs – die heute vor einem Jahr noch proppevoll mit feierwütigen Menschen waren, wo sich die Lebensfreude im engen Tanz und im Kennenlernen von Fremden geäußert hat, wo die Gemeinschaft im Hier und Jetzt das wichtigste überhaupt war – sind wahrscheinlich die letzten, die überhaupt öffnen dürfen.
Die Corona-Krise trifft die Gastronomie hart. Aber nicht sie allein: Viele gesellschaftliche Bereiche, wie Kunst und Kultur, aber auch das soziale Beisammensein in den verschiedensten Formen sind gerade weitestgehend erloschen. Die langfristigen Folgen für die Gastronomie sind heute noch nicht abzusehen, aber sie betreffen unsere gesamt Gesellschaft. Sie betreffen uns alle.