SMUDO

Wer Smudo hört, denkt gern an Stuttgart. Das tut er selbst auch noch gern, obwohl der Musiker nun schon 20 Jahre in Hamburg lebt. Wir haben mit ihm über seine Liebe zum Kessel, Asterix und den Unterschied zwischen Schwaben und Hanseaten gesprochen.

Du hast ja unsere Liebeserklärung an Stuttgart, die wir zusammen mit Wandnotiz gestaltet und verfilmt haben, gesprochen – musstest du lange überlegen?

Nein – ich kannte die Hymne von Wandnotiz auf meine Wahlheimatstadt Hamburg und das hat mir gut gefallen. Ich bin zwar in Offenbach geboren aber lebte fast 20 Jahre in Stuttgart und bin mit den Fantas in einer Stuttgarter Band. Stuttgart ist meine Heimat und als die Anfrage kam, hat mich das in dem Teil meiner schwäbischen Seele doch sehr gerührt.

Du bist ja öfter als (Synchron-) Sprecher tätig. Wie bist du dazu gekommen?

Ich finde das Fach Sprache im Allgemeinen sehr gut und bewundere gute Stimmen und gutes Stimmenspiel. Synchronisation hat mich schon als Kind sehr fasziniert. Ich habe mit Papas Super 8-Projektor sehr gerne eigene kleine Synchros gemacht. Im Rahmen meiner Prominenz werde ich dann auch gelegentlich zum Synchronsprechen eingeladen was ich immer sehr gerne annehme.

Welche Synchronisations-Rolle hat dir bisher am meisten Spaß gemacht?

Das beste Ergebnis war wohl der Angsthase Grautvornix in “Asterix bei den Wikingern”, meine erste waschechte Hauptrolle und der spektakuläre Regisseur Kai Taschner ist einfach sehr intuitiv und vergnüglich in der Anleitung. Bei ihm habe ich viel gelernt. Kater Kenny bei Spongebob, der im Original von Biz Markie gesprochen wird, war auch klasse. Die Pinguine in Madagaskar sind ein Klassiker für uns. Am interessantesten war, Snoop Dogg in einer Monk-Folge zu sprechen. Das Sprech-Ergebnis gefiel mir zwar nicht, da die Regie sich mit mir sehr von Snoops Originalstimme entfernt hatte, aber ich hatte außerdem den Freestyle-Rap, den Snoop in der Auflösung der Folge rappt und den gelösten Kriminalfall schildert, derart übersetzt, dass es zu den Bildern und der Geschichte Sinn macht, sich obendrein reimt und natürlich rhythmisch funktioniert. Das ist die Arbeit, auf die ich am meisten stolz bin.

Wie lange wohnst du jetzt schon in Hamburg?

In Stuttgart lebte ich 19 Jahre und in Hamburg nun 20.

Was ist dein erster Gedanke, wenn du auf Stuttgart angesprochen wirst?

Mein Zuhause, meine Jugend, meine Eltern, meine Karriere.

Was verbindet dich noch mit der Schwabenmetropole?

Meine Eltern leben noch im Raum Stuttgart, wir als Fantas haben unseren Firmensitz dort, unser Manager Bär ist hier und es ist unsere Heimat. Auch in der Außenwirkung sind wir bundesweit für jedermann eine Stuttgarter Band, obwohl wir außer Andy alle schon seit Jahrzehnten nicht mehr dort leben. Ich bin also nach wie vor privat und beruflich sehr mit Stuttgart verbunden und werde es vermutlich immer sein.

Was gefällt dir besonders an Stuttgart?

“Das Orographische. Das San Francisco Deutschlands, Autofahren in drei Dimensionen. Und die herzliche raue Sprache: Net lalle, ganze Sätz bilda.“

Was ist der krasseste Unterschied zwischen den Schwaben im Kessel und den Nordlichtern in der Hansestadt?

Der Dialekt. Und man merkt auch, dass der Hamburger als Hafenstadtbewohner einen etwas geübteren Blick über den Tellerrand hat. Alles in allem kann man aber sagen, dass das gefühlte hundertjährig CDU-regierte Stuttgart aus heutiger Sicht nicht mehr “mein” Stuttgart ist, das ich verlassen habe. Viele typische Stuttgarter Eigenschaften wie kultureller Minderwertigkeitskomplex u.ä. haben sich schwer ins Gegenteil gewandelt.

Vermisst du irgendwas ganz besonders am Schwabenland?

Ich bin zu oft in Stuttgart, um es wirklich zu vermissen, allerdings verbinde ich natürlich meine Jugend mit dem Dialekt, der Optik und den Begriffen. Ich denke deshalb in nostalgischen Momenten in Erinnerung an die Vergangenheit sozusagen “schwäbisch”. Wobei das kein hartes Vermissen ist, sondern mehr eine nostalgische Wehmut an Vergangenes. Genauso geht es mir mit meinen schwäbischen Lieblingsgerichten: gebratene Maultaschen oder Linsen mit Spätzle.

Was ist dein persönlicher Geheimtipp in Stuttgart für unsere Leser?

Maultaschen hatte ich bis zur Schließung 2015 immer im “Schönsten Wiesengrund” in der Feuerbacher Talstrasse. Da suche ich noch Ersatz. Aus Nostalgiegründen gehe ich immer gerne in die Weinstube Kochenbas oder Linsen mit Spätzle zum Mitnehmen im Sans.

Hast du ein Lebensmotto?

“Immer locker bleiben!”

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