SOUNDS FÜR DIE SEELE – TABEA BOOZ

Was darf im Sommer neben Liegestuhl, einem Eis und kühlen Drinks auf keinen Fall fehlen? Verdammt gute Musik natürlich. Und genau dafür sorgt die Stuttgarter Musikerin Tabea Booz. Um noch ein bisschen mehr über die sympathische Schwäbin zu erfahren, haben wir uns mit Tabea getroffen und mit ihr ausführlich über Musik geplaudert.

Geboren wurde Tabea Booz im idyllischen Tuttlingen bei Villingen-Schwenningen. Von dort aus hat sie die Welt bereist. Sie hat u.a.in Bologna studiert, in Kalkutta gelebt und ist durch Vietnam, Malaysia und Japan gereist. Während ihrer Zeit in Indien kam das Musikmachen natürlich nicht zu kurz. Dort ist sie nämlich mit einer Band getourt. Aber auch in Deutschland hat die Musikerinbereits etliche Gigs gespielt. Beim Popkulturfestival in Berlin stand sie beispielsweise auf der Nachwuchs-Bühne, hat für Gregor Meyle 2018 ein Konzert eröffnen dürfenund im Jahr 2012 hat sie am Volkstrauertag im Bundestag gesungen.

Im September 2017 ging es für Tabea dann von Indien zurück nach Deutschland, in ihre neue Wahlheimat, den Stuttgarter Kessel. Hier entstehen nun auch die Ideen zu ihrem nächsten Projekt, das im September2019 als EP erscheinen wird. Mit ihrer aktuellen Single „Konjunktiv II“ scheint Tabea ihren ganz persönlichen Klang gefunden zu haben.Ihre Texte, Melodien und Gedanken verwandelt die Sängerin in einen ehrlichen Sound, der SoulPop mit RnB und sanften Jazz-Klängen vereint. Dazu kommt das angenehme Timbre ihrer Stimme, das Tabeas Musik rundum perfekt macht.

Tabea ist eine strahlende Person. Sie erfüllt einen ganzen Raum mit ihrer guten Laune. Ihre Lebenslust steckt Tabea in kraftvolle Songs, mit denen sie bei Liveauftritten in Jazzclubs, bei Festivals oder Wohnzimmerkonzerten ganz nah an ihrem Publikum bleibt. Sounds für die Seele eben.

Bald wird es wieder jede Menge neue Musik von Tabea Booz zu hören geben, wenn ihre brandneue EP “Zwischen Bunt und Gold” veröffentlicht wird. Bis es so weit ist, hören wir einfach ihre Single „Konjunktiv II“ rauf und runter oder schauen uns auf YouTube den dazugehören Clip an. Seit kurzem ist die neue Single „Mehr“ auf dem Markt und am 6. September erscheint dann die nächste Single “Nüchterne Trunkenheit”!

War für dich schon immer klar, dass du Musik machen willst?

Ja, definitiv. Ich wurde in eine sehr musikalische Familie hineingeboren. Meine Mutter ist Musik- und Deutschlehrerin. Als ich mit drei Jahren dann Ann-Sophie Mutter im Fernsehen gesehen habe, wollte ich sofort anfangen Geige zu spielen. Später kam Klavierunterricht dazu und mit 11 Jahren habe ich begonnen Gesangsunterricht zu nehmen. Mein musikalischer Weg war quasi irgendwie vorbestimmt. Auch eine Opernkarriere stand zur Debatte. Ich habe mich dann aber dazu entschieden, in Trossingen Musik auf Gymnasiallehramt zu studieren.

Hat dir das Studium für deine eigene Musik geholfen?

Auf jeden Fall habe ich mir durch mein Studium ein breitgefächertes Musikwissen angeeignet, von dem ich noch immer profitiere. Die ganzen Basics und handwerklichen Grundlagen sind schon wichtig für mich. Allerdings heißt das nicht, dass man ohne Musikstudium kein begnadeter Musiker werden kann. In Kalkutta habe ich im Proberaum zum Beispiel die Band kennengelernt, mit der ich dann auch auf Tour gegangen bin. Diese talentierten Musiker, von denen niemand studiert hat, haben mich damals mit ihrem Können total beeindruckt.

Du bist außerdem noch Gesangslehrerin in Kornwestheim, wie klappt das Spagat?

Für mich ist das mehr als nur Brotjob und der Spagat klappt bisher sehr gut. Ich inspiriere gerne andere Menschen, auch beim Unterrichten. Und dann ist da noch das Musikbusiness das oftmals gefühlt aus 90% E-Mails, Booking, Abstimmungen, Verwaltung, Behördengängen und 10% Kreativität besteht. Aber trotz, oder vielleicht wegen der verschiedenen Aufgaben, liebe ich meinen Beruf sehr.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Hört es euch am besten einfach an. Meine Musik hat Einflüsse von Soul und ein wenig Jazz in der Art und Weise wie ich singe, aber sie ist definitiv in den Bereich Popmusik einzuordnen. Zwischendurch habe ich auf Englisch gesungen , mittlerweile bin ich aber wieder ins Deutsche übergegangen. Ich habe gemerkt, dass ich mich in meiner Muttersprache wohler fühle. Das Spiel mit Lyrik fällt mir in deutscher Sprache leichter. Meine Texte stehen für Aufbruch und Motivation. Ich thematisiere in meinen Songs oft das Gefühl von Überwältigtsein, aber immer mit dem Blick nach vorne gerichtet.

Aus welchen Genres lässt du dich inspirieren?

Mich inspirieren so unglaublich viele Genres. Alte Jazzplatten höre ich genauso gerne wie deutschsprachigen Hip Hop oder Indie-Pop Alben. Am liebsten arbeite ich zur Musik von Chopin oder es läuft das gemeinsame Jazzalbum von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong aus dem Jahr 1956. Künstler/innen die ich auch unglaublich gerne höre und mich inspirieren lasse sind beispielsweise D’Angelo, Mine, John Mayer, Joss Stone oder Jorja Smith.

Wann und wo bist du besonders kreativ?

Das variiert immer. In meiner Heimat Tuttlingen sitze ich heute noch gerne am Flügel. Das Dieses Instrument hat eine ganz besondere emotionale Bedeutung für mich. Dort arbeite ich gerne. Zu Hause in Stuttgart habe ich ein E-Piano, an dem ich Songs schreibe. Meine Texte und Ideen entstehen aber überall – im Zug, in einem Café oder spontan abends in einer Bar.

Mit welchem internationalen Künstler würdest du gerne mal zusammenarbeiten?

Die Liste ist auf jeden Fall lang… Wenn aber Größen wie Pharrell oder The Roots mich für eine Zusammenarbeit anfragen würden, wäre ich definitiv mehr als glücklich und würde nicht nein sagen (lacht). Die Stuttgarter Musikerin Mine finde ich aber auch wahnsinnig toll und inspirierend.

Was magst du an Stuttgart?

Momentan tut sich hier ganz viel,zum Beispiel wenn es um Feminismus und Nachhaltigkeit geht. Ich liebe das Stuttgarter Netzwerk aus Musiker/innen, Künstler/innen und Freischaffenden. Da gibt es ganz viele tolle Menschen und inspirierende Geschichten. Beeindruckend finde ich auch die Menge an Powerfrauen, die hier ein Unternehmen leiten und dass das Thema Nachhaltigkeit im Kessel so super aufgenommen wird. Außerdem wird hier kulturell viel geboten. Die kleinen Theater, die Oper und die Musikhochschule finde ich großartig.

An welchen Orten im Kessel trifft man dich im Sommer an?

Auf jeden Fall an der Paulinenbrücke auf Veranstaltungen des Projekts „Stadtlücken“. Ganz toll, was die auf die Beine stellen. Sehr gerne bin ich natürlich im BIX, im YART oder am Teehaus. Ich liebe viel Grün und Natur. Meine kulinarischen Geheimtipps sind für mich als Veganerin das Körle&Adam in Feuerbach und die Kichererbse in der Möhringer Straße.

Was ist dein schwäbisches Lieblingsgericht?

Vegane Maultaschen sind mein Grundnahrungsmittel.

Was sind deine Lieblingseissorten im Sommer?

Super Duper Schoki, Peanut Crunch und Kokos im Claus.

Was ist das letzte Buch, das du gelesen hast?

„Der Ursprung der Welt“ von Liv Strömquist, ein Comicbuch über die Kulturgeschichte der Vulva. Intelligent, geistreich und witzig zugleich.

Auf was dürfen wir uns neben deiner EP noch freuen?

Im nächsten Jahr möchte ich noch mehr Konzerte spielen, meine Musik unter die Leute bringen und weitere Musikvideos sind auch in Planung.

Hast du ein Lebensmotto?

Nicht direkt. Ich bin mir aber sicher, dass jeder irgendwo tief in sich drinnen ein Instrument oder eine Fähigkeit hat, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich glaube auf jeden Fall an Karma.

MEHR INFOS:
https://tabeabooz.de