STUTTGART KANN NACHHALTIGKEIT

Von der Feinstaubmetropole zum Nachhaltigkeitsvorbild? Stuttgart wurde am 3. Dezember 2021 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

Sind wir ehrlich: Stuttgart und Nachhaltigkeit haben wir bislang nicht in einem Satz verwendet. Doch unser geliebter Kessel überrascht uns immer wieder. Wo sonst nur von Feinstaub die Rede war, kann sich Stuttgart nun über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden in der Kategorie “Nachhaltigste Großstädte 2022” freuen!

Die Begründung der Jury: Fortschritte im Bereich Energie und Klimaschutz und der Stärkung von Stuttgarts Bürgern. Die Stadtverwaltung wird für ihr ökologisches und soziales Engagement ausgezeichnet. Na, wenn das kein Grund zum Freuen ist!

Zum 14. Mal wurde der Preis in den Kategorien Großstädte, Städte mittlerer Größe und Kleinstädte und Gemeinden verliehen. Die Schwabenmetropole trat dabei in der Kategorie Großstadt gegen die Konkurrenten Bottrop und Göttingen an – und setzte sich durch. Wird der einstige Feinstaubhotspot nun zum Klimavorbild? Einige Argumente sprechen dafür: Denn seit 2019 heißt es im Kessel

„Weltklima in Not – Stuttgart handelt“

– als Pilotkommune setzt sich die Stadt für die Einhaltung fortschrittlicher Klimaschutzmaßnahmen ein. Ende 2019 sind dafür 200 Millionen Euro in das Aktionsprogramm geflossen. Auch bei der Treibhausgasreduktion auf Basis des 1,5 Grad Ziels und im Bereich Luftreinhaltung läuft es gut – auch, wenn das für manche vielleicht etwas überraschend ist. 

Der Nachhaltigkeitspreis ist eine nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung.

Vergeben wird er von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis – zusammen mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschafsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Geestland und Fuchstal räumten diesmal die Preise in den Kategorien Städte mittlerer Größe und Kleinstädte und Gemeinden ab. 

Doch was bedeutet die Auszeichnung jetzt für die Schwabenmetropole? Stuttgart darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro freuen – und natürlich über einen hoffentlich baldigen Imagewechsel. Auch Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, freut sich, dass der hohe Einsatz im Bereich Nachhaltigkeit gewürdigt wird:

„Dieser Preis zeigt, dass Stuttgart unter Wert gehandelt wird und wir viel besser sind, als unser Ruf.“

Bleibt zu hoffen, dass die Stadt die Auszeichnung als Ansporn sieht, weiter in den Klimaschutz zu investieren und die Nachhaltigkeitsziele weiter zu verfolgen. Und vielleicht ist der Kessel bald nicht mehr als Feinstaubmetropole, sondern als Nachhaltigkeitsvorbild, bekannt. Wünschen würden wir es ihm!