TIPPS FÜRS AUTOFAHREN IM WINTER VON TEAM VISION ZERO

Die Initiative für mehr Rücksicht und Sicherheit im Straßenverkehr

Alle Jahre wieder … kommt der Winter um die Ecke. Und auch wenn es total gemütlich sein kann, auf das Winter Wonderland zu schauen und im Schnee zu versinken, bringt die kalte Jahreszeit einige Herausforderungen mit. Glatte Straßen oder schlechte Sicht sind nur einige der Dinge, die da draußen auf euch warten und besondere Rücksicht erfordern. Und gerade jetzt machen sich viele von euch auf den Weg, um an Weihnachten die Großeltern zu besuchen, in den Bergen auf den Schlitten zu steigen oder an Silvester abseits von zu Hause die Korken knallen zu lassen.

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wurde die Initiative Team Vision Zero vom Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Das Ziel: null Todesopfer und Schwerverletzte im Straßenverkehr.

Durch diverse Kampagnen und Initiativen werden Themen wie Sicherheit auf der Landstraße oder Fahrsicherheit bei älteren Verkehrsteilnehmenden in den Fokus gestellt und durch konkrete Tipps, Trainings und Publikationen Hilfestellungen für das tägliche Fahren gegeben. Denn in Baden-Württemberg verunglücken jährlich rund 360 Menschen im Straßenverkehr. Rund 55 Prozent davon kommen auf Landstraßen ums Leben. Damit sind Landstraßen die gefährlichsten Straßen in Baden-Württemberg. Um die Vision Zero zu verwirklichen, ist es besonders im Winter wichtig, sich bewusst zu machten, welche speziellen Anforderungen an das Fahrverhalten gestellt werden.

Wie ihr im Winter sicher unterwegs seid

Ute Hammer von der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD) engagiert sich für die Vision Zero und ist Expertin für Verkehrssicherheit. Sie kennt die Faktoren, die die Sicherheit auf den Straßen bei Kälte und Nässe beeinflussen. Damit ihr sicher an eurem Ziel ankommt, hat sie fünf wertvolle Tipps für euch, die das Fahren sicherer machen:

Tipp 1: Bevor es losgeht

Bereits bevor die Fahrt losgeht, sollte sichergestellt werden, dass die Sicht frei ist – und zwar so, dass der komplette Rundumblick gewährleistet ist. Ein Eiskratzer gehört standardmäßig ins Auto, beschlagene Scheiben lassen sich effektiv mit einem Mikrofaserscheibenschwamm wieder klar wischen. Eine klare Sicht ist unerlässlich, um andere Verkehrsteilnehmende, Verkehrszeichen und mögliche Hindernisse sicher wahrnehmen zu können.

Tipp 2: Mit allem rechnen

In der kalten Jahreszeit müssen Autofahrende besonders wachsam sein, da verschiedene Faktoren die Fahrbedingungen erheblich beeinflussen können. Schlechte Sicht durch Nebel, Regen oder Schnee sowie Astbruch von gefrorenen Bäumen sind nur einige der Gefahren, die plötzlich auftreten können. Auch die Gefahr von erhöhtem Wildwechsel ist in dieser Zeit nicht zu unterschätzen, da Wildtiere in der Dämmerung verstärkt auf der Suche nach Nahrung unterwegs sind.

Tipp 3: Geschwindigkeit anpassen

In den kälteren Monaten ist es von entscheidender Bedeutung, die Geschwindigkeit den winterlichen Fahrbedingungen anzupassen. Die Straßenverhältnisse können sich rasant ändern und stellen oft unerwartete Herausforderungen dar. Beispielsweise können Laub auf der Straße oder Glätte in schattigen Kurven die Grip-Bedingungen erheblich beeinträchtigen. Um jederzeit schnell und sicher reagieren zu können, ist es unerlässlich, die Geschwindigkeit deutlich zu reduzieren. Dies schafft nicht nur mehr Zeit, um potenzielle Gefahren zu erkennen, sondern erhöht auch die Kontrolle über das Fahrzeug.

Tipp 4: Kein Risiko beim Überholen

Ein bisschen Schnee, schlechte Wettervorhersagen – auf Landstraßen sind auch bei widrigen Wetterbedingungen Fahrzeuge mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. Schnell wird von hinten gedrängelt und dicht aufgefahren. Das Drängeln der anderen oder die eigene Ungeduld verleiten zu riskanten Überholmanövern. Überholunfälle auf Landstraßen haben meist verheerende Folgen für alle Beteiligten. Also gelassen bleiben und wirklich sichere Überholmöglichkeiten abwarten.

Tipp 5: Bloß keinen Sekundenschlaf!

Auch in der oft stressigen Vorweihnachtszeit sollte man sich nicht müde hinters Lenkrad setzen. Sobald man merkt, dass die Augenlider schwer werden: auf einen Parkplatz fahren, 10 bis 20 Minuten einen Kurzschlaf halten oder den Kreislauf durch Bewegung mobilisieren. Es ist ein Trugschluss, dass man es „dann schon merkt, wenn man einschläft“ – im schlimmsten Fall endet das an einem Baum. Und Baumunfälle enden größtenteils tödlich.

Ute Hammer appelliert daran, sich und andere zu schützen:

„Vorausschauend und risikoarm zu fahren kostet im Höchstfall etwas Geduld – und würde, wenn sich alle daranhalten, täglich Menschenleben retten. Dazu gehört auch: Wer trinkt, fährt nicht – und der Blick gehört auf die Straße, nicht aufs Handy.“

Das Hilfenetzwerk der Verkehrsunfall-Opferhilfe (https://vod-ev.org/hilfenetzwerk) unterstützt alle Unfallbeteiligten und gibt wichtige Hinweise zu Themen wie Schadensabwicklung, sozialrechtliche Fragen, Rehabilitation oder Suche nach therapeutischer Hilfe.

Auf der Webseite team-vision-zero.de findet ihr zahlreiche weitere Tipps, interessante Fakten und einen umfassenden Monstertest zu diesem wichtigen Thema. Kommt sicher und entspannt an eurem Ziel an. Für mehr Verantwortung füreinander im Straßenverkehr! Gute Fahrt!
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