DISNEY MUSICAL TARZAN

Die spektakuläre Welt von Disneys Musical Tarzan ist zurück in Stuttgart! Nach einigen Jahren Pause könnt ihr die Geschichte von Tarzan, der im Dschungel von Affenfrau Kala großgezogen wird, wieder im Stage Palladium im SI-Centrum verfolgen. Das altbekannte Märchen bleibt sich seinen Wurzeln treu, bringt aber auch Änderungen an die heutige Zeit mit. Unser Freund Torsten Poggenpohl – Autor und Kolumnist – war bei der Vorpremiere im SI-Centrum dabei. Im folgenden Artikel nimmt er euch mit auf eine spektakuläre Reise in den Dschungel.

„Ich sitze im ersten Rang mittig in Reihe eins – der Vorhang fällt ein letztes Mal an diesem Abend, im Palladium Theater der Stage Entertainment – der Applaus verstummt nach minutenlangen Standing Ovations. Gerade der Kinderdarsteller der Tarzanrolle hat besonders viel Applaus bekommen.

Bei diesem Musical ist mein absoluter Geheimtipp: Ein Rangplatz in den vorderen Reihen. Wie kein anderes Musical wartet es mit akrobatischen Höchstleistungen in den Lüften oberhalb des Parketts auf – teilweise hautnah aus dem Rang zu beobachten.

Mal wieder hat es die Stage Entertainment geschafft – es ist definitiv keine Wiederaufnahme, sondern eine wahrhafte Premiere. Die Story von Disneys Musical Tarzan beruht auf dem Disney-Zeichentrickfilm Tarzan von 1999, der wiederum auf der Geschichte Tarzan bei den Affen von Edgar Rice Burroughs aus dem Jahre 1912 basiert. Mehr als hundert Jahre! begeistert diese Geschichte die Welt und zieht nun erneut Stuttgart in seinen Bann. 

Zwar wurde das Disney Musical Tarzan, welches mit seiner Musik von Phil Collins am 19. Oktober 2008 – sprich vor fünfzehn Jahren – seine Deutschlandpremiere in der Neuen Flora in Hamburg feierte, bereits vor zehn Jahren in Stuttgart gespielt. Wenn aber die Schwaben (erneut) außer Rand und Band geraten, dann wurde vieles bis quasi alles richtig gemacht – aber fangen wir von vorne an.

Zu Beginn des Stücks steht die Welt förmlich auf dem Kopf – die Darsteller*innen spielen senkrecht an der Wand stehend mit Karabinern gesichert. Was für ein Anblick. Die funkelnden Augen der Leopardenkatze flößen bis in die Ränge Ehrfurcht und Respekt ein. Durch die sensationelle LED-Technik wird man ganz tief in die Welt des Dschungels eingesogen. Ihr Übriges tun die fantastischen Tanz- und Akrobatikeinlagen der Affen, welche immer wieder an ihren Lianen wie wild durch den ganzen Saal – die gesamte Höhe des Raums ausnutzend – fast an einem vorbeifliegen.

Bei der Grundgeschichte bleibt natürlich alles beim Alten mit einer wunderbaren Änderung: 
Ein gestrandetes Paar überlebt nicht und das Findelkind wird im Urwald von Affen aufgezogen – sein Name: Tarzan (Terence van der Loo). Kala (Sidonie Smith) nimmt sich seiner an und wird zu seiner Affen-Adoptiv-Mama. Dadurch gerät sie immer wieder in ständige Dispute mit ihrem Mann und Chef der Affenbande Kerchak (Dániel Rákász).

Als Jane (Vajèn van den Bosch) in sein Leben tritt, wird die emotionale Welt Tarzans auf den Kopf gestellt. Jane ist im übrigen bei der Neuauflage nicht mehr Anhängsel eines Wissenschaftlers, sondern selbst Leiterin der Exkursion und katapultiert das Musical in puncto gesellschaftlicher Frauenrolle charmant direkt in die Gegenwart.

Immer wieder wird man von der wunderschönen reinen Stimme der Hauptdarstellerin in ihren Bann gezogen – gerade das Grammy- und Oscar-gekrönte Stück Dir gehört mein Herz aus der Feder von Phil Collins lässt einen erneut dahinschmelzen. 

Und wie immer, wenn es um Märchen geht, handelt es sich nur augenscheinlich um oberflächliche Unterhaltung. In Wahrheit geht es um die großen gesellschaftlich relevanten Themen wie Familie, Liebe, das Anders sein und wie es ist, wenn man für andere einsteht in einer Gruppe unter gleichen. Grün ist die Farbe der Hoffnung und es ist die dominierende Farbe dieses Musicals und der Premiere. Denn wie könnte es anders sein, der Teppich ist diesmal nicht rot, sondern grün. Was bleibt ist die Hoffnung auf Liebe und Frieden.“

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