JISKA

SOULIGER INDIE-POP AUS DEM KESSEL

Wer in den vergangenen Jahren auf Musikfestivals oder in Musikclubs unterwegs war, dem könnte die einprägsame Stimme der 23-jährigen Jana Franziska Binder bereits aufgefallen sein. Seit 2020 steht die Stuttgarter Sängerin nämlich als JISKA auf den Bühnen des Landes. Am 1. Juli 2022 veröffentlichte JISKA ihre Debüt-EP „Wild Blue Yonder“ und die kann sich echt hören lassen. Ob auf Festivalbühnen oder als Support anderer Künstler*innen, mit E-Bass um den Hals und einer großartigen Band im Rücken, JISKA bringt mit ihrer Musik die Themen der Gen Z auf den Punkt. JISKA überzeugt ihre Zuhörer*innen mit ihrem einzigartigen Sound genauso wie durch ihre authentisch-empowernde Persönlichkeit. 

Damit bald der komplette Kessel Bescheid weiß, wer Jana Franziska Binder aka JISKA ist und was sie bewegt, haben wir uns mit der jungen Stuttgarterin auf ein Gespräch getroffen.
Eine wichtige Frage, die viele interessiert, zuerst: Was steckt hinter deinem Künstlernamen „JISKA“?

JISKA ist eine Fusion meiner zwei Vornamen Jana Franziska. 

Wie bist du dazu gekommen, Musik zu machen? Langjähriger Traum oder doch eher „Zufall“?

Ich glaube weder noch. Das war einfach schon immer da. In meiner Familie haben alle schon immer Musik gemacht, egal ob das meine Mutter war, die regelmäßig ihre Songs am Klavier im Wohnzimmer schrieb oder mein Opa, in dessen Musikschule ich viel Zeit verbrachte. Nicht Musik zu machen war da irgendwie nie eine Option. Mit elf Jahren stand ich mit meinem Bass und meiner ersten Band auf der Bühne und habe dann einfach nicht mehr damit aufgehört.

Was zeichnet deine Musik aus?

Meine Musik fühlt sich vielleicht ein bisschen nach frischem Kaffee und Katerfrühstück im Bett nach der Clubnacht an. Da treffen Oldschool-Sounds von Streichquartett und Fender Rhodes auf verspielte Melodien, Basslines und Grooves, die wie Stoßlüften im Frühling sind.

Hast du alle Songs auf deiner EP „Wild Blue Yonder“ selbst geschrieben? Wann und wo bist du besonders kreativ?

Die meisten Songs der EP sind in Valencia in Spanien entstanden, wo ich meine Familie besucht habe. Die haben nicht nur ein Homestudio im Keller, sondern auch vier Hunde, mit denen ich regelmäßig durch die Pampa spaziert bin. Vor allem bei diesen Spaziergängen, aber auch in Cafés und Bars in meinem Lieblingsviertel El Carmen sind die Songs dann entstanden. Immer wieder schreibe ich auch liebend gerne mit Kolleg*innen wie meinem Produzenten Kilian Mohns oder meinem Bruder. Das macht anders Bock, wenn man sich pingpongmäßig Ideen hin und her spielen kann.

Und wie entsteht so ein Song? Was ist zuerst da – ein Gefühl, ein Text, eine Melodie?

Ich verlieb mich am liebsten als Erstes in Melodien. Das Geile ist: Das kann überall passieren. Und mit der Melodie huscht einem dann das ein oder andere Wort über die Lippen, das ein Bild oder einen Gedanken aufmacht. Mit diesen Skizzen setze ich mich an den Bass oder die Gitarre oder was sich sonst gerade in Reichweite befindet. 

Welche Themen besprichst du in deinen Songs?

Das Thema Selbstliebe und mit sich cool zu sein sind zentrale Themen meiner Musik. Aber neben weirden Dates, Kaffee mit meiner besten Freundin oder dem Überqueren einer Verkehrsinsel kann jeder kleine Alltagsmoment einer sein, den ich einfangen und so noch etwas behalten möchte.

Was hörst du privat gerne für Musik? Was ist dein aktuelles Lieblingslied?

Ich habe zu Weihnachten das „Guardian of the Galaxy Mixtape“ auf Platte geschenkt bekommen. Es gibt keine bessere für einen gemütlichen WG-Abend!

Und was hast du als Kind gerne gehört?

Ich hatte Glück, dass da sehr viel gute Musik um mich war. Im Wohnzimmer meiner Eltern lief neben Irish Folk- und Bluesalben auch viel Soul. Besonders Stevie Wonder’s „Songs In the Key Of Life“ oder auch die Stimme von Corinne Bailey Rae habe ich bei dem Gedanken direkt im Ohr.

Mit wem würdest du gerne mal zusammenarbeiten bzw. wo würdest du gerne mal auftreten?

Mir fallen wenige ein, die so sensibel Songs schreiben, die catchy und gleichzeitig federleicht sind wie Arlo Parks. Spontan wäre das einer meiner ersten Wünsche mit ihr Texte zu schreiben, sollte ich sie zufällig auf einen „Dschinn“ treffen oder so. 

Wer sind deine größten Unterstützer*innen?

JISKA ist zwar ein Soloprojekt, aber gleichzeitig auch ein Mannschaftssport. Und in dieser Mannschaft, egal ob auf dem Feld oder drum herum, befinden sich die supportivsten Freund*innen, die ich mir hätte ausdenken können. An der Stelle: DANKE!

An welchen Moment deiner bisherigen Karriere erinnerst du dich besonders gern zurück? 

Letztes Jahr bekam ich am Vorabend des Campus Festivals in Konstanz den Anruf, ob ich nicht spontan am nächsten Tag mit meinem Set die Mainstage eröffnen könne. Da sagt man natürlich direkt zu. Dumm nur, dass die Hälfte meiner Band entweder in Disneyland oder auf einer Hochzeit saß. Ein paar Stunden später stand ich dann mit einer spontan gecasteten und traumhaft guten Band im Proberaum. Nach einer durchzechten Nacht sind wir ins Auto gesprungen und haben eines meiner liebsten Konzerte 2022 gespielt.

Was hast du für die Zukunft geplant?

Gerade in diesem Moment befinde ich mich im Studio und arbeite mit meinem Produzenten Kilian Mohns an neuen Songs, die dann schon bald zu hören sind. Ein paar davon durfte ich Ende Februar auf Tour spielen den Rest gibt es auf Festivals und Clubshows im Sommer live auf die Ohren! 

Du lebst in Stuttgart. Was gefällt dir hier besonders?

Das Beste an dieser Stadt ist auf jeden Fall, dass die meisten Menschen, die ich am liebsten um mich habe, hier sind. Ein paar der schönsten Abende mit denen hatte ich in unserer Lieblingsbar Oblomow. 

Was gefällt dir am besten an Stuttgart, was weniger gut?

Ich lieb an Stuttgart, glaube ich, am meisten, dass ich genauso schnell im Wald bin (also wenn man keine Stäffele nimmt, sondern z.B. die U7) wie in meinem Lieblingsclub. Am schlimmsten finde ich das Clubsterben hier und wie viele kleine Clubs, in denen ich großartige Acts erlebt habe, einfach weg sind. 

Deine Lieblingshood in Stuttgart: Lieblingscafé, Restaurant, Bar, etc.?

In meiner Lieblingshood trinkt man nachmittags einen Mate oder Kaffee im Café Che, verschwendet Stunden beim Stöbern von Postkarten, Comics und Co im Superjuju, um dann im Jazzklub Kiste tollen Gigs zu lauschen und sich im Oblomow ein Distel Blond zu Käspätzle zu gönnen.

Gibt es noch etwas, das du gerne loswerden möchtest?

Die Musikszene in Stuttgart needs you! Geht auf Konzerte und supportet eure lokalen Lieblingsclubs und Künstler*innen. Ihr werdet es lieben!

MEHR INFOS:
https://jiska.org