VERPASSTER FLUG UND NUN?

DAS SIND DEINE RECHTE ALS PASSAGIER*IN

Ihr habt euren Flug verpasst und die Airline ist eindeutig schuld? Das kann allen mal passieren. Wichtig ist zu wissen, welche Rechte ihr in diesem Fall habt.

Geregelt ist das Ganze in der EU-Fluggastrechteverordnung, einem Gesetz, das von der Europäischen Union eingeführt wurde, um die Rechte von Passagieren auf Flügen im Gemeinschaftsgebiet zu schützen. Eingeführt wurde das Gesetz, weil es immer mehr beschwerden von Fluggäst*innen gab und es damit immer drängender wurde, den Verbraucherschutz zu stärken. Seit 2004 gibt die Regelung den Fluggäst*innen mehr Macht, ihre Rechte und Ansprüche durchzusetzen.

Gültig ist die Verordnung für alle Flüge innerhalb der EU sowie für Flüge von außerhalb der Europäischen Union, die in der EU landen. Dabei muss weder der Fluggast noch die Fluggesellschaft einen Bezug zu Europa haben, wichtig ist lediglich, dass einer der beteiligten Flughäfen auf europäischen Gebiet liegt. Wenn all das zutrifft und ihr einen Flug verpasst habt, solltest ihr euch unbedingt über geltendes EU-Recht informieren. Denn es könnte sein, dass ihr so bald 600 Euro mehr im Portemonnaie habt. In diesem Artikel findest ihr alle Infos dazu, was passiert, wenn ihr euren Flug verpasst und welche Entschädigung ihr fordern könnt.

Entschädigung für verpassten Flug? So funktioniert es

Solltet ihr einen Flug verpasst haben und die Fluggesellschaft trägt die Verantwortung dafür, dann besteht die Chance, dass ihr eine Entschädigung bekommt. Maßgeblich ist nur, dass die Verspätung mehr als drei Stunden beträgt und keine höhere Gewalt die Ursache ist. Dann sind Fluggesellschaften verpflichtet, Passagiere für verspätete Flüge zu entschädigen. Der Betrag dafür ist genau festgelegt und wird nach einer Formel berechnet, die zwei Faktoren berücksichtigt: die Dauer der Verspätung und die Flugstrecke. Eine sehr einfache Möglichkeit, zu seiner Entschädigung zu gelangen, ist das Beauftragen eines Inkassoservices.

Wie berechnet sich die Entschädigung nach EU-Recht?

Wie hoch die Entschädigung für euren verpassten Flug ausfällt, berechnet sich vor allem nach der Flugstrecke. Zwar haben Passagiere auch bei Verspätungen ab zwei Stunden bereits Anrecht auf Verpflegung und Getränke, die Entschädigung berechnet sich aber ausschließlich nach der zurückgelegten Strecke.

Die Entschädigung für einen verspäteten Flug wird dabei auf der Grundlage der geplanten Route und nicht auf der tatsächlichen Route berechnet. Hier kommen einige Beispiele dazu, was euch in Bezug auf die Entschädigung erwarten könnte.

Wenn ihr weniger als 1500 Kilometer zurückgelegt habt, erhaltet ihr eine Entschädigung von 250 Euro für eine Verspätung von drei Stunden oder mehr. Wenn euer Flug zwischen 1500 und 3500 km zurücklegen sollte, erhaltet ihr 400 Euro als Entschädigung für eine Verspätung. Wenn euer Flug auf einer Strecke mit mehr als 3500 Kilometern unterwegs sein sollte, könnt ihr sogar mit 600 Euro Entschädigung rechnen.

In welchen Fällen zahlt die Airline nicht?

Leider gibt es auch einige Fälle, in denen die Airline keinen Cent bezahlt. Zum Beispiel, wenn ihr verschlafen habt und den Flug durch eigenes Verschulden verpasst. Denn die erste Regel der Entschädigungsverordnung ist, dass es nicht eure Schuld ist.

Weiterhin können auch Verzögerungen bei der Flughafensicherheit, verspätete Flüge aufgrund widriger Wetterbedingungen oder verspätete Flüge aufgrund von Streiks dazu führen, dass die Fluggesellschaft die Verantwortung von sich weisen kann. Technische Probleme mit dem Flugzeug hingegen führen regelmäßig zu einer Entschädigung für die Kunden. Da es nicht immer ganz einfach ist, die genauen Regeln und Einschränkungen zu durchschauen, kann es sich durchaus lohnen, sich rechtliche Hilfe zu holen. Im Flugrecht sind das Legal-Tech-Unternehmen wie Flightright, die man ganz einfach über das Internet beauftragen kann.

Guten Flug und wenn nicht, wisst ihr ab jetzt, was zu tun ist!