SERVUS, GRÜEZI UND HALLO – URIGER SPASS IM KESSEL

„Servus, Grüezi und Hallo“, schallt es seit knapp einer Woche aus dem Friedrichsbau Varieté in Stuttgart. Auf ein Gläsle und ein Späßle begrüßen euch die Artisten noch bis zum 10. November 2018 zu einer eindrucksvollen Show in der Siemensstraße.

Ein großes Potpourri der Unterhaltungskunst wartet auf euch! Dabei dreht sich alles um altbekannte Bräuche und Dialekte aus dem Süden. Mit viel Humor und ein wenig nackter Haut führt euch ein internationales Künstler-Ensemble durch die Welt der Traditionen. Unser geliebtes Schwabenländle wird bestimmt auch eine Station der Comedians sein – und wie so oft mit den typisch schwäbischen Eigenheiten auf die Schippe genommen.

Passend zum Cannstatter Volkfest, das am 28.September beginnt, wird in Lederhosen und Dirndl getanzt, gejodelt und gesungen. Sinnliche Damen und kräftige Herren geben die Kunst der Akrobatik zu ihrem Besten – und sorgen nicht zuletzt für eine große Gaudi in Festzelt-Atmosphäre. Mit von der Partie ist unter anderem Sandy Beach alias Sandra Steffl, die sich als Burlesque Lady einen Namen in der Vaudeville-Szene gemacht hat. Angefangen in einem alten Stripclub in München, steht die Schauspielerin und Entertainerin heute auf den großen Bühnen. Auch in TV-Serien und Filmen ist Sandy Beach zu sehen. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, was Burlesque ausmacht und wie sie den Einstieg in die Szene geschafft hat.

Wann war dir klar, dass du später mal auf der Bühne stehen willst?

„Schon als kleines Mädchen habe ich Sketche gespielt oder bekannte Schlagerstars nachgeahmt. Ich wusste schon früh, dass ich das machen will. Auf der Bühne stehen und eine Rolle einnehmen.Da ich nicht auf die Schauspielschule gehen konnte, habe ich einen kleinen Umweg über den Maskenraum genommen. Ich war nämlich zuerst Visagistin. Mit 21 Jahren bekam ich die Chance beim Musical Grease von Thomas Hermanns mitzuspielen.“

War das auch dein erster Bühnenauftritt?

„Nein, meinen ersten Bühnenauftritt hatte ich zu Schulzeiten. Mit etwa acht Jahren spielte ich das Hinterteil eines Elefanten und nahm eine Rolle ein, die man nicht unterschätzen sollte. Trotzdem konnte ich das natürlich nicht so stehen lassen.“

In welcher Haupteigenschaft unterscheidet sich Sandy Beach von Sandra Steffl?

„Sandra Steffl ist schon ziemlich laut, aber Sandy Beach ist noch ein bisschen derber. Grundsätzlich sind wir uns schon sehr ähnlich. Manchmal bin ich, Sandra Steffl, aber ziemlich schüchtern. Man glaubt es mir meist nicht.“

Spielst du lieber vor einem Publikum oder für Filme und Serien, die im Fernsehen ausgestrahlt werden?

„Auf einer Bühne zu stehen und für ein Publikum zu performen, das ist natürlich der größere Kick. Man kann nichts wiederholen und sieht die Reaktion unmittelbar. Wenn ich die nötige Zeit bekomme, schlüpfe ich aber auch gerne in andere Rollen für Filme und Serien.“

Was hat dich dazu bewegt „Kurvenstar“, ein humorvoller Ratgeber über den Frust von Diäten, Abnehmwahn und Jo-Jo-Effekt, zu schreiben?

„Ich liege seit ich denken kann, im Clinch mit meinem Körper. Als Kind nannte man mich Pummelchen. Durch Burlesque habe ich meinen Körper neu kennengelernt und meine vermeintlichen Makel akzeptiert. Dieses Wissen möchte ich mit meinem Buch an andere Frauen weitergeben. Das erste Konzept zu ,Kurvenstar‘ ist bereits vor acht Jahren entstanden, nun hat sich endlich ein Verlag getraut das Thema anzugehen. Das mag auch am aktuellen Hype um Plus-Size und Curvy-Models liegen.“

Wie bereitest du dich auf dein gleichnamiges Soloprogramm vor?

„Ich überarbeite mein Programm von Zeit zu Zeit. Ehrlich gesagt geschieht das meist im stillen Kämmerlein. Während den Shows versuche ich spontan zu sein und auf das Publikum einzugehen, sodass eine Show nie wie die andere ist.“

Bei „Servus, Grüezi und Hallo“ geht es ziemlich zünftig und volkstümlich zu. Was hältst du persönlich von Traditionen?

„Dialekte und Bräuche können eine Kultur bereichern und Menschen verbinden. Ich finde es allerdings auch wichtig, offen und tolerant gegenüber Neuem zu sein. Zuhause bin ich dort, wo ich mich wohl fühle.“

Wirst du dem Canstatter Wasen auch einen oder mehrere Besuche abstatten?

„Na logo! In den letzten 2 Wochen saß ich von früh bis spät im Theater. Jetzt wo die Proben vorbei sind, fange ich an die Stadt zu erkunden. Dazu gehört sicherlich auch der Canstatter Wasen. Ich werde meine Kollegen und Kolleginnen mobilisieren und ab geht’s!“

Wer Sandy Beach live erleben will, sollte die Show „Servus Grüezi und Hallo“ im Friedrichsbau Variete nicht verpassen. Elegant, verführerisch und gleichzeitig lustig, zeigt Sandy mit ihrer Performance, warum es sich lohnt, das Leben mit Humor zu nehmen und dass Trachtenmode – unter Umständen – auch ganz erotisch sein kann. Mit ihrem Solo-Programm „Kurvenstar“ ist Sandy Beach außerdem am 23. Oktober im Friedrichsbau Variete zu sehen.

P.S.(SSSST!): Übrigens ist auch das Publikum dazu eingeladen, sich passend zum Thema „Servus, Grüezi und Hallo“ zu kleiden. Am 27. Oktober wird es außerdem eine Gay-Edition geben. Kommt vorbei und staunt!

SHOWS:
Mi – Sa um 20 Uhr, So um 18 Uhr
„Blauer Mittwoch“: 29 € auf allen Plätzen

ADRESSE: Sie­mens­stra­ße 15, 70469 Stuttgart

PARKEN: Tiefgarage Mercedes-Benz Bank, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart

ÖPNV: Haltestelle Pragsattel oder Maybachstraße mit U6, U7, U15 vom Stuttgarter Hauptbahnhof; U13 von Bad Cannstatt

Einlass ab 17 bzw. 19 Uhr. Bewirtung ab einer Stunde vor der Show und in der Pause im Theatersaal.
Vorverkauf: Tel: 0711 225 70-70 tickets@friedrichsbau.de

MEHR INFO:
www.friedrichsbau.de