ASTRID CHRIST

KUCHENLIEBE: BACKEN MIT HERZ UND ERFOLG

Zimtschnecken, Mini-Törtchen und Streuselkuchen – wer hierzulande auf der Suche nach süßen Kleinigkeiten ist, kommt an Kuchenliebe nicht vorbei! Die liebevolle Café- und Kuchenbar zählt seit ihrer Gründung vor sechs Jahren zu unseren absoluten Lieblingsspots für ein köstliches Dessert, den Coffee-to-go oder das Treffen mit der besten Freundin.

Aus diesem Grund können wir auch mit Gewissheit sagen: Bei Kuchenliebe ist der Name Programm! Und damit wollen wir nicht nur sagen, dass wir die süßen Versuchungen lieben, sondern auch, dass hinter dem Unternehmen eine Person steht, die sich schon seit sie klein ist für Kuchen, Torten und Co. begeistern kann. 

Wir haben Astrid Christ getroffen, um bei einer Tasse Kaffee über die Anfänge und die Entwicklung von Kuchenliebe, den Spagat zwischen Familie und Beruf sowie ihre Pläne für das neue Jahr zu plaudern. Herausgekommen ist dieses inspirierende Gespräch, das zeigt, dass Träume aus der Kindheit doch wahr werden können!

Liebe Astrid, 2017 hast du dich mit „Kuchenliebe“ selbstständig gemacht. Kannst du uns etwas mehr darüber erzählen, wie es damals zu diesem Schritt kam?

Das ist eine sehr lange Geschichte, die tatsächlich schon in meiner Kindheit begonnen hat. Meine Familie hatte ein Hotel in Bayern, wodurch ich meine Leidenschaft für die Gastronomie, insbesondere für Süßspeisen, sehr früh entdeckt habe. Obwohl ich immer den Traum hatte, eines Tages meinen eigenen kleinen Laden aufzumachen, habe ich mich nach der Schule zunächst für eine kaufmännische Ausbildung plus Studium und somit gegen die Gastronomie entschieden. Losgelassen hat sie mich aber nie. So habe ich parallel zu meiner Ausbildung in Cafés, Bars und Restaurants, später sogar in Sterneküchen in Ischgl oder auf Mallorca gearbeitet. 2014 bin ich der Liebe wegen nach Stuttgart gezogen, wo alles komplett neu für mich war. Das war der Punkt, an dem ich mir die Frage gestellt habe: Wenn ich eh bei 0 anfange, wieso verwirkliche ich dann nicht endlich meinen Traum aus Kindertagen? Also habe ich mich auf die Suche nach einer passenden Location für meinen eigenen Laden gemacht und durch Zufall die Makler Julian und Gene von TOLIAS Immobilien kennengelernt. Die beiden waren gerade dabei, eine neue, große Location zu planen und haben mir spontan vorgeschlagen, mit in die Immobilie am Wilhelmsplatz zu kommen. Was soll ich sagen? Ich habe mich direkt in die Lage und das Flair verliebt. Nach und nach ist die Idee eines Shop-in-Shop-Konzepts gereift. Nach unzähligen Behördengängen und jeder Menge Detailplanung konnte Kuchenliebe im Dezember 2017 tatsächlich eröffnen. 

Wie ging es dann weiter?

Glücklicherweise wurde Kuchenliebe von Anfang an sehr gut angenommen. Dadurch habe ich aber auch schnell gemerkt, dass ich trotz Unterstützung meiner Familie und Freunde keine One-Woman-Show bleiben kann. Also habe ich zunächst eine Konditorin, etwas später mehrere Aushilfen angestellt und mir so ein kleines Team aufgebaut. Mit der Zeit kamen andere Gastronom*innen auf mich zu, die unsere Kuchen als Wiederverkäufer*innen in ihren eigenen Läden anbieten wollten. Was für eine tolle Nachfrage – der wir in unserer 10 m² kleinen Backstube in Stuttgart-Mitte aber bei weitem nicht gerecht werden konnten. Wir haben unsere Produkte dann zwei Jahre lang in einer ehemaligen Bäckerei in Stuttgart-Gablenberg gebacken. 2019 wurde mir völlig unerwartet ein Laden in der Schwabstraße angeboten. Obwohl ich noch ganz überwältigt von all den Reaktionen auf den ersten Standort am Wilhelmsplatz war, habe ich nach reifer Überlegung zugesagt und die zweite Kuchenliebe-Filiale im Westen eröffnet. Vor zwei Jahren ist unsere Backstube dann erneut umgezogen: Von Stuttgart-Gablenberg in die Rotebühlstraße. 

Was hat sich dadurch verändert?

Abgesehen davon, dass deutlich mehr gebacken werden musste, kam weiteres Personal dazu. Inzwischen stehen hinter Kuchenliebe über 30 Mitarbeiter*innen, darunter zwei Filialleiter*innen und vier Konditor*innen, die mir jede Menge Verantwortung abnehmen, sodass ich mich verstärkt auf die anfallenden Arbeiten hintern den Kulissen konzentrieren kann. Obwohl das Team kontinuierlich größer wurde, habe ich stets versucht, die Kuchenliebe-Werte und so auch meine Grundidee weiterzugeben. Ich glaube, das ist auch der Grund, wieso sich unsere Kund*innen bei uns nach wie vor so wohl fühlen. 

Gab es in all den Jahren auch Herausforderungen, mit denen du konfrontiert wurdest?

Absolut! Ich weiß, dass das alles wahnsinnig positiv klingt – und ich bin auch extrem happy mit der Entwicklung von Kuchenliebe. Trotzdem können sich viele nicht vorstellen, was es heißt, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr Verantwortung für einen Betrieb zu tragen; wie schwierig es ist, tagtäglich auf Themen wie kaputte Geräte, kurzfristige Personalausfälle, Papierkram oder sogar Vandalismus zu reagieren und unter dem Strich zumindest etwas Geld in der Gastronomie zu verdienen. Gerade zu Beginn gab es jede Menge Gebühren zu verrichten, aber auch Richtlinien zu beachten. Ich fände es schön, wenn Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, etwas mehr Unterstützung erfahren würden. Natürlich hat uns auch Corona auf die Probe gestellt. Während dieser Zeit mussten wir uns neu erfinden, was uns glücklicherweise gut gelungen ist und sogar neue Möglichkeiten eröffnet hat. Wir haben verstärkt auf das To-Go-Geschäft gesetzt und Kuchenboxen ins Leben gerufen, die bis heute sehr gefragt sind. Dennoch sind wir überglücklich, unsere Kund*innen mittlerweile wieder vor Ort begrüßen und glücklich machen zu können. 

Menschen mit Kuchen glücklich machen – ist das das Geheimnis von Kuchenliebe?

Ich würde sagen, dass das „Geheimnis“ von Kuchenliebe auf zwei Säulen beruht.

Die erste Säule ist der Geschmack. Mir war von Anfang an wichtig, dass alles selbstgemacht ist und so schmeckt wie bei Oma – nur etwas cooler und moderner interpretiert. Konkret bedeutet das: Bei Kuchenliebe findet man Kuchen, die süchtig machen, tolle Konsistenzen haben, im besten Fall warm und auf jeden Fall immer frisch serviert werden. Dabei legen wir großen Wert auf die Qualität unserer Lebensmittel. Wir verwenden regionale Produkte, verzichten auf Weizenmehl und arbeiten ohne Zusatzstoffe. Die zweite Säule ist der liebevolle und herzliche Service, den ich in der Gastronomie selbst oft vermisst habe. Unser Anspruch ist es, jedem Gast ein gutes Gefühl zu geben und ja, ihn etwas glücklicher zu machen.

Gibt es eine Erinnerung aus den letzten sechs Jahren, die dir besonders am Herzen liegt? 

Es gibt wahnsinnig viele Momente, die mich beinahe zu Tränen rühren. Beispielsweise haben wir eine Kundin, die schwanger war, als Kuchenliebe an den Start ging. Inzwischen ist sie Mama eines 6-jährigen Kindes, was ich weiß, weil sie noch immer beinahe täglich zu uns kommt. Ich bin aber auch zutiefst dankbar, dass ich anderen Menschen durch Kuchenliebe etwas zurückgeben kann. Arbeitsplätze, Freundschaften oder Beziehungen, die durch Kuchenliebe entstanden sind, individuelle Torten und damit Erinnerungen zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Hochzeiten… Besonders dankbar bin ich auch für die vielen schönen und zeitgleich emotionalen Momente mit meinem Team – beispielsweise als sie mich mit einer Baby-Party überrascht haben.

Du selbst bist ja auch Mama und gleichzeitig Unternehmerin. Wie findest du die Balance zwischen deiner Arbeit und Familie? 

Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass mir das immer perfekt gelingt. Seit ich Mama bin, versuche ich, mich operativ aus den Läden zurückzuziehen und stattdessen mehr im Backoffice zu arbeiten. Unser Sohn steht für mich klar an erster Stelle und es fällt mir durchaus schwer, bei Kuchenliebe nicht mehr ganz so präsent zu sein und „loszulassen“.

Hast du bestimmte Rituale oder Prinzipien, die dir dabei helfen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren?

Neben Kuchen liebe ich Sport. Seit meiner Schwangerschaft nutze ich die Angebote von „LAUFMAMALAUF“. Das ganzheitliche Trainingskonzept ermöglicht Mamas bzw. werdenden Mamas, gemeinsam Sport zu machen und bietet sogar Sport mit Baby an. Abgesehen davon gehe ich aber auch selbst total gerne in Cafés oder Restaurants und gönne mir so eine kleine Auszeit. Zu meinen liebsten Spots zählen das Taraba im Osten oder die Boulangerie im Westen. 

2024 möchtest du mit „Carlo“ ein weiteres Standbein erschaffen. Möchtest du hierzu schon etwas verraten?

Tatsächlich war ich auch dieses Mal nicht auf der Suche nach einem weiteren Standbein, geschweige denn einer neuen Herausforderung. Die Räumlichkeiten sind direkt an unsere Backstube in der Rotebühlstraße angebunden und dieses Jahr frei geworden. Unser Vermieter hat mich dann unverbindlich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, etwas aus der Fläche zu machen. Am Anfang war ich etwas unsicher, doch je länger ich darüber nachgedacht habe, desto besser hat mir die Idee gefallen. Da die Location sehr nah am Kuchenliebe-Standort in Stuttgart-West liegt, habe ich ein ganz neues Konzept entwickelt: Der Fokus wird also nicht auf Kuchen liegen, sondern in Richtung „herzhaft“ gehen. Dabei wollen wir die Vorteile unserer Backstube im gleichen Haus nutzen. Wir werden also auch hier alles mit Liebe und Hand selbst machen. Man darf wirklich gespannt sein! 

Wie bist du auf den Namen des neuen Cafés gekommen? Steckt dahinter eine Geschichte?

Ja, Carlo ist der zweite Name unseres Sohnes Levi.

Hast du abgesehen vom neuen Café noch mehr Pläne fürs neue Jahr? 

Meine Familie und ich sind erst vor kurzem umgezogen und sehr happy – privat strebe ich deshalb keine bestimmten Ziele an. In Hinblick auf Carlo würde ich mir sehr wünschen, dass wir im 1. Quartal 2024 an den Start gehen können. Und Kuchenliebe darf sich weiterhin so positiv entwickeln.

Wie verbringst du Weihnachten und Silvester?

Tatsächlich sind die Weihnachtsfeiertage die einzigen drei Tage, an denen die Kuchenliebe-Filialen geschlossen bleiben. Ich freue mich schon sehr darauf, zur Ruhe zu kommen und gemeinsam mit meiner Familie und Verwandtschaft eine besinnliche Zeit zu verbringen. Am 31.12. nehme ich traditionell an einem Silvesterlauf teil und lasse das Jahr dann mit viel leckerem Essen ausklingen. 

Gibt es sonst noch etwas, das du gerne loswerden möchtest?

Danke an alle treuen Kuchenliebe-Fans und mein gesamtes Team! Und: Am 31.12. haben wir von 11-16 Uhr und am 1.1.24 von 13-17 Uhr geöffnet. Wer also Lust auf ein leckeres Dessert nach dem Silvestermenü hat oder den Kater am 1.1. mit Kaffee und Kuchen besänftigen möchte, darf sehr gerne vorbeikommen. 

Das Kuchenliebe-Team freut sich!

MEHR INFOS: 
https://kuchenliebe.de