CBD. Über diesen Begriff sollten die meisten inzwischen einmal gestolpert sein. Das Extrakt hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype erlebt. Von vielen wird es sogar als DAS neue Wundermittel der Naturheilkunde angepriesen. Doch was ist dieses CBD eigentlich und bei welchen Erkrankungen kann es tatsächlich helfen?
„CBD? Das ist doch eine Droge!“ Nicht direkt. Nach dem Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (kurz: THC) ist das Cannabidiol – oder: CBD – der wichtigste Wirkstoff in der Hanfpflanze. Im Gegensatz zu THC wirkt CBD jedoch nicht psychoaktiv. Heißt: Das
„high“
bleibt aus, wodurch der Stoff in den meisten Ländern legal zum Verkauf angeboten werden darf. Erhältlich ist der Wirkstoff auch in Deutschland in den verschiedensten Formen, zum Beispiel in Ölen, Tinkturen, Edibles, Cremen oder Kapseln. Dem Cannabinoid werden zahlreiche positive Effekte für Körper und Geist nachgesagt, weshalb es inzwischen auch zur Behandlung verschiedenster Krankheiten und Beschwerden eingesetzt wird.
Besonders beliebt ist das Naturextrakt in der Schmerztherapie. Forscher gehen davon aus, dass sich Cannabidiol an Rezeptoren im sogenannten Endocannabinoid-System bindet und so – ähnlich wie synthetische Schmerzmittel – die Bildung von entzündungsfördernden Gewebshormonen unterdrückt. CBD wirkt daher sowohl entzündungshemmend als auch krampflösend. Insbesondere Menschen mit chronischen Schmerzen greifen immer häufiger auf die Produkte zurück und berichten von einer deutlichen Linderung ihrer Beschwerden. Zwar sollte der Wirkstoff eine Schmerztherapie nicht ersetzen, kann sie aber durchaus ergänzen. Gleichzeitig kann so der Bedarf an synthetischen Schmerzmitteln reduziert und die Nebenwirkungsrate minimiert werden.
Auch zahlreiche Betroffene von Schlafstörungen schwören inzwischen auf die Wirksamkeit der Substanz. Durch den beruhigenden Effekt des Cannabidiols wird die Einschlafphase verkürzt und nächtliches Aufwachen reduziert. Besonders effektiv soll die Anwendung sein, wenn die Schlafprobleme auf äußere Einflüsse zurückzuführen sind. Indem CBD stressbedingte Probleme wie Nervosität oder Gereiztheit lindert, wird auch die Schlafqualität deutlich verbessert. Hinzu kommt, dass Cannabidiol meist besser verträglich ist als herkömmliche Schlafmittel, die oft mit heftigen Nebenwirkungen einhergehen und/oder abhängig machen.
Positive Auswirkungen hat die Anwendung von CBD-Produkten auch bei der Behandlung von Angst (-störungen) gezeigt. Der Wirkstoff kann die Produktion von Stress- und Angsthormonen bremsen und somit beruhigend auf Konsumenten wirken. Forscher gehen davon aus, dass Cannabidiol sowohl bei alltäglichen Ängsten als auch ernsteren psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Panikattacken oder posttraumatischen Belastungsstörungen Abhilfe schaffen kann.
Studien und Erfahrungsberichte legen außerdem nahe, dass die Anwendung von Cannabidiol-Produkten bei gewissen Hautproblemen förderlich sein kann. CBD-Öle enthalten einen Cocktail natürlicher Wirkstoffe, die die Hautbarriere stärken, die Feuchtigkeit in der Haut binden und den natürlichen Heilungsprozess der Haut unterstützen. Viele Nutzer berichten, dass die Öle Unreinheiten, Trockenheit, sowie Irritationen mildern und Alterserscheinungen entgegenwirken. Ebenso soll Cannabidiol bei gewissen Hautkrankheiten, darunter Akne, Rosacea, Neurodermitis und Schuppenflechte eine positive Wirkung zeigen.
Auch Epilepsiepatienten wird das Naturextrakt inzwischen immer häufiger empfohlen. Neue Studien legen nahe, dass CBD-Produkte vor allem bei Kindern die Behandlung unterstützen und die Häufigkeit sowie den Schweregrad epileptischer Anfälle verringern können. In der Krebstherapie kann Cannabidiol unter anderem eingesetzt werden, um klassische Begleitbeschwerden wie Übelkeit, Schmerzen oder Ängste zu behandeln. Natürlich sind die Produkte dabei aber nur ergänzend zu verwenden und sind unter keinen Umständen eine Alternative zu herkömmlichen Therapien.
