SMILLA SCHÜLKE

Smilla Schülke und Smilhus, der skandinavische Concept Store

Vor gut drei Jahren hat Smilla Schülke all ihren Mut zusammengenommen und mit gerade einmal 22 Jahren ihr eigenes Business gestartet: Smilhus. Heute findet ihr an gleich zwei Standorten in Stuttgart Damenmode in skandinavischem Stil, bezaubernden Schmuck, schöne Wohnaccessoires und vieles mehr. Smilhus vereint alles, was Smilla liebt und zu 100% vertreten kann. Dazu gehören auch Authentizität und „Wohlfühlen“. Der Concept Store ist also mehr als ein Einzelhandel – er ist ein Ort, an dem man ankommen, ungezwungen shoppen, genießen und verweilen kann. Wir haben uns mit der sympathischen Gründerin über ihren Werdegang, Smilhus und die Selbstständigkeit unterhalten.

Liebe Smilla, kannst du dich zunächst mal vorstellen und etwas über dich und deinen beruflichen Werdegang erzählen?

Ich bin Smilla, 25 Jahre jung und Gründerin von Smilhus. Ursprünglich komme ich vom wunderschönen Bodensee. Nach meinem Textilmanagementstudium habe ich Stuttgart schweren Herzens verlassen und bin nach Düsseldorf gezogen, um dort im Bereich Produktmanagement und Einkauf für ein deutsches Textilunternehmen zu arbeiten. 2020 kam dann eins zum anderen und ich habe mich mit meinem Laden Smilhus selbstständig gemacht. 

Kannst du uns etwas mehr über die Entstehung von Smilhus erzählen?

Obwohl ich es nie ausgesprochen habe, war mir eigentlich schon immer klar, dass ich mich irgendwann selbstständig machen möchte. Ich bin quasi im Einzelhandel meiner Mama groß geworden – man könnte also sagen, es wurde mir in die Wiege gelegt.

Nachdem ich mich in Düsseldorf nicht mehr so wohl gefühlt habe, habe ich all meinen Mut zusammengenommen und meinen damaligen Job gekündigt – und zwar ohne zu wissen, wie es danach weitergeht. Ich kam zurück nach Stuttgart und wurde eher durch Zufall auf die Räumlichkeiten im Westen aufmerksam. Daraufhin habe ich meinen Träumen Taten folgen lassen und die erste Smilhus-Filiale eröffnet. Vielleicht etwas früher als geplant, aber dennoch wunderbar! 

Was steckt hinter dem Namen Smilhus? Ganz allgemein und für dich persönlich?

Der Name ist im Kreise meiner Freunde und Familie entstanden und ganz ehrlich? Da war eine Menge Gin Tonic im Spiel  Wir haben einfach rumprobiert, was man mit meinem Vornamen „Smilla“ so anstellen kann. Weil es mir sehr am Herzen liegt, dass sich meine Kund*innen bei mir wie zu Hause fühlen, haben wir „Smilla“ schlussendlich mit „hus“ kombiniert. Das ist dänisch und heißt übersetzt „Haus“.  Für mich persönlich ist „smilhus“ aber weitaus mehr als das. Smilhus ist ein Ort zum Wohlfühlen und inspirieren lassen. Ein Safe Space, an dem man ungezwungen shoppen, verweilen und genießen kann.

Als du deinen ersten Laden im Westen eröffnet hast, war Corona allgegenwärtig und viele Leute waren verunsichert. Noch dazu warst du gerade einmal 22 Jahre alt. Woher hast du den Mut genommen, dennoch einen so großen Schritt zu gehen?

So einen Laden plant man natürlich nicht innerhalb weniger Wochen. Die Entscheidung, „Smilhus“ zu eröffnen, ist demnach schon vor der Pandemie gefallen. Zugegebenermaßen war mir am Anfang aber nicht klar, welche Auswirkungen Corona auf den Einzelhandel haben wird.  Ob ich den Schritt gewagt hätte, wenn ich bereits früher gewusst hätte, was auf mich zukommt? Ich weiß es nicht. Heute bin ich einfach froh, dass ich ins kalte Wasser geworfen wurde und mir diese Frage nie stellen musste.

Smilhus in S-West

Wie erlebst du deine Selbstständigkeit heute? 

Durch den Einzelhandel meiner Mutter habe ich schon als Kind die Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit miterlebt. Das hilft mir heute sehr, denn auch ich erlebe meine Selbstständigkeit als eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Für mich und mein Team Verantwortung zu tragen ist schön – aber auch ‘ne echte Wucht. Die Balance zwischen meinem Business und meinem Leben als „25-Jährige“ zu halten heißt außerdem auch, viel zu verzichten, oft zu zweifeln, aber immer wieder zu dem Entschluss zu kommen: Ja, das ist es wert! 

Ist Stuttgart aus deiner Sicht ein einfaches Pflaster? Was könnte besser werden für Selbstständige?

Schwierig zu sagen. Es gibt viele Themen, die mich sehr beschäftigen, den Rahmen aber sprengen würden. Fakt ist: Ich habe die Stuttgarter*innen als unglaublich unterstützende und liebevolle Gemeinschaft kennengelernt – insbesondere während der Pandemie. In Bezug auf die Landeshauptstadt würde ich mich aber über mehr bzw. überhaupt „verkaufsoffene Sonntage“ freuen. Wir Einzelhändler*innen werden oft vergessen. 

Was würdest du jungen Menschen (insbesondere Frauen) mitgeben, die zwar ihr eigenes Ding machen wollen, aber aus Angst nicht in die Umsetzung kommen?

Go for it! Manchmal muss man auf den Bauch hören und einfach machen! Connecte dich mit anderen jungen Unternehmer*innen, unterstützt euch gegenseitig, feiert Erfolge zusammen. Klar sollte man die Selbstständigkeit nicht unterschätzen. Man sollte eine realistische Erwartungshaltung haben, aber auf jeden Fall an den eigenen Träumen arbeiten.

Inzwischen hast du neben deinem Laden im Westen einen Store in der neuen Calwer Passage eröffnet. Was bedeutet es für dich, mit deinem Business neben etablierten Stores und großen Ketten in der Innenstadt vertreten zu sein?  

Es bedeutet mir unheimlich viel und ich bin wahnsinnig stolz! Mit der Eröffnung habe ich ein Statement gesetzt: Auch „small businesses“ haben einen Platz in der Innenstadt verdient und sollen gesehen werden. Gleichzeitig ist es aber auch schwer, sich als kleines Unternehmen gegenüber dem Druck und den hohen Mieten behaupten zu können. 

Und wie ist dein Eindruck – kommt Smilhus in der Innenstadt gut an?

Auf jeden Fall. Mit der Calwer Passage haben wir einen guten Ort gefunden, uns zentral in der Innenstadt positionieren zu können. Es könnte noch mehr süße kleine Läden in der Stadt geben – das würde uns glaube ich helfen.

Was unterscheidet Smilhus West von Smilhus in der Calwer Passage?

Smilhus West ist mein erstes Baby, was immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben wird. Mit Smilhus West bin ich erwachsen geworden und habe mich dann sozusagen in der Calwer Passage selbst verwirklicht. Das spiegelt sich genauso auch im Sortiment wider. In der Calwer Passage findet ihr beispielsweise auch ein paar hochwertigere skandinavische Firmen. Das Konzept ist aber natürlich noch das Gleiche – in erster Linie spiegelt der Laden nämlich mich wider. Alles andere wäre nicht authentisch. 

Smilhus in der Calwerpassage

Mit einem eigenen Laden geht ja auch jede Menge Verantwortung einher. Hast du das von Anfang an allein gewuppt oder hat sich das Smilhus-Team in den letzten 3 Jahren vergrößert?

Mein größter Support ist definitiv meine Familie – vor allem meine Mama, die von Anfang an hinter mir stand. Mittlerweile habe ich viele tolle Mädels im Team, die mich unterstützen! Ab September werde ich sogar eine Auszubildende haben. Ich muss sagen, dass ich darauf sehr stolz bin. 

Lass uns noch einen Blick in die Zukunft werfen: Was würdest du gerne noch erreichen? Hast du in persönliches Ziel oder einen Traum?

Mit der Calwer Passage habe ich mir einen riesengroßen Traum erfüllt. Deshalb fühle ich mich beruflich eigentlich „angekommen“. Mein größtes Ziel war es, den Laden meiner Mutter am Bodensee zu übernehmen und das, was sie sich jahrzehntelang aufgebaut hat, weiterzuführen. Durch die Eröffnung in der Calwer Passage hat sich das Thema jedoch etwas verschoben. We will see!

Jetzt steht ohnehin erst mal der Sommer vor der Tür: Worauf freust du dich? 

Ich freue mich riesig, endlich schöne Sommerkleider zu tragen, laue Sommerabende mit meinen Freunden zu verbringen, auf Konzerte zu gehen und schöne Sonnenuntergänge bei einem kühlen Bierchen zu genießen.

Wo gibt’s deiner Meinung nach das beste Eis in Stuttgart?

Ich habe mich riesig gefreut, dass die Eiswerkstatt in Stuttgart-West jetzt noch näher an meinem Laden ist. Dort gehe ich sehr gerne (im Sommer viel zu oft) hin. Außerdem gibt’s unglaublich leckeres Eis bei Vana am Berliner Platz. Das Pistazien-Eis ist ein Träumchen!

Welche Geheimtipps (Restaurants/Cafés oder sonstige Locations) hast du für unsere Leser*innen?

Das Studio Amore ist definitiv ein Geheimtipp und eine große Empfehlung. Egal ob für Flohmärkte, Lesungen, Yoga oder die geilsten Partys in Stuttgart! 

MEHR INFOS:
https://smilhus-shop.de