JUAN, SONIA UND DAVID BLANCO

DAS POWER-GASTRO-GESCHWISTER-TRIO ÜBER IHRE KULINARISCHE ERFOLGSREISE

Mit einer kumulierten Erfahrung von über einem halben Jahrhundert in der Gastronomie gelten David, Juan und Sonia Blanco del Rio als DAS Gastro-Geschwister-Trio Stuttgarts. Gemeinsam stehen sie hinter sage und schreibe fünf Gastronomiebetrieben im Kessel: Dem Stadtstrand, dem Deli am Hans-im-Glück-Brunnen, dem Classic Rock Café, dem Schwabengarten sowie dem spanischen Restaurant José y Josefina.

Das Geheimnis ihres Erfolgs? Kollektive Leidenschaft, unverkennbares Engagement, vor allen Dingen aber blindes Vertrauen und tiefe Verbundenheit, die meilenweit über eine geschäftliche Partnerschaft hinausgeht. David, Juan und Sonia sind ein Herz und eine Seele. Das sieht man, das spürt man. Wir haben uns mit den drei Herzblut-Stuttgartern mit spanischen Wurzeln im José y Josefina getroffen, um über ihre bemerkenswerte Reise, Erkenntnisse aus ihren Erfahrungen und eine Branche im Wandel zu schnacken.

Wie kam es dazu, dass ihr Stand heute fünf Gastronomiebetriebe betreibt?

David: Angefangen hat unsere Reise vor 30 Jahren mit dem Seven, damals 7up. Im Jahr 2000 kamen das Deli und Classic Rock Café dazu. Daraufhin war es lange „still“, bis wir uns 2017 um den Schwabengarten und das José y Josefina, 2019 um das Cantina und den Stadtstrand erweitert haben. Eigentlich war nur das Cantina angedacht, quasi als neue Location für das Classic Rock Café – aber wie es nun mal so ist, war der Stadtstrand Teil der GmbH, die wir damals übernommen haben. Fairerweise muss man dazu sagen, dass sowohl das Deli als auch der Stadtstrand verpachtet sind.

Was ist das Besondere daran, als Geschwister ein gemeinsames Geschäft zu führen?

Juan: Meiner Meinung und Erfahrung nach gibt es keine ehrlichere Zusammenarbeit als die innerhalb einer Familie!

Sonia: Wir können uns immer zu 100 Prozent aufeinander verlassen! Und wir verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: Das Beste für unsere Geschäfte, aber auch für uns. Das bedeutet, dass wir einander auch mal Auszeiten zugestehen.

David: Ich würde noch das blinde Vertrauen hinzufügen. Das und die Tatsache, dass wir immer aufeinander zählen können, ist im Geschäftsleben wirklich unbezahlbar!

Ihr seid ein eingeschweißtes Team: Wer übernimmt was? Wo liegen eure individuellen Stärken?

David: Sonia ist ganz klar unser Herz und unsere Seele! Juan hingegen ist der Inbegriff eines perfekten Gastgebers! Ich kenne niemanden mit einer derart tief verwurzelten Gastgeberqualität, wie Juan sie besitzt. Ich halte mich eher im Hintergrund und stelle sicher, dass alle Abläufe reibungslos funktionieren, wir die Digitalisierung nicht verschlafen oder unsere Mitarbeiter ihre Gehälter immer pünktlich bekommen.

Sonia: David ist definitiv unser Finanzmanager! Ohne ihn wären wir vermutlich längst bankrott. Er kennt wirklich alle Gesetze zur Gastronomie und Buchhaltung, die er im Übrigen auch führt. Juan würde ich als Initiator und Designer beschreiben. Er hat ein gutes Auge für Schönes sowie Stilvolles! Ich versuche das José y Josefina bestmöglich zu leiten und meinen Brüdern den Rücken freizuhalten.

Eure Betriebe haben jeweils einzigartige Konzepte. Wie seid ihr auf die Ideen gekommen? Wer oder was hat euch inspiriert?

David: Abgesehen vom José y Josefina waren die Konzepte schon vor uns da. Was wir gemacht haben, war, diese zu verbessern – oder zu verfeinern. 

Sonia: Genau. Es fängt mit einer Idee an. Daraufhin holen wir uns Ideen ein und lassen uns inspirieren, beispielsweise durch andere Länder oder Lokalitäten.

Juan: Die Idee für das José y Josefina war schon immer im Hinterkopf. Schließlich kommen wir aus Spanien und lieben das Essen dort. Das Restaurant ist aber auch eine Hommage an unsere Eltern, nach denen wir es schlussendlich sogar benannt haben. Durch ihr Vertrauen haben wir den Weg in die Gastronomie gefunden.

Die letzten Jahre waren für die Gastrobranche alles andere als leicht. Was habt ihr durch die mit der Coronazeit einhergehenden Herausforderungen über euch und euer Geschäft gelernt?

David: Es war verdammt hart, innerhalb kürzester Zeit komplett ausgebremst zu werden. Mir haben die Gäste, Kollegen und auch die Emotionen, die an einem Abend in unseren Betrieben entstehen, extrem gefehlt. Andererseits habe ich die Zeit mit meiner Familie und Partnerin sehr genossen. 

Juan: Die Coronazeit hat uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig es ist, gut zu wirtschaften. Gleichzeitig haben wir die Erfahrung gemacht, dass der Erfolg erhalten bleibt, wenn man seinen Job gut und ehrlich macht – unsere Geschäftspartner*innen und Gäste honorieren die Leidenschaft, die wir täglich in unsere Arbeit stecken.

Eure Einschätzung: Wie haben sich die gastronomischen Präferenzen in Stuttgart im Laufe der Jahre verändert? Und wie schafft ihr es, stetig am Zahn der Zeit zu bleiben?

David: Alles ist schnelllebiger geworden – früher existierte zu jedem Lokal ein Gesicht, heute ist es deutlich unpersönlicher (natürlich nicht überall). Das gastronomische Angebot wiederum ist größer denn je. Es wird nicht einfacher, vorne mit dabei zu sein. Aber wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wer rastet, der rostet!

Juan: Auch ich würde sagen, dass die Gastronomie schnelllebiger geworden ist. Was ich dadurch persönlich oft vermisse, ist die Qualität und Persönlichkeit. Zwei Dinge, auf die wir in unseren eigenen Betrieben deshalb großen Wert legen! 

Sonia: Die Menschen wollen Spaß haben und gute Qualität bekommen. Das bieten wir an und ich denke, dass wir genau so auch am Zahn der Zeit bleiben.

Stuttgart ist der Sitz eurer Betriebsstätten – uns würde jedoch interessieren, was euer persönlicher Bezug zur Landeshauptstadt ist?

Sonia: Stuttgart ist nicht nur irgendeine Stadt für mich, sie ist mein Zuhause.

Juan: Ich bin in Stuttgart aufgewachsen und habe hier alles, was ich schätze und liebe: meine Familie, meine Freunde, unsere Geschäfte – und natürlich auch das schwäbische Essen!

David: Auch ich bin in Stuttgart geboren – in Bad Cannstatt, um genau zu sein. Was soll ich dazu noch sagen… 1893 VfB olé! 

Freut ihr euch, an freien Tagen auch mal selbst zu kochen oder geht ihr gerne auswärts essen? Wenn ja, wo trifft man euch?

Sonia: Sowohl als auch. Für meine Familie und Freunde koche ich liebend gerne. Wenn wir uns doch mal entscheiden, auswärts zu essen, bevorzugen wir die deutsche sowie mediterrane Küche. Zu besonderen Anlässen gehe ich gerne ins five, Ritzi oder Delice.

Juan: Ich habe drei lebhafte Kinder und verbringe meine freien Tage mit ihnen. Wenn wir in der Stadt unterwegs sind, probieren wir immer wieder neue Lokalitäten aus. Einen All-Time Favourite haben wir nicht. 

David: Ich liebe es zu kochen, habe aber keine Ahnung davon! Während der Coronazeit habe ich immerhin gelernt, wie man die wichtigsten schwäbischen „Survival-Gerichte“ zubereitet: Spätzle, Kartoffelsalat, Fleischküchle… Privat gehe ich gerne ins Valle oder zum Paulaner am alten Postplatz. Zu meinen liebsten Frühstücksspots zählen das Deli und das Lumen. Ansonsten liebe ich es, gemeinsam mit meiner Partnerin die Sterne-Tempel in Stuttgart zu besuchen.

Der Winter steht vor der Tür. Was ist eure Lieblingsbeschäftigung an kalten Tagen?

Juan: Ich gehe gern im Wald spazieren, spiele Padel-Tennis oder mache es mir gemeinsam mit meiner Familie vor dem Kamin gemütlich.

Sonia: Urlaub machen (lacht)!

David: Mit meiner Freundin auf der Couch liegen, Netflix schauen und Pizza liefern lassen.

Wie seht ihr die Zukunft eurer gastronomischen Projekte? Fühlt ihr euch „angekommen“ oder habt ihr nach wie vor Ideen, die ihr gerne umsetzen möchtet?

Sonia: Ideen sind da, die Frage ist aber, ob wir das noch wollen. Ich würde sagen, dass der Status Quo bereits perfekt ist. Man darf auch unser Alter nicht vergessen – wir werden schließlich nicht mehr jünger.

David: An Ideen mangelt es definitiv nicht, das stimmt. Auch bekommen wir immer wieder Angebote für neue gastronomische Objekte. Klar ist der Reiz, etwas Neues zu kreieren groß. Aber wie Sonia schon sagt: Wir werden nicht jünger. Außerdem möchten wir unsere Zeit mehr im Privaten nutzen – unsere Partner*innen mussten in der Vergangenheit sehr oft auf uns verzichten – und unsere jetzigen Lokale auf keinen Fall vernachlässigen, was aber zwangsweise eine Folge daraus wäre.


Classic Rock Café

Das Classic Rock Café gehört zu Stuttgart wie Käse zu Spätzle! Seit 1995 begeistert das Restaurant inklusive lebhafter Bar mit leckerer, traditionell amerikanischer Küche. Am Wochenende wird im Classic Rock Café ausgelassen gefeiert. 

/// Mehr Infos: https://classicrockcafe.de

Deli

Das Deli am Hans-im-Glück-Brunnen lädt mit internationalen Frühstücks- und Mittagsangeboten sowie Cocktails in trendiger, gemütlicher Bar zum Genießen, Entspannen und Verweilen ein. Seine zentrale Lage hat sich längst bewährt, und es ist ein Dreh- und Angelpunkt des Stuttgarter Nachtlebens.

/// Mehr Infos: https://deli-stuttgart.de

José y Josefina

Das spanische Restaurant in der Gutenbergstraße ist eine Hommage an ihre Eltern José und Josefina, die vor einigen Jahren verstorben sind. Durch das Vertrauen ihrer Eltern sind sie überhaupt erst zur Gastronomie gekommen. Im José y Josefina kann mediterrane Küche in einer neuen moderneren Form erlebt werden!

/// Mehr Infos: https://joseyjosefina.de

Schwabengarten

Der Schwabengarten in Leinfelden-Echterdingen gilt nicht umsonst als wohl schönster Biergarten Stuttgarts. Neben deftiger regionaler Küche punktet der weitläufige Betrieb im Winter mit uriger Almhütte und leckerem Glühwein. Besonders toll: Der Schwabengarten lässt sich auch für private Events und Firmenfeiern mieten.

/// Mehr Infos: https://schwabengarten.com

Stadtstrand

Der Stadtstrand ist der entspannte Beach-Club in Bad Cannstatt. Auf rund 800 m² erstreckt sich eine idyllische Dünen-Landschaft mit Blick auf den Neckar. Burger, leckere Summer Drinks, kühles Bier und unterschiedliche Möglichkeiten, euch auszutoben, runden euren Aufenthalt ab.

/// Mehr Infos: https://stadtstrand.com