Wann immer sich neue Technologien auftun, entstehen neue Möglichkeiten. Blockchain scheint aktuell in vielerlei Hinsicht immer mehr Potenzial zu bieten, beziehungsweise entdecken Expert*innen stetig neue Wege, wofür man Blockchains verwenden kann.
Bekannt sind Blockchains vor allem für ihre Nutzung von Kryptowährungen, da quasi alle Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie basieren. Sie stellen sicher, dass niemand die jeweilige Kryptowährung manipulieren kann – zumindest nicht ohne, dass es auffällt und der betroffene Datenblock aus dem Verkehr gezogen wird. Entsprechend gestalten sie sich als extrem sicher und bieten sogar eine Basis für Plattformen verschiedenster Arten. Sei es ein soziales Netzwerk oder ein Verde Casino. Mit Entwicklung sogenannter NFTs kann man sogar kreative Werke besitzen und verkaufen und dies ist der Punkt, an dem Urheberrechte ins Spiel kommen.
Was ist eine Blockchain?
Eine Blockchain ist ein Datensatz, der jeweils in Blöcken gespeichert wird. Bei diesem Datensatz handelt es sich mehr um eine Datenkette. Einzelne Teile dieser Datenkette werden als Blöcke innerhalb eines Blockchain-Netzwerks gespeichert. Ein solches Netzwerk besteht aus mehreren Computern, die im Fachjargon auch als Noden bezeichnet werden. Somit können sich die einzelnen Datenblöcke auf mehreren Computern auf der ganzen Welt verteilt befinden.
Interessant ist an Blockchains, dass jegliche Veränderung zuverlässig gespeichert und transparent einsehbar ist. Aufgrund ihrer Komplexität sind sie nicht so einfach zu hacken und sollte man es versuchen, wird dies von anderen Noden innerhalb des Blockchain-Netzwerks sofort erkannt. Kompromittierte Datenblöcke werden aus der Blockchain entfernt. Und das ist der Hauptgrund für ihre hohe Sicherheit.
Die Rolle von NFTs
NFTs sind Non Fungible Tokens. Man kann für kreative Werke ein NFT erstellen und somit auf digitalem Wege dieses kreative Werk besitzen oder auch verkaufen. Auch andere Dinge kann man virtuell mit einer NFT verknüpfen, z.B. beispielsweise eine spezielle Gucci-Kollektion im Metaversum veranschaulicht. Hierbei würde man ein virtuelles Kleidungsstück von Gucci besitzen, was auch einen gewissen Wert haben kann.
Diese NFTs entstehen wiederum auf einer Blockchain, sodass immer nachvollzogen werden kann, wem die NFT gehört oder vielmehr welcher Wallet-Adresse. Dies scheint ein gewisses Sicherheitsgefühl für Urheberrechte zu verschaffen.
Urheberrechte in der digitalen Ära
Urheberrechte sind in der digitalen Ära schwieriger denn je nachzuvollziehen. Auch Sie haben sicherlich mindestens schon einmal mit der rechten Maustaste auf ein Bild im Internet geklickt und es auf ihrem Computer gespeichert. Die Urheberrechte sind dabei natürlich mehr nur mit einem räuspern begleitet, denn rein theoretisch dürfte man in diesem Fall ein solches Bild nur für sich oder für Bildungszwecke verwenden – aber nicht verbreiten und schon gar nicht verkaufen. Dies geschieht natürlich auch mit NFTs, die mit einem Rechtsklick auf dem eigenen Computer gespeichert werden. Eigentümer der jeweiligen NFTs behaupten daraufhin, dies würde ihre Urheberrechte verletzen, wenn es sich um ein eigenes Werk handelt.
Da Informationen und eine Art Eigentumsrecht mit NFTs augenscheinlich verbunden ist, denken viele, dass wenn sie von etwas ein NFT erstellen, sie automatisch auch Urheberrechte besitzen. Hierzu gibt es bereits einige Streitfälle:
- Zwischen Miramax und Quentin Tarantino ist ein Rechtsstreit um Pulp Fiction NFTs entstanden, ob die Urheberrechte für Pulp Fiction zur Erstellung von NFTs bei Tarantino oder Miramax liegen.
- Videomaterial, welches von einem Fernsehsender zur Ermordung seiner Tochter erfasst wurde, hat ein gewisser Andy Williams mit einem NFT versehen. Ihm wurde dazu geraten, weil er damit Urheberrechte besitzen würde, um es in sozialen Netzwerken löschen zu lassen. Doch hat der Fernsehsender das Videomaterial erstellt und bleibt trotz Erstellung eines NFT Urhebers dessen.
- Der Leiter von Associated Press ging davon aus, dass wenn er seine Bilder mit einem NFT koppeln würde, Urheberrechte leichter durchzusetzen wären. Dies stellte sich als Trugschluss heraus und es dauerte genauso lange, ohne Zustimmung verbreitete Bilder von anderen Internetseiten zu löschen.
Anhand dieser Fälle lässt sich bereits erkennen, dass man vielleicht NFTs erstellen kann, sie aber nicht als Nachweis eines Urheberrechts dienen oder dieses ersetzen könnten. Urheberrechte sind per Gesetz verankert und nur der wirkliche Urheber kann der Übertragung seiner Urheberrechte durch ein NFT schriftlich zustimmen.
Bieten Smart Contracts eine Basis?
Smart Contracts könnten theoretisch in diesem Zusammenhang eine Basis bilden, um Abmachungen zur Übertragung von Urheberrechten festzuhalten. Der Sinn hinter Smart Contracts ist zweier Vertragsparteien mehr Sicherheit zu bieten. Normalerweise werden sie verwendet, um Zahlungen zu gewährleisten, sodass eine Zahlung automatisch durchgeführt wird, sobald eine bestimmte Bedingung erfüllt ist. Als Beispiel könnte man hier nennen, dass jemand für eine andere Person Blogartikel verfasst. Damit dieser Verfasser garantiert für seine Mühe bezahlt wird, könnte man im Smart Contract festhalten, dass sobald alle Artikel einreicht sind, er automatisch die vereinbarte Summe erhält.
Smart Contracts stellen nur eine Art Vertrag dar, bei der bestimmte Bedingungen erfüllt werden müssen, damit automatisch ein Resultat erfolgt. Eine Übertragung von Urheberrechten müsste dennoch schriftlich vereinbart werden, sodass ein Smart Contract keinen Nachweis darstellen würde.